SAG Motion: Solides Geschäftsmodell mit Wachstumspotenzial

Die im Salzburger Land beheimatete SAG Motion plant die Emission einer Unternehmensanleihe im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Anlässlich dieses Vorhabens führte finanzen.net mit Karin Exner-Wöhrer, der Finanzchefin des Unternehmens, ein Interview.
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Finanzen.net: Am deutschen Kapitalmarkt ist SAG Motion bislang noch nicht in Erscheinung getreten. Bitte erläutern Sie unseren Lesern in zwei oder drei Sätzen das Geschäftsmodell von SAG Motion?
Karin Exner-Wöhrer: Wir sehen uns als Weltmarktführer bei Tanklösungen - also Kraftstoff- und Hydrauliktanks - für schwere Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen. Hohe Markteintrittsbarrieren für den Mitbewerb sichern diese Position ab. Denn SAG verkauft nicht nur Produkte, sondern einzigartige Systemlösungen, weil wir bereits in die Entwicklungsprozesse unserer Kunden involviert sind. Zudem erfüllt SAG weltweit höchste Qualitätsanforderungen und verfügt über ein enormes Produktions-Know-how, hohe Technologiestandards und erforderliche Zertifizierungen. Als weiteren Erfolgsfaktor betrachten wir unsere internationale Ausrichtung. Mit insgesamt neun Produktionsstandorten in Europa, Brasilien und Mexiko sichern wir die Nähe zum Kunden und können damit höchste Qualitäts- und Logistikanforderungen erfüllen. Wir werden bei allen wesentlichen Nutzfahrzeugherstellern als Preferred Suppliers gelistet. Das sind unter anderem Volvo, Daimler, DAF, Scania, MAN und Iveco.
Das Industriemetall Aluminium spielt in Ihrem Unternehmen eine große Rolle. Wie stark beeinflusst sein Preis die Geschäftsentwicklung von SAG Motion konkret?
Schwankungen im Aluminiumpreis sind für uns kein Thema, da wir diese absichern - entweder vorwiegend über "natural hedges" oder direkt über die London Metal Exchange. Diese Preisklauseln sind mit unseren Kunden abgestimmt, der Aluminiumpreis daher für uns ein reiner "Durchläufer".
An den Devisenmärkten waren in diesem Jahr erhebliche Verwerfungen zu beobachten, die sich auch im Zahlenwerk von SAG Motion negativ bemerkbar machten. Welchen Währungsrisiken sind Sie als international aufgestelltem Zulieferer von Aluminiumkomponenten und -systemen aktuell besonders stark ausgesetzt?
Der außereuropäische Umsatz wird derzeit hauptsächlich in Nordamerika, durch unsere mexikanischen Standorte generiert. An diesen Standorten und auch in Brasilien wird in der Landeswährung fakturiert. Hier achten wir darauf, dass möglichst viel auch in der jeweiligen Währung eingekauft wird. Rohmetalle v.a. Aluminium werden in US Dollar an der LME gehandelt. Um das Währungsrisiko zu reduzieren, sorgen wir dafür, dass die Kunden- und Lieferantenverträge so synchronisiert sind, dass kein Gap entstehen kann. Zusätzlich greifen wir auf Hedgingtools zurück.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 haben sich die liquiden Finanzmittel der Gesellschaft um mehr als fünf Millionen Euro reduziert. Was war der Grund für diese Entwicklung?
Diese Reduktion lag in den Anlaufkosten für den Standort Brasilien begründet. Dieser ist ausschließlich durch den eigenen operativen Cash Flow finanziert worden.
Das Nettoergebnis von SAG Motion schwankte von 2011 bis 2013 bei nachlassenden Umsätzen zwischen minus 1,2 Millionen und plus 3,25 Millionen Euro. Welche Umsätze und Ergebnisse erwarten Sie für dieses und die kommenden Jahre?
Die SAG Motion konnte bis jetzt einige Hausaufgaben erledigen. Besonders erwähnenswert sind hierbei der Verkauf des defizitären Standortes in Ranshofen, die Verlagerung der Sonderfertigung in die Slowakei, das neue Werk in Brasilien sowie die Produktneuanläufe - LNG und Luftspeicher.
Dadurch wird sich das Nettoergebnis, aber auch der Umsatz nachhaltig verbessern.
Anleger können voraussichtlich bis zum 10. Dezember 2014 die Unternehmensanleihe von SAG Motion zeichnen. Über welche Konditionen verfügt sie?
Die Zeichnungsfrist beginnt am 4. Dezember und schließt voraussichtlich am 10. Dezember 2014. Die Zinsspanne für die Anleihe beträgt 7,25 Prozent bis 7,75 Prozent, der für die Laufzeit verbindliche Zinssatz wird am 3. Dezember festgelegt. Das Angebot richtet sich sowohl an private Investoren in Österreich, Deutschland und Luxemburg, wie auch an institutionelle Investoren in Deutschland und anderen Staaten. Die Anleihe soll nach erfolgter Platzierung in den Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse (Segment "Entry Standard für Unternehmensanleihen") sowie in den dritten Markt der Wiener Börse (Segment "Corporates Prime") einbezogen werden.
Zudem gibt es eine Liquiditätszusage der Familienstiftung, der St. James Privatstiftung, die SAG Motion GmbH in vollem Umfang zu unterstützen - und zwar bis zu einem Maximalbetrag von 10 Millionen Euro. Sie hält rund 96 Prozent an der Salzburger Aluminium AG, die wiederum zu 100 Prozent an der Emittentin beteiligt ist.
Das frische Kapital soll dem Schuldenabbau dienen und in die internationale Expansion, den Ausbau von Fertigungskapazitäten sowie in Forschung & Entwicklung investiert werden. Können Sie diese Pläne bitte näher erläutern?
Grundlage für weiteres Wachstum ist der Ausbau unserer F&E Tätigkeiten, in für die wir rund 9,0 bis 9,5 Millionen Euro aus dem Emissionserlös stecken verwenden wollen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Grundlagenforschung, sondern um abgestimmte Kundenaufträge, die wir vorfinanzieren. Diese Maßnahme wird kein Einmalinvestment sein, sondern über die Laufzeit der Anleihe verteilt werden. 6,0 bis 6,5 Millionen Euro des frischen Geldes wollen wir in den Ausbau unserer Fertigungskapazitäten an den österreichischen Standorten investieren. Hier liegt der Fokus ganz klar auf dem neuen LNG-Tank, also unserem Flüssiggastank, sowie der Luftspeicherfertigung. In unsere internationale Expansion werden rund 5,0 bis 5,75 Millionen Euro fließen. Der Großteil, rund 4,0 bis 4,5 Millionen Euro, wird hier in die 100-prozentige Übernahme unserer mexikanischen Tochter fließen. Darüber hinaus werden besonders die Sparten Leichtbau und Aerospace in Mexiko und in Brasilien erweitert.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Exner-Wöhrer.
Infos zum Unternehmen und zur Person:
Die SAG Motion GmbH ist ein international tätiger Zulieferer von Aluminiumkomponenten und -systemen für die Automobil-, Nutzfahrzeug-, Luftfahrt- und Schienenfahrzeugindustrie. Mit der bedeutendsten Produktgruppe - Kraftstofftanks für schwere Nutzfahrzeuge - ist das Unternehmen weltweit führend und "preferred supplier" bedeutender Produzenten der Branche. 2013 erwirtschaftete die SAG Motion Gruppe (SAG Motion GmbH und deren konsolidierte Tochtergesellschaften) mit 844 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 170 Millionen Euro.
Dr. Karin Exner-Wöhrer stieg 1992 in das Familienunternehmen ein und fungiert seit dem Jahr 2000 als Mitglied des Vorstands (CFO) der Salzburger Aluminium AG sowie seit 2004 als Vorstandsmitglied der Achen Kraftwerke AG. In der SAG Motion GmbH ist sie für die Bereiche Strategic Business Development und Shared Services verantwortlich.
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