Kursdynamik an den Anleihemärkten: Schwere Zeiten für Anleihe-ETFs

Asset-Allocation-Ampel Wie sieht es an den Kapitalmärkten aktuell aus? Der monatliche Blick auf Wertentwicklung, ETF-Umsätze in Europa und Prognosen.
von Redaktion Euro am Sonntag
Welche Kursdynamik an den Anleihemärkten eine Zinswende auslösen kann, hat sich im April besonders deutlich gezeigt: Bundesanleihen etwa verloren im vergangenen Monat stärker als deutsche Aktien, bei Schuldtiteln aus den Schwellenländern war die Underperformance gegenüber den Aktien-Pendants sogar noch ausgeprägter. US-Treasuries verzeichneten gleichzeitig die schlechteste Monatsentwicklung seit fast 18 Jahren. Von der üblicherweise stabilisierenden Funktion von Anleihen für ein Portfolio war also nichts zu spüren - eine im historischen Vergleich sehr seltene Konstellation.
Bemerkenswert war die Reaktion der ETF-Anleger auf diese außergewöhnliche Marktsituation: "Sowohl auf der Aktien- als auch auf der Anleiheseite haben die Investoren US-Indizes klar den europäischen Pendants vorgezogen, obwohl dort die Kursverluste zum Teil deutlich größer waren", sagt Ferat Öztürk, ETF-Experte der DWS. Die Präferenz für US-Vermögenswerte könnte dabei an den bereits erfolgten Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve liegen, die als wichtige Schritte in Richtung einer energischen Inflationsbekämpfung interpretiert wurden. Sowohl ETFs auf US-Unternehmensanleihen als auch auf US-Treasuries wiesen im vergangenen Monat deutliche Zuflüsse auf, in geringerem Maße auch ETFs auf den US-Aktienmarkt.

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