Brigg-Qualität

Vom Alltagsgegenstand zum Luxus-Accessoire: Der teuerste Regenschirm

25.08.20 22:07 Uhr

Vom Alltagsgegenstand zum Luxus-Accessoire: Der teuerste Regenschirm | finanzen.net

"You can stand under my umbrella" - so besingt Pop-Sängerin Rihanna das einstige Statussymbol, das sich im Laufe der Zeit zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand entwickelte. Unter den Regenschirmen gibt es jedoch auch jene, die zum Luxusgegenstand avancierten.

Einstiges Statussymbol der Schönen und Reichen

London - für graues Regenwetter bekannt - wurde Anfang des 18. Jahrhunderts zur Regenschirm-Metropole, wo der tragbare Wetterschutz durch Jonas Hanway seine Popularität erlangte. Der englische Term für Regenschirm - "umbrella" - gibt Aufschluss über seine Etymologie: Hergeleitet vom lateinischen Wort "umbra" - "der Schatten" - wird deutlich, dass der heutige Regenschutz in früheren Zeiten, beziehungsweise auf anderen Kontinenten als Schattenspender verwendet wurde. Doch ob zum Schutz vor Sonneneinstrahlung oder Niederschlag verwendet - der Regenschirm war in erster Linie ein Accessoire für Frauen. Zum Wegbegleiter feiner britischer Gentlemen wurde der Schirm durch Handelsmann Jonas Hanway, der als erster männlicher Regenschirmträger Londons gilt.

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Ein Handwerk stirbt aus

Die Anfertigung von Regenschirmen konnte bis vor einigen Jahren noch als Ausbildungsberuf erlernt werden. Seit der voranschreitenden Globalisierung des Industriezweigs kann jedoch niemand mehr seinen Meister in diesem Handwerk erlangen, denn "die Innung hat dicht gemacht". Das sagt Willy Schüffler, Leiter des Interessenverbands der Schirmfachhändler mit eigenem Schirmfachhandel in Essen, gegenüber dem "Manager Magazin". Er merkt weiterhin an: "98 Prozent der Schirme, die in Deutschland verkauft werden, kommen aus chinesischer Produktion" und gehen dann in Drogerie- und Baumärkten über die Ladentheke. Doch obwohl es Fachhändler schwer haben, gegen importierte Ware aus Fernost anzukommen, gibt es sie noch: Die Regenschirmhändler, die Fabrikate hoher Qualität an den Mann bzw. die Frau bringen. Ein Luxushersteller erreichte dabei besondere Aufmerksamkeit, indem er die teuersten Regenschirme der Welt anbietet. Der Markenname: Swaine Adeney Brigg.

Das ist der teuerste Schirm der Welt

"The Brigg umbrella: an international byword for impeccable British craftsmanship. No self-respecting gentleman or lady would carry anything else" - so lautet der Werbeslogan des britischen Mode-Labels Swaine Adeney Brigg, das als Zeichen hoher Qualität sogar das königliche Gütesiegel Queen Victorias innehat, und referenziert dabei den glamourösen Aufstieg des Regenschirms vom Gebrauchsgegenstand zum Luxus-Accessoire. Mit einem Preis von rund 1.000 Euro kann ein Regenschutz dieser Marke getrost als "Mercedes unter den Regenschirmen" bezeichnet werden, wie ihn Carola Vertein, eine der letzten Schirmemacherinnen Deutschlands, gegenüber dem "Manager Magazin" nennt. Parapluies von Brigg gehen höchst selten über ihren Ladentisch, doch wenn sie es tun, rechtfertigen hochwertige Verarbeitungsmaterialien, wie feinste Holzarten zur Herstellung der Griffe sowie Seide zur Bespannung der Paragonstangen, die hohen Preise der Designerstücke.

Inna Warkus / Redaktion finanzen.net

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