Allianz Global Wealth Report 2021: Weltweites Vermögen wächst im Jahr 2020 trotz Coronakrise weiter

Trotz dem Schaden, den die Corona-Pandemie in der Wirtschaft angerichtet hat, stieg das weltweite Vermögen weiter. Gleichmäßig verteilt ist das Geld jedoch nicht, wie eine Analyse des Allianz Global Wealth Report 2021 zeigt.
COVID-19 richtete auf der Welt viel Schaden an. Das Virus zerstörte nicht nur Menschenleben, sondern brachte auch eine Rezession der Weltwirtschaft mit sich, wie es sie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gab, erklärt die Allianz in ihrem "Allianz Global Wealth Report 2021". Insgesamt brach die Wirtschaftsleistung durch die Corona-Krise um 3,3 Prozent ein. Im Vergleich dazu war der Einbruch um 0,1 Prozent im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2009 um einiges geringer. Um die Menschen und die Wirtschaft in Zeiten der Krise zu unterstützen, wurden durch die Geld- und Finanzpolitik große Summen Geld mobilisiert.
Das weltweite Geldvermögen steigt
Im Allianz Global Wealth Report zeigt sich nun, dass die Unterstützung nicht umsonst war. In vielen Ländern, vor allem Industrieländern, sind die Einkommen nicht gesunken, sondern stiegen sogar etwas an. Und auch auf den anfänglichen starken Einbruch im Aktienmarkt folgte eine schnelle Erholung. Ende 2020 lag der weltweite Aktienmarkt, gemessen am MSCI World Index mit 15,9 Prozent im Plus. Und auch die Haushalte konnten trotz der Pandemie ein gutes Jahr verzeichnen. Mit einem Wachstum von 9,7 Prozent stieg das weltweite Geldvermögen auf einen Rekordwert von 200 Billionen Euro an. Alleine 35 Billionen Euro des gesamten Geldvermögens wurden laut dem Report in den Jahren 2019 und 2020 erwirtschaftet.
Sparen als Begleiterscheinung der Pandemie
Ein starkes Wachstum konnte auch die Sparquote vorweisen. Aufgrund der Pandemie wurden weltweit einige Einschränkungen getroffen, allen voran Kontaktbeschränkungen. Dadurch wurden viele Konsummöglichkeiten für die Menschen unzugänglich, darunter zum Beispiel Reisen, Restaurant-, Kino- und Konzertbesuche. Im Report wird dabei von dem globalen Phänomen des "Zwangssparens" gesprochen. Im Zuge dessen wuchsen zum Beispiel die weltweiten Bankeinlagen im Jahr 2020 erstmals um einen zweistelligen Prozentwert von 11,9 Prozent. Die Anlageart der Wertpapiere konnte im Jahr 2020 ein Wachstum von 10,9 Prozent verzeichnen. Weniger gut entwickelte sich das Vermögen der Versicherungen und Pensionskassen, die im Jahr 2020 nur ein Wachstum von 6,3 Prozent erreichten.
Weltweites Vermögen ist nicht gerecht aufgeteilt
Bei einer Analyse der einzelnen Länder zeigt sich außerdem, dass das globale Vermögen nicht gleichmäßig verteilt ist. Vielmehr ist es so, dass im Jahr 2020 die reichsten zehn Prozent der Menschheit (etwa 520 Millionen Menschen) ganze 84 Prozent des gesamten Netto-Geldvermögens besitzen. Das reichste ein Prozent besitzt dabei mit einem durchschnittlichen Netto-Geldvermögen von mehr als 1,2 Millionen Euro, ganze 46 Prozent des weltweiten Netto-Geldvermögens.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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