Nach Selbstverpflichtung

BaFin stoppt Verbot von Bonitätsanleihen

16.12.16 11:04 Uhr

BaFin stoppt Verbot von Bonitätsanleihen | finanzen.net

Das Verkaufsverbot von Bonitätszertifikaten an Privatanleger ist zunächst vom Tisch.

Die Zertifikateindustrie habe auf die Anlegerschutzbedenken reagiert und eine Selbstverpflichtung für die Emission und den Vertrieb von bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen vorgelegt, teilte die Finanzaufsicht BaFin mit. Das geplante Verbot stelle man deswegen zurück. Nach sechs Monaten solle überprüft werden, ob das Maßnahmenpaket der Branche wirkt.

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   "In ihren heute veröffentlichten zehn Grundsätzen verpflichtet sich die Industrie, vertreten durch die DK und den DDV, zu mehr Transparenz und Anlegerschutz bei der Emission und beim Vertrieb von bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen", teilte die BaFin mit. Dafür schränke sie Produktangebot als auch Vertrieb ein.

   Die BaFin hatte Ende Juli ein Verbot des Vertriebs dieser Bonitätsanleihen, die jetzt "bonitätsabhängige Schuldverschreibungen" heißen, an Privatanleger angekündigt. Sie begründete dies seinerzeit mit der Komplexität, der nicht nachvollziehbaren Preisbildung sowie der irreführenden Produktbezeichnung.

   "Wir werden in den nächsten sechs Monaten sehr genau beobachten, ob die Selbstverpflichtung Privatanleger, die in bonitätsabhängige Schuldverschreibungen investieren, in ausreichendem Maße schützt", sagte die für Verbraucherschutz zuständige BaFin-Direktorin Elisabeth Roegele laut Mitteilung. Unter anderem dürfen diese Anleihen demnächst nur noch mit einer Mindeststückelung von 10.000 Euro emittiert werden. In kleinere Anlagebeträge kann nicht mehr investiert werden, so dass bonitätsabhängige Schuldverschreibungen kein typisches Kleinanlegerprodukt mehr sind.

     DJG/mgo/kla Dow Jones Newswires<

Bildquellen: Kai Hartmann Photography - BaFin