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BASF-Aktie unter Druck: BASF mit Umsatzrückgang - Chef steht Aktionären Rede und Antwort

02.05.25 22:06 Uhr

BASF-Aktie unter Druck: BASF verzeichnet weniger Umsatz - CEO präsentiert Ziele auf Hauptversammlung | finanzen.net

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF ist wegen gesunkener Preise etwas schwächer in das neue Jahr gestartet.

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Zudem gingen die Absatzmengen im Geschäft mit der Landwirtschaft, Basischemikalien sowie Inhalts­stoffen für Ernährung und Pflege zurück. Positiv wirkte sich hingegen der schwächere US-Dollar aus. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigten die Ludwigshafener am Freitag vor der Hauptversammlung, warnten jedoch vor den Unsicherheiten durch die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump.

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In den ersten drei Monaten schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um 0,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern mitteilte. Analysten hatten mit mehr Erlös gerechnet. Etwas schwächer lief es operativ. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) ging um 3,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Dies hatten Analysten in etwa erwartet. Unter dem Strich fiel ein Gewinn von 808 Millionen Euro an, nach knapp 1,4 Milliarden ein Jahr zuvor. Dies führte der Konzern vor allem auf Sondereinflüsse wegen des Verkaufs von Anteilen an Windparkprojekten.

Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen im Zusammenhang mit den US-Zollankündigungen sagte Finanzchef Dirk Elvermann: "Wir produzieren vor Ort für die lokalen Märkte. Besonders in diesen herausfordernden Zeiten macht uns das widerstandsfähiger als andere und ist ein Wettbewerbsvorteil." Daher dürften die direkten Auswirkungen der Zölle auf BASFwahrscheinlich überschaubar bleiben.

Es müssten jedoch auch indirekte Effekte berücksichtigt werden, die sich aus der Verunsicherung der Marktteilnehmer und Änderungen der Kundennachfrage in Branchen wie Automobil und Konsumgüter ergeben könnten. Die vollständigen Auswirkungen der Zölle auf das BASF-Geschäft ließen sich nur schwer einschätzen.

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An diesem Freitag findet auch die erste Hauptversammlung mit dem neuen Unternehmenschef Markus Kamieth statt. Der BASF-Chef hatte im September einen weitreichenden Umbau angekündigt, um den Chemiekonzern aus der Krise zu führen. Geschäftsbereiche sollen teilweise verkauft werden und das Agrargeschäft an die Börse gehen. Zudem wird die Dividende für Aktionäre erstmals seit 2010 gekürzt, und es drohen weitere Schließungen von Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen. Dort steht mit dem jüngsten Milliarden-Sparprogramm ein weiterer, noch nicht bezifferter Stellenabbau bevor.

BASF-CEO präsentiert Ziele auf Hauptversammlung

BASF-Chef Vorstandschef Markus Kamieth wird den Aktionären des weltgrößten Chemiekonzerns am Freitag auf der Hauptversammlung (10 Uhr) die Ziele des DAX-Konzerns präsentieren. Bei dem Chemiereisen läuft ein milliardenschweres Sparprogramm. Vor allem der Stammsitz des Unternehmens in Ludwigshafen soll profitabler und wettbewerbsfähiger werden.

Das Aktionärstreffen wird nicht in Präsenz, sondern virtuell abgehalten. Vor Beginn der Hauptversammlung wird BASF auch berichten, wie sich der Umsatz und der Gewinn des Unternehmens zum Start ins Jahr entwickelt hat. Die Quartalszahlen sollen bereits um 7 Uhr veröffentlicht werden.

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Der Vorstand hatte zuletzt als Ziel für das laufende Jahr beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen ein Wert von 8,0 Milliarden bis 8,4 Milliarden Euro genannt. Eine Prognose zum Umsatz und Gewinn nach Steuern legte das BASF-Management nicht vor.

So reagiert die BASF-Aktie

Bei der BASF-Aktie ging es am Freitag nach der Zahlenvorlage in einem freundlichen Marktumfeld abwärts. Letztendlich verlor der Anteilsschein via XETRA 0,54 Prozent auf 44,39 Euro.

Die Jahresbilanz nach einem bislang turbulenten Verlauf beläuft sich auf plus 3,6 Prozent. Beim deutschen Leitindex steht hingegen ein Kursgewinn von 14,8 Prozent zu Buche.

Der Chemiekonzern berichtete für das erste Quartal einen moderaten Umsatzrückgang und blieb etwas hinter den Analystenprognosen zurück. Ähnliches gilt für den Nettogewinn. Der Rückgang beim um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) fiel indes weitgehend erwartungsgemäß aus. Zudem halten die Ludwigshafener an ihren Jahreszielen fest, warnten jedoch vor den Unsicherheiten durch die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump.

Händler attestierten BASF in einer ersten Reaktion einen durchwachsenen, aber insgesamt erwartungsgemäßen Quartalsbericht. Auch Analysten fanden in den Zahlen keine Überraschungen. Gleiches gelte für den beibehaltenen Ausblick, schrieb Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan. Angesichts der Warnung vor den Auswirkungen der US-Zollpolitik dürften die Anleger aber auf konkrete Unternehmensaussagen zum derzeitigen Geschäftsumfeld achten.

BASF habe zwar die Ziele bestätigt und betont, die Produkte für die jeweiligen Märkte großteils vor Ort herzustellen, ergänzte Warburg-Experte Oliver Schwarz. Doch die Unsicherheiten nähmen zu, da die indirekten Auswirkungen der US-Zölle noch nicht abgeschätzt werden könnten. Chris Counihan vom US-Analysehaus Jefferies hatte deshalb bereits vorab mit einer verhaltenen Kursreaktion gerechnet. Laut Geoff Haire von der Schweizer Großbank UBS könnten sich einige Anleger wegen des negativen Tons im Ausblick Sorgen machen.

Der Quartalsbericht untermauere erst einmal den bestätigten Ausblick, kommentierte Konstantin Wiechert von der Baader Bank. Damit sehe es bei dem Unternehmen schon besser aus als bei vielen Konkurrenten. Nun bleibe aber die Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal abzuwarten. Sollte das weltweite Wirtschaftswachstum weiter nachlassen, könnte sich die angenommene operative Erholung um ein weiteres Jahr verzögern.

BASF sieht sich für US-Zölle gewappnet und blickt nach Asien

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF sieht sich für die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gewappnet. Die Zölle sorgten für Verunsicherung in der Industrie und den Märkten, sagte Vorstandschef Markus Kamieth bei der virtuellen Hauptversammlung des DAX-Konzerns. "Aber BASF ist vorbereitet."

Der Konzern sei in allen wichtigen Regionen aktiv und produziere vor Ort für die lokalen Märkte. "Das ist schon immer ein Vorteil für BASF. Insbesondere jedoch in diesen Zeiten", betonte der Manager, der vor einem Jahr das Ruder bei dem Ludwigshafener Dax-Konzern übernommen hat.

BASF produziert in den USA

"Mehr als 80 Prozent unseres Umsatzes in den USA erzielen wir mit Produkten, die wir dort herstellen", berichtete Kamieth. In Asien sei der Anteil ähnlich hoch - in Europa sogar noch höher. Dennoch seien die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Nachfrage und weltweiten Handelsströme derzeit nur schwer abzuschätzen.

Als Markt der Zukunft für BASF nannte Kamieth Asien. "Wachstumstreiber für die Chemie ist und bleibt Asien." Der Fokus liege vor allem auf China: "Wir wollen in China weiter mit dem Markt wachsen. Unser neuer Verbundstandort in Zhanjiang ist hierfür die Basis."

Asien stark im Blick - trotz Kritik

BASF investiert in der südchinesischen Provinz Guangdong Milliardensummen in Zhanjiang. Kritiker warnen seit langem, der Konzern mache sich damit nach teuren Abschreibungen in Russland erneut abhängig von einem autokratischen Regime. Auch auf der Hauptversammlung warnten Aktionärsschützer vor einer zu starken Abhängigkeit von China.

Schwaches Wachstum in Europa und Nordamerika erwartet

Neben China nehme der Chemiekonzern Indien, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und Vietnam stärker in den Blick, sagte Kamieth. "Diese sieben Länder stehen bis 2035 für rund 80 Prozent des weltweiten Chemiewachstums." In Europa und Nordamerika erwarte das Unternehmen dagegen nur schwaches bis moderates Wachstum für die chemische Industrie. In diesen Märkten fokussiere sich BASF darauf, bestehende Kapazitäten auszulasten.

Die Aktie gab gegen Mittag um rund 0,4 Prozent auf 44,45 Euro nach und zählte zu den größten Verlierern im starken DAX.

Bei dem Chemieriesen laufen milliardenschwere Sparprogramme. Vor allem das Stammwerk Ludwigshafen soll profitabler und wettbewerbsfähiger werden. Der Vorstandschef versicherte den Aktionären, dass der Standort eine starke Säule bleibe und ein führender sowie nachhaltiger Standort im Konzern werden soll. Die Sparprogramme kämen gut voran.

Erstes Quartal schwächer - Ausblick unverändert

Zum Start ins laufende Jahr musste BASF Rückgänge bei Umsatz und Gewinn verbuchen. Die Erlöse nahmen im ersten Quartal leicht um 0,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro ab. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sank um 3,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.

Unterm Strich fiel ein Gewinn von 808 Millionen Euro an, nach knapp 1,4 Milliarden ein Jahr zuvor. Die Ziele für 2025 bestätigte das Management: Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen wird ein Wert von 8,0 Milliarden bis 8,4 Milliarden Euro angestrebt. Eine Prognose zum Umsatz und Gewinn nach Steuern legte das BASF-Management nicht vor.

BASF hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2026 jährlich 2,1 Milliarden Euro zu sparen. Wegen des Sparkurses fällt auch die Dividende für Aktionäre geringer aus: Auf der Hauptversammlung wurde eine Dividende von 2,25 Euro je Aktie beschlossen. Für 2023 hatte BASF noch 3,40 Euro je Anteil gezahlt.

Keine Entscheidung zu künftigen Hauptversammlungen

Kamieth und der Aufsichtsratsvorsitzende Kurt Bock kündigten an, dass BASF künftig Jahr für Jahr entscheiden wird, ob die Hauptversammlung in Präsenz oder virtuell stattfinden wird. Er könne sich ein abwechselndes Format vorstellen, sagte Kamieth.

LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX)

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