Bundesbankchef Nagel hält Leitzins trotz hoher Unsicherheit für angemessen

23.06.25 17:04 Uhr

FREIBURG (dpa-AFX) - Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat trotz wachsender Unsicherheiten für die konjunkturelle Entwicklung keine Signale für eine weitere Senkung der Leitzinsen gegeben. "Diese befinden sich aktuell in einem angemessenen Bereich", sagte Nagel am Montag laut Redetext in Freiburg und bekräftigte damit frühere Aussagen. Die Unsicherheit sei jedoch hoch. Daran könne es spätestens seit den Militärschlägen der Vereinigten Staaten im Iran keinen Zweifel geben.

Wer­bung

Nagel wies darauf hin, dass sich der für die geldpolitische Ausrichtung relevante Einlagensatz bei zwei Prozent befindet und damit genau in der Mitte des sogenannten "natürlichen Zins", den das Eurosystem zuletzt in der Spanne von 1,75 bis 2,25 Prozent beziffert hat. Beim neutralen Zins wird die Wirtschaft weder gebremst noch angetrieben.

Aufgrund dieser hohen Unsicherheit wäre es aber riskant, Entscheidungen nur auf den natürlichen Zins zu stützen, sagte Nagel. Er bekräftigte daher einmal mehr, dass künftige Zinsentscheidungen der EZB von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig seien.

Zuletzt hatte die EZB die Leitzinsen Anfang des Monats erneut um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und dabei eine Zinspause für die kommenden Monate signalisiert./jkr/jsl/jha/