Den Markt im Griff

Die Bewegungen an den Börsen erscheinen oft chaotisch und vor allem für Personen, die sich nur wenig mit der Materie beschäftigen, als kaum nachvollziehbar.
Ein Funke Wahrheit steckt in dieser Erkenntnis: DAS System, mit dem man die Bewegungen von Aktien sicher vorhersagen kann, gibt es nicht und wird es auch nie geben. Als Anleger ist man dem Zufall aber keineswegs völlig ausgeliefert. Es gibt eine Reihe an Indikatoren, mit denen sich die Chancen auf langfristige Gewinne an den Börsen steigern lassen. In dem uns entwickelten Trendbarometer haben wir fünf dieser Indikatoren vereint und erhalten so einen guten Signalgeber für die weitere Tendenz an den Aktienmärkten.
Studien zeigen, dass die langfristigen Renditeaussichten bei Aktien maßgeblich von der heutigen Bewertung abhängen. Sind Aktien teuer, sollten Anleger die Ansprüche an die Zukunft herunterschrauben. Günstige Bewertungen lassen dagegen auf sprudelnde Gewinne hoffen. Bei unserem Trendbarometer greifen wir auf die - im Vergleich zu den Schätzungen für die Unternehmensgewinne - recht stabilen Buchwerte zurück. Aktuell liegt das Kurs-Buchwert-Verhältnis im DAX bei 1,5. Das entspricht etwa dem langjährigen Schnitt. Neben der Bewertung spielen saisonale Effekte eine wichtige Rolle. Vor allem das Spätjahr gilt an den Börsen als kritisch. Dagegen erzielen Aktien über den Jahreswechsel oft gute Ergebnisse. Erklären lässt sich die Saisonalität nicht, sie ist aber historisch belegbar und fließt daher auch in unser Trendbarometer ein.
Geld regiert die Welt und auch die Börsen. Damit ist klar, dass die Versorgung der Wirtschaft mit flüssigen Mitteln einen zentralen Aspekt in jeder Marktbetrachtung spielen muss. Wir berücksichtigen die Liquidität auf zweifache Weise: Einmal indirekt über die Zinsstrukturkurve (Differenz aus langfristigen und kurzfristigen Zinsen). Dazu direkt über die Geldmenge M1, die die EZB der Wirtschaft zu Verfügung stellt. Als kurzfristiges Signal komplettiert der MACD unser Trendbarometer. Dieses Instrument aus der Charttechnik liefert zwar eine Reihe an Fehlsignalen, besitzt aber gute Timing-Qualitäten und sollte daher auf keinen Fall unberücksichtigt bleiben.
Eine Garantie auf Börsenerfolg gibt es auch mit unserem Trendbarometer nicht. Das Timing für den Ein- bzw. Ausstieg bei Aktien lässt sich so aber deutlich verbessern.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global
Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf
deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und
bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes
deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter
www.aktien-strategie.de
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