Diese Aktien trotzen der Korrektur! - Aktie 3 - Arxes

Potenzial wird unterschätzt
Der schwäbische IT-Dienstleister fokussiert sich auf margenstärkere Bereiche. Mit der Übernahme des Konkurrenten Arxes setzte man dabei einen Meilenstein!
Dass im IT-Sektor die Buy-and-Build-Strategie, also Wachstum durch Übernahmen, relativ gut funktioniert, dafür gibt es verschiedene Beispiele. IDS Scheer, Software AG und vor allem Allgeier haben dies in den letzten Jahren unter Beweis gestellt. Der Pliezhausener IT-Service-Spezialist Datagroup ist als Holdinggesellschaft für dieses Geschäftsmodell prädestiniert.
In der Vergangenheit hatte das Unternehmen aber mit schwachen Margen zu kämpfen, weil der Handelsanteil am Umsatz relativ hoch war. Vorstand Hans-Hermann Schaber steuert hier massiv gegen, in dem das margenstärkere Dienstleistungsgeschäft forciert wird. Mit der Übernahme der insolventen Arxes, einem ehemaligen Konkurrenten, der früher selbst börsennotiert war, gelang Schaber dabei ein echter Coup:
Über 90 Prozent des Arxes-Umsatzes von immerhin 26 Millionen Euro in 2009 besteht aus diesem Dienstleistungsgeschäft. Was offenbar der Markt noch nicht richtig realisiert hat ist die Tatsache, dass Arxes erst ab 01.04. im Konzern konsolidiert wird. Das Halbjahresergebnis, das bei um zwölf Prozent rückläufigen Umsätzen immerhin ein EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) in Vorjahreshöhe ausweist, ist damit Ex- Arxes.
Überraschung möglich
Damit ist klar: Das zweite Halbjahr mit Arxes wird nicht nur auf Umsatzbasis deutlich stärker ausfallen, sondern wegen des dann höheren Dienstleistungsanteils auch noch deutlich margenstärker sein. Nachdem bereits im ersten Halbjahr ein Gewinn von 0,28 Euro je Aktie übrig geblieben ist, dürften damit im Gesamtjahr deutlich mehr als 0,60 Euro je Aktie drin sein. 2011 könnte entsprechend noch stärker werden, zumal dann zusätzlich auch Synergien (z.B. geringerer Verwaltungsaufwand) gehoben werden sollten.
Beim Umsatz sollte dann die 100 Millionen Euro-Schallmauer angegangen werden. Setzt man diese Zahlen in Relation zur aktuellen Marktkapitalisierung, so wird klar, dass die Datagroup aktuell immer noch mehr als IT-Händler denn als IT-Dienstleister bewertet wird. Auf der Sollseite ist allenfalls die mit 34 Prozent relativ dünne Eigenkapitalquote zu bemängeln. Zudem billigt der Markt auch größeren Unternehmen mit vergleichbarem Geschäftsmodell (Allgeier) aktuell keine höhere Bewertung zu.
Mein Fazit:
Ein Kursziel von sechs Euro, das immer noch einem einstelligen 2010er-KGV entspräche, ist keinesfalls zu hoch gegriffen. Interessant für Value-Investoren!
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.