Der Newsflow ist nicht alles!
Seit Montag liegt der Nabel der deutschen Finanzwelt noch mehr als sonst im Frankfurter Westend.
Tausende Besucher strömen in die Messehallen zum Deutschen Eigenkapitalforum. Die von der Deutschen Börse AG, der KfW Bankengruppe sowie Ernst & Young organisierte Veranstaltung ist inzwischen Europas größte Plattform rund um die Eigenkapitalfinanzierung.
Für viele Vermögensverwalter, Fondsmanager und Analysten ist der Besuch Pflicht. Wo sonst haben sie die Möglichkeit, innerhalb von drei Tagen den Vorständen von 200 Firmen auf den Zahn zu fühlen? Auch die Redakteure der PLATOW Börse gehen selbstverständlich vor Ort für Sie auf Schatzsuche.
Dabei fiel uns auf, dass in diesem Jahr wieder mehr harte Fakten präsentiert werden. Ein ausführlicher Finanzteil mit Ausblick und eine Folie zur Aktienkursentwicklung sind Standard. Das war im Vorjahr und erst recht im „Lehman-Jahr“ 2008 anders. Kein Wunder, sind Geschäftszahlen und Aktienkurse nach mehreren guten Quartalen wieder vorzeigbar. Allzu viele Überraschungen gab es an den ersten beiden Veranstaltungstagen nicht, auch weil wegen des späten Messetermins die meisten Neunmonatsberichte schon länger vorlagen.
Dementsprechend waren größere Kursbewegungen Mangelware. Aus dem Rahmen fielen lediglich Gesco, Nexus und Teleplan, die nach überzeugenden Präsentationen am Montag kräftig anzogen. Steil stürzten hingegen 118 000 AG sowie Cor & FJA ab. Die von einigen Nebenwerte-Fans im Vorfeld als Geheimtipp gehandelten Glücksspielaktien Jaxx und Tipp24 tendierten ebenfalls schwach. Es genügte also nicht, im Vorfeld einfach nur auf einen mutmaßlich guten Newsflow zu setzen. Auch der Rest wie z. B. die Bewertung oder die Wachstumsaussichten muss stimmen, damit die während des Eigenkapitalforums gesteigerte Aufmerksamkeit einen Kursschub auslösen kann.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.