Platow-Kolumne

Die Insider bleiben vorsichtig

16.02.10 17:15 Uhr

Die Insider bleiben vorsichtig | finanzen.net

Seit nunmehr sechs Monaten kommt der DAX nicht mehr vom Fleck.

Zweimal trieben die Bullen den deutschen Leitindex rund 600 Punkte nach oben, beide Male konterten die Bären schnell. Eine Gruppe hielt sich während dieses Ringens auffallend bedeckt: die Unternehmensinsider.

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Noch immer bewegen sich Anzahl und Volumina der „Directors‘ Dealings“ auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Aufsehenerregende Transaktionen waren in den vergangenen Wochen Mangelware. Neun meldepflichtige Personen versilberten SAP-Aktien im Wert von insgesamt 9,7 Mio. Euro. Bei der Merkur Bank machte ein Aufsichtsrat Kasse (21,0 Mio. Euro). Positive Gegenbeispiele sind Großorders für Altana (31,4 Mio. Euro) und Deutsche Euroshop (17,3 Mio. Euro). Abgesehen davon wurden der BaFin in den vergangenen vier Wochen nur etwa 75 kleinvolumige Deals gemeldet.

Was signalisiert diese Zurückhaltung von Deutschlands AG-Managern? Droht gar bald eine Baisse? Immerhin sollten Insider besser als Externe wissen, wie es um das „eigene“ Unternehmen bestellt ist, ob Aufträge nur so hereinsprudeln, die Kostenstrukturen stimmen, Übernahmegespräche geführt werden oder die Markteinführung wichtiger Produkte unmittelbar bevorsteht.

Soweit die Theorie. Und die Praxis? Der DAXplus Directors‘ Dealings Germany konnte seit seiner Einführung Mitte Dezember 2008 dem DAX um fast 35 Prozentpunkte davonziehen. Auch die wenigen Zertifikate auf diverse Insiderindizes überflügelten während der vergangenen 14 Monate ihre Benchmarks. Gleichwohl zeigt die längerfristige Entwicklung dieser Derivate, dass sich die Beachtung von Insidersignalen nur während Haussephasen rechnete, in Baissen aber bisher keinen Mehrwert lieferte. Insider sind also nicht zwangsläufig die besseren Anleger. Ignorieren sollten Sie deren aktuelle Zurückhaltung aber nicht!

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Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.