Platow-Kolumne

Ein verlorenes Jahrzehnt?

08.12.09 17:37 Uhr

Ein verlorenes Jahrzehnt? | finanzen.net

Alle Jahre wieder häufen sich in der nachrichtenarmen Adventszeit die Jahresrückblicke.

Im Fernsehen laden Gottschalk, Jauch und Kerner zu großen Ereignisschauen, in den Printmedien wird quer durch alle Rubriken Bilanz gezogen. 2009 umso mehr, da nicht „nur“ ein einzelnes Jahr, sondern gleich eine ganze Dekade zu Ende geht. So titelt Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe über die 2000er-Jahre: „Das verlorene Jahrzehnt“.

Wer­bung

Investoren dürften diesem Fazit widerwillig zustimmen. Was war damals um den Jahrtausendwechsel nicht alles verheißen worden! Fed-Chairman Alan Greenspan bestaunte das vermeintliche „Produktivitätswunder“ der US-Wirtschaft und sah eine neue Finanzmarkt-Ära anbrechen. Die Unternehmen der „New Economy“ boomten, ihre Aktien wechselten zu Mondpreisen den Besitzer. Die Deutsche Börse überlegte gar, sich auf die „Neuen Märkte“ zu konzentrieren und den Handel mit Standardaktien London zu überlassen. Kursziele wie „Dow 36000“ zierten Buchtitel geachteter Autoren.

Zehn Jahre und zwei schlimme Baissen später konstatieren wir ernüchtert: Den Neuen Markt gibt es nicht mehr, seine Highflyer brachten meist horrende Verluste. Der Nasdaq Composite – als Index wenigstens noch existent – liegt seit Ende 1999 rund 46% unter Wasser. Doch selbst wer ganz konservativ auf den DAX setzte, hat 18% verloren.

Die dicken Minuszeichen auf Zehn-Jahres-Basis sind historisch allerdings die Ausnahme. So überzeugten deutsche Blue Chips in den Neunzigern bzw. Achtzigern mit Gewinnen von 289% bzw. 260%. Und auch in den 2000er-Jahren konnte mit Stock-Picking zumindest ein achtbares Ergebnis erzielt werden: Wer das PLATOW-Depot 1:1 nachbildete, fuhr seit Dezember 1999 ordentliche 42% Plus ein. Wir und Sie haben deshalb allen Grund, auch für das kommende Jahrzehnt zuversichtlich zu sein.

Wer­bung

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.