Dürr: Erfrischend erfolgreich
Die Dürr-Aktie ist eine der spektakulärsten im MDAX. Warum das Papier des Maschinenbauers weiter Potenzial hat.
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Von Bietigheim-Bissingen bis Baoshan sind es knapp 9.000 Kilometer. Für die Manager des Maschinenbauers Dürr ist die Reise aus der württembergischen Provinz in die Vorstadt der hektischen Megametropole Shanghai bereits Routine. In Baoshan baut Dürr auf einer Fläche, die mehr als vier Fußballfelder abdecken würde, Produktionshallen und Bürogebäude. Der Komplex für bis zu 1.000 Mitarbeiter soll Dürrs neues Basislager im asiatischen Raum werden.
China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für den Hersteller von Lackieranlagen und Automatisierungstechnik. Viele internationale Automobilhersteller rüsten ihre Produktionsstätten dort auf, um schneller und effizienter produzieren zu können. Die Nachfrage nach Autos ist riesig, Arbeitskräfte werden immer teurer. Also investieren die Autokonzerne in leistungsstarke Maschinen.
Mehr als 40 Prozent der Auftragseingänge von Dürr im ersten Quartal stammen aus dem roten Riesenreich. Auch in anderen Schwellenländern entwickelt sich das Geschäft erfreulich. Dürr-Chef Ralf Dieter hob bei der Präsentation der Quartalszahlen Brasilien hervor. Auch dort investiere die Automobilindustrie verstärkt in zusätzliche Produktionskapazitäten. Autokonzerne steuern rund 80 Prozent zum Umsatz von Dürr bei. Andere Kunden kommen aus der Flugzeugindustrie, Pharma- oder auch Chemiebranche.
Die anhaltende Nachfrage aus Schwellenländern ermöglicht es Dürr, Schwächen in den Industrienationen, vor allem in Europa, aufzufangen. Dadurch konnte die Firma im ersten Quartal ein weiteres Mal die Erwartungen der Analysten übertreffen: Der Auftragsbestand stieg um zehn Prozent auf 2,48 Milliarden Euro. Auch der operative Gewinn legte stärker zu als erwartet, um 22 Prozent auf 36 Millionen Euro.
Einige Kratzer gibt es dennoch. Der Umsatz schrumpfte in den Monaten Januar bis März um dreieinhalb Prozent. Das aber soll im Jahresverlauf korrigiert werden, versichert der Vorstand. Das Minus geht vor allem auf das Konto der Maschinenbausparte (Measuring and Process Systems). Dort habe eine schwächere Nachfrage aus der allgemeinen Industrie belastet. Zudem verzichte man in diesem Unternehmensbereich bewusst auf margenschwächere Aufträge. Analysten äußerten sich nach Bekanntgabe der Quartalszahlen überwiegend positiv. „Es gibt keine Hinweise auf ein Ende der hohen Nachfrage“, heißt es etwa bei der DZ Bank.
Erwartungsdruck steigt
Die Dürr-Aktie ist zu einer eindrucksvollen Erfolgsgeschichte geworden. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Wert fast vervierfacht. Der starke Anstieg erscheint aber gerechtfertigt: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ist in den Jahren 2010 bis 2012 von 37 Millionen auf 177 Millionen Euro gestiegen, der Umsatz von 1,3 Milliarden auf 2,4 Milliarden Euro geklettert.
Börsenprofis sind von dieser Dynamik immer wieder überrascht worden. Zu Beginn des vergangenen Jahres etwa lag die Konsensschätzung für den Gewinn je Aktie bei 4,20 Euro. Letztlich lieferte das Unternehmen 6,20 Euro. Auch für 2013 wurden die Prognosen bereits wieder nachgezogen — der Gewinn wächst offenbar wieder schneller als erwartet.
Die Erfolge der Vergangenheit aber sind an der Börse wertlos. Auf höherem Niveau wird es auch für Dürr immer schwerer, spektakuläre Wachstumsraten zu erreichen. Analysten erwarten für das laufende Jahr einen Anstieg des Gewinns um einen Euro auf 7,20 Euro je Aktie. Das entspricht einem Zuwachs von 16 Prozent. Auf dem aktuellen Kursniveau kommt die Aktie damit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 14. Das liegt in etwa in der Bandbreite anderer Automobilzulieferer.
Die Kursziele der Analysten für das Papier liegen im Schnitt derzeit bei 94 Euro. Nach den Quartalszahlen haben einige Banken ihre Zielmarken allerdings nochmals angehoben. Die Deutsche Bank traut Dürr inzwischen einen Kurs von 105 Euro zu. Auch die Redaktion ist der Ansicht, dass die Aktie noch immer Aufwärtspotenzial hat. Anleger können Kursrückschläge zum Einstieg nutzen.
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