Euphorie über Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran klingt ab: DAX konnte Gewinne zur Wochenmitte nicht verteidigen

Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ließ die Anleger zuletzt aufatmen. Zur Wochenmitte fand der zwischenzeitliche Aufwärtsschwung allerdings wieder ein Ende.
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Der DAX hat den Handel zur Wochenmitte noch mit einem Aufschlag von 0,30 Prozent auf 23.713,24 Punkte aufgenommen. Kurz nach dem Start gab er seine Anfangsgewinne allerdings bereits wieder ab und tendierte anschließend im negativen Bereich. Er blieb wie schon am Vortag unter seiner 21-Tage-Linie, die ein beliebter kurzfristiger Trendindikator ist.
Noch am Dienstag hatte der Leitindex seinen jüngsten Abwärtstrend, den er nach dem Rekord Anfang Juni eingeschlagen hatte, gestoppt, nachdem die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran bekannt wurde.
Schlussendlich beendete er den Mittwochshandel 0,61 Prozent leichter bei 23.498,33 Punkten.
DAX-Rekord bleibt weiter fern
Am 5. Juni hatte der deutsche Leitindex nach dem Leitzinsentscheid der Europäischen Zentralbank noch bei 24.479,42 Zählern ein neues Allzeithoch erreicht. Auch auf Schlusskursbasis erreichte der DAX an diesem Tag bei 24.323,58 Punkten einen neuen Rekord.
Die nächste Zielmarke für den Leitindex liege bei etwa 23.800 Zählern, prognostizierte Analyst Martin Utschneider von Finanzethos.
Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran
Zwischen Israel und dem Iran soll nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe in Kraft getreten sein. Irans staatlicher Rundfunk bestätigte die Waffenruhe, kurz darauf auch die israelische Regierung. In der Folge fiel auch der wohl wichtigste Risikoparameter deutlich: Die Ölpreise erreichten wieder Kurse von deutlich unter 70 US-Dollar je Fass. Zwar gab es von den Kriegsparteien gegenseitige Vorwürfe, dass die Waffenruhe verletzt worden sei. Laut dem US-Präsidenten Donald Trump ist sie aber weiter in Kraft. Israel werde den Iran nicht angreifen, alle Flugzeuge würden umkehren, schrieb der Republikaner auf seiner Mitteilungsplattform Truth Social.
Laut der Landesbank Baden-Württemberg ist das Szenario einkehrender Ruhe im Nahostkrieg am Vortag an den Finanzmärkten mittlerweile aber schnell eingepreist worden. Powell habe zudem signalisiert, dass die US-Notenbank mit Blick auf die Zinspolitik weiter abwarten wird. Sollten Inflationsdaten schwächer als erwartet ausfallen oder sich der Arbeitsmarkt verschlechtern, könnte die Fed jedoch schneller die Zinsen senken, hieß es am Vorabend nach seinen Aussagen.
Nato-Gipfel im Blick
Am heutigen Mittwoch richtet sich die Aufmerksamkeit daneben auf den Nato-Gipfel in Den Haag. "Im Mittelpunkt steht - natürlich - Donald Trump", denn für den US-Präsidenten habe der Nato-Generalsekretär Mark Rutte "den goldenen Teppich" ausgerollt, um einen Eklat wie jüngst beim G7-Treffen zu vermeiden, so LBBW-Experte Frank Klumpp.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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