Erdogan setzt weiter auf Zweistaatenlösung für Zypern
ANKARA (dpa-AFX) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beharrt auf einer Zweistaatenlösung für die de facto geteilte EU-Inselrepublik Zypern. Sein Land unterstütze die Bemühungen dafür uneingeschränkt, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Erdogan bei einem Besuch in Lefkosa in Nordzypern anlässlich des 51. Jahrestags der türkischen Invasion 1974. "Wir sind fest davon überzeugt, dass dies früher oder später geschehen wird." Es sei höchste Zeit, dass die internationale Gemeinschaft sich mit den Realitäten vor Ort abfinde.
Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention de facto zweigeteilt. Im Norden existiert die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die international anerkannte Regierung der EU-Inselrepublik in Nikosia kontrolliert den Süden. In den vergangenen Jahren hatten sich die Fronten verhärtet: Während die griechischen Zyprer und die UN eine Wiedervereinigung fordern, setzen die Türkei und die Führung der türkischen Zyprer auf eine Zweistaatenlösung.
Erdogan forderte zudem, die Isolation der Türkischen Republik Nordzypern zu beenden. Es müsse engere diplomatische, politische und wirtschaftliche Beziehungen geben. Die "jahrzehntelange Ungerechtigkeit" gegenüber den türkischen Zyprioten müsse ein Ende haben.
Ganz Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Aufgrund der faktischen Teilung findet das EU-Recht jedoch nur im Süden Anwendung. UN-Blauhelme überwachen die rund 180 Kilometer lange Pufferzone zwischen beiden Seiten. Nikosia ist die einzige geteilte Hauptstadt der Welt./hme/DP/zb