Frankfurt intern: GfK - auf der Suche nach Vertrauen

Verspieltes Anlegervertrauen zurückzuerlangen ist schwer. Davon kann auch das Marktforschungsunternehmen GfK nach zahlreichen Enttäuschungen ein Lied singen.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
In der Frankfurter Nebenwerteszene setzen nun einige Börsianer auf ein Comeback der Nürnberger. Dabei zeigt ein Blick auf den vergangenen Dezember, dass tiefe Scharten auszuwetzen sind. Damals meldete der Marktforscher, dass die operative Marge bis zu 0,8 Prozent niedriger ausfallen werde als geplant. Die Aktie brach um mehr als zehn Prozent ein, über 120 Millionen Euro Börsenwert wurden vernichtet.
Später zeigte sich, dass die geringere Marge beim Jahresergebnis nur einen um fünf Millionen Euro niedrigeren operativen Gewinn bedeutete. Dennoch blieben Investoren skeptisch. Doch auf dem kürzlich in Frankfurt abgehaltenen Kapitalmarkttag schürte die Gesellschaft für 2016 die Hoffnung auf steigende Margen: Zuletzt gewonnene Aufträge würden ab diesem Jahr zunehmend umsatzwirksam, während die Kosten sinken sollen. Zudem kämpft die GfK nur in einem ihrer beiden Geschäftsbereiche mit schwachen Umsätzen. So weist das für rund 44 Prozent aller Umsätze stehende Segment Consumer Choices gutes Wachstum und eine Marge von über 20 Prozent auf.
An der Börse beträgt die Bewertung von GfK nur das 5,4-Fache des operativen Gewinns. Beim Konkurrenten Nielsen liegt der Börsenwert beim 9,2-Fachen. Würde das operative Ergebnis allein von Consumer Choices ähnlich bewertet wie bei Nielsen, müsste der Börsenwert von GfK mehrere Hundert Millionen Euro höher sein. Womöglich sorgt diese Unterbewertung schon bald für einen Vertrauensbonus bei der Aktie.
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Bildquellen: Deutsche Börse