Air Berlin: Noch keine Einigung über Gemeinschaftsflüge mit Etihad

Die Zukunft der für Air Berlin wichtigen Gemeinschaftsflüge mit dem Partner und Großaktionär Etihad ist weiter ungewiss - zumindest im bisherigen Umfang.
In den Verhandlungen über die Genehmigung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) als Etihad-Eigentümer habe es noch keine Einigung gegeben, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Mittwoch. Dabei geht es um eine größere Zahl der sogenannten Codeshare-Flüge im Rahmen des Luftverkehrsabkommens zwischen den beiden Ländern.
"Die Gespräche mit den VAE zu Codeshare-Flügen, die über den zwischenstaatlich vereinbarten Rahmen hinaus durchgeführt werden sollen, sind bisher ohne Ergebnis verlaufen. Den Anstrengungen der Bundesregierung, eine luftverkehrsrechtlich tragfähige Lösung zu finden, haben sich die VAE verweigert", fügte er hinzu. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet, die Verhandlungen zwischen Bundesregierung und VAE drohten zu scheitern.
Die finanziell angeschlagene Air Berlin hatte auf eine Verständigung vor dem 25. Oktober gehofft, wenn der neue Winterflugplan beginnt. Das ist nun weiterhin unklar, ebenso die möglichen Folgen für Passagiere, die solche Flüge gebucht haben. "Wir wissen nicht, was dort herauskommt", sagte ein Air-Berlin-Sprecher zu den Regierungsverhandlungen.
Das Bundesverkehrsministerium stellte fest, die Rechtslage sei und bleibe eindeutig: "Der Vertrag über die Luftverkehrsbeziehungen zwischen beiden Staaten "erlaubt nicht alle beantragten Codeshare-Flüge", sagte der Sprecher. Die Bundesregierung sei "weiterhin offen für Gespräche mit den VAE". Aus Regierungskreisen hieß es, man habe in den bisherigen Verhandlungen vergeblich versucht, viele Brücken zu bauen.
Die deutschen Behörden hatten die gemeinsam vermarkteten Flüge vor einem Jahr und im Frühjahr für den Sommerflugplan ausnahmsweise noch einmal zugelassen. Mit diesen Flügen macht Air Berlin nach eigenen Angaben einen zusätzlichen Umsatz von etwa 140 Millionen Euro im Jahr.
Aus Sicht des Betriebsrats wäre der Wegfall dieser Einnahme für Air Berlin existenzbedrohend. Die vier Betriebs- und Personalratsvorsitzenden äußerten in einem Brief an Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Sorge, dass die Airline mit mehr als 8000 Beschäftigten "vom Markt verschwinden" könnte./brd/DP/she
BERLIN (dpa-AFX)
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