EZB: Banken müssen in digitalen Euro 4 bis 5,8 Mrd Euro investieren

10.10.25 12:03 Uhr

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Banken des Euroraums müssten nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) im Falle der Einführung eines digitalen Euro 4 bis 5,77 Milliarden Euro investieren. Das geht aus einer Studie hervor, die die EZB auf Bitte der anderen europäischen Institutionen angefertigt hat, die mit der Planung der digitalen Währung befasst sind. "Damit wird insgesamt auch die Plausibilität der Schätzung der EU-Kommission von 2,8 bis 5,4 Milliarden Euro Investitionskosten bestätigt", heißt es in dem EZB-Papier.

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Die EZB hat im Rahmen ihrer Studie Kostenschätzungen der Finanzindustrie und zugleich mögliche Kosteneinsparungen durch Synergien und Kostenteilungen. "Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die eigenen Schätzungen des Bankensektors bei angemessener Berücksichtigung von Synergie- und Kostenmutualisierungspotenzialen in einer Spanne von insgesamt 4 Milliarden bis 5,77 Milliarden Euro oder jährlich 1 Milliarde bis 1,44 Milliarden Euro über einen Zeitraum von vier Jahren liegen könnten", schreibt die EZB.

Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die potenziellen positiven Auswirkungen des digitalen Euro auf die Geschäftsmodelle der Institute. Wichtige gesetzliche Bestimmungen und Gestaltungsmerkmale in dieser Hinsicht seien die vorgesehene Vergütung, ähnlich den Gebühren, die bei vergleichbaren Zahlungsmitteln anfallen, das Fehlen von System- und Abwicklungsgebühren, wie sie internationale Kartensysteme den ausgebenden Banken auferlegten sowie die Möglichkeit, private, im Besitz europäischer Banken befindliche Lösungen zu implementieren, um die Akzeptanzstandards des digitalen Euro zu nutzen und so sowohl den Anwendungsfall als auch die geografische Reichweite zu erhöhen.

Kontakt: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/sha

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October 10, 2025 06:03 ET (10:03 GMT)