Hessen verlangt bessere Recycling-Systeme für Matratzen

23.05.25 12:10 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die hessische Landesregierung dringt auf besseres Recycling von Matratzen. Die meisten Matratzen endeten in Müllverbrennungsanlagen, heißt es in dem Entschließungsantrag, den die Länderkammer in Berlin annahm. Dabei gäbe es Möglichkeiten, Matratzen wiederverwertbarer zu machen. Nun befasst sich ein Ausschuss des Bundesrats mit der Initiative.

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Millionen Matratzen pro Jahr entsorgt

Pro Jahr werden dem Antrag zufolge 8,27 Millionen Matratzen entsorgt. "Zehn Prozent aller Deutschen tauschen in diesem Jahr ihre Matratze aus", sagte der hessische Umweltminister Ingmar Jung (CDU). Über die übliche Verbrennung sagte er: "Dadurch entstehen 300.000 Tonnen Abfall jedes Jahr, es gehen wichtige Ressourcen verloren und es entsteht natürlich auch CO2, das emittiert wird."

Dass alte Matratzen nicht besser wiederverwertet werden könnten, liege etwa an Flammschutzmitteln im Schaum, sagte Jung. Hier gebe es Alternativen, die ein späteres Recycling ermöglichen würden. Ein weiteres Problem: Viele Matratzen landeten auf dem Sperrmüll. Wenn sie aber einmal verschmutzt und feucht geworden seien, erschwere auch das die Wiederverwertung.

Was tun mit der alten Matratze?

Denkbar sei, dass künftig Hersteller Matratzen wieder einsammeln müssten oder Extra-Bereiche auf Wertstoffhöfen eingerichtet würden, sagte Jung. Hier müsse man aber noch über eine gute Lösung beraten.

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Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) begrüßte den Vorstoß. "Bereits bei der Produktgestaltung müssen Schadstoffe vermieden und Materialien so gewählt werden, dass sie sich gut voneinander trennen lassen. Ziel muss sein, Matratzen so zu gestalten, dass sie langlebig, waschbar und wiederverwendbar sind", hieß es./hrz/DP/jha