Experten rechnen 2012 für Deutschland mit weniger Börsengängen
Im laufenden Jahr dürften sich Experten zufolge nur wenige Unternehmen hierzulande zu einem Gang an die Börse durchringen können.
"Nachdem das Jahr Börsenjahr 2011 in Deutschland mit 18 Neuemissionen leicht hinter den Erwartungen zurück geblieben ist, halten wir um laufenden Jahr 12 bis 15 Börsengänge für realistisch", sagte Christoph Gruss, Partner bei den Wirtschaftsprüfern von PriceaterhouseCoopers (PwC), am Mittwoch. Allerdings hänge der IPO-Markt stark von den Schwankungen am Aktienmarkt ab. Sollten diese 2012 weiter zunehmen, könnte es auch deutlich weniger Börsengänge geben und die Zahl in den niedrigen einstelligen Bereich absinken.
Im Schlussquartal wagten in Deutschland gerade einmal drei Unternehmen den Gang an die Börse, wobei nur eines neue Aktien anbot. Das Volumen der drei belief sich auf 5,4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatten noch dreimal so viele Unternehmen einen IPO geschafft und dabei mit 286 Millionen Euro auch ein Vielfaches erlöst. Auch mit Blick auf Gesamteuropa ging die Zahl der Börsengänge zum Jahresende stark zurück: Nach 129 erfolgreichen Kandidaten im vierten Quartal 2010, die zusammen rund 10,12 Milliarden Euro einnahmen, waren es zwischen Oktober und Dezember 2011 nur noch 78 Erstemissionen, die zusammen 866 Millionen Euro erlösten.
Insgesamt hat sich die Zahl der Börsengänge in Europa im vergangenen Jahr aber gesteigert. Laut PwC schafften 13 Prozent mehr Unternehmen den Schritt, das Volumen blieb mit rund 26,5 Milliarden Euro indes nur stabil. Treiber waren unter anderem die polnische Börse in Warschau. Die Wirtschaftsprüfer- und Berater von PwC erheben vierteljährlich die Zahl der Neuemissionen an den wichtigsten europäischen Börsen.
FRANKFURT (dpa-AFX)