Japaner in Kauflaune wie seit 2005 nicht mehr: Nur wandert das Geld ins Ausland!
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Seit Jahresbeginn haben japanische Anleger ausländische Aktien im Wert von netto 8,2 Billionen Yen (etwa 50 Milliarden Euro) erworben – so viel wie noch nie in diesem Zeitraum seit mindestens 2005.
Die neue Risikobereitschaft folgt auf eine spürbare Entspannung der globalen Handelsspannungen. Ein vorläufiges Abkommen zwischen den USA und Großbritannien, Fortschritte in den Gesprächen zwischen Washington und Peking sowie eine 90-tägige Zollpause haben die Sorgen über einen Handelskrieg abgemildert. Die USA reduzierten ihre Zölle auf die meisten chinesischen Importe von 145 auf 30 Prozent, während China seine Gegenzölle von 125 auf 10 Prozent senkte.
Parallel dazu erholte sich der MSCI World Index deutlich. Seit seinem Tiefstand von 722,57 Punkten am 7. April stieg das globale Aktienbarometer um knapp 21 Prozent und liegt nur noch rund 1,6 Prozent unter seinem Rekordhoch von 887,58 Punkten.
Auch bei langfristigen Anleihen im Ausland zeigten sich Japans Investoren risikofreudig: Netto wurden Papiere im Umfang von 1,92 Billionen Yen erworben – ein deutlicher Umschwung gegenüber den Nettoverkäufen der Vorwoche in Höhe von 514,2 Milliarden Yen.
Auf der anderen Seite zog der japanische Aktienmarkt rund 439 Milliarden Yen an frischem ausländischem Kapital an. Es war bereits die sechste Woche in Folge mit Nettozuflüssen von ausländischer Seite. Während internationale Anleger langfristige japanische Staatsanleihen im Wert von 141,1 Milliarden Yen abverkauften – der zweite wöchentliche Rückgang in Folge – stockten sie ihre Positionen bei kurzfristigen japanischen Schuldverschreibungen um knapp 974 Milliarden Yen auf.
Die aktuellen Bewegungen zeigen: Das weltweite Anlegervertrauen kehrt zurück – angefacht von Hoffnung auf Stabilität im globalen Handel und der Suche nach Rendite jenseits der Heimatmärkte.
[ignoreKi]Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion[/ignoreKi]