Kiew will über neuen Austausch und Präsidententreffen reden
KIEW (dpa-AFX) - Gespräche über einen Waffenstillstand und die Beendigung des seit mehr als drei Jahren laufenden Kriegs stehen nach Vorstellungen Kiews nicht auf der Themenliste der nächsten Verhandlungsrunde mit Russland. Bei dem Treffen gehe es für Kiew zunächst darum, die Rückkehr eigener Kriegsgefangener und von Russland verschleppter Kinder in die Ukraine voranzutreiben und ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen mit ukrainischen Diplomaten.
"Wir brauchen mehr Dynamik in den Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs", begründete Selenskyj sein Beharren auf einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Resultate seien nur bei Gesprächen auf höchster Ebene zu erwarten, sagte der ukrainische Staatschef. Mitte Mai war Selenskyj bereits vergeblich in Erwartung eines Treffens mit Putin in die Türkei gereist.
Der Kreml hat bislang direkte Verhandlungen zwischen den Präsidenten mit der Begründung abgelehnt, dass solche Gespräche, um Ergebnisse zu bringen, gut vorbereitet sein müssten. Dazu seien zunächst auf unterer Ebene die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.
Bislang wenig Fortschritte
In den ersten zwei Runden direkter Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau im Mai und Juni haben sich beide Seiten auf einen großen Gefangenenaustausch und die Rückgabe von Gefallenen geeinigt. Selenskyj hatte am Wochenende Moskau neue Verhandlungen im Laufe der Woche vorgeschlagen. Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte das Interesse Moskaus an den Gesprächen, die wie die beiden vorangegangenen Runden im Mai und Juni in Istanbul stattfinden sollen. Medienberichten zufolge steht ein Treffen am 24. oder 25. Juli im Raum, der genaue Termin werde noch abgestimmt./bal/DP/nas