28.03.2023 23:56

Saudi National Bank versagte CS zusätzliche Liquidität - und ist nun selbst Opfer des Credit Suisse-Dramas

Massiver Wertverlust: Saudi National Bank versagte CS zusätzliche Liquidität - und ist nun selbst Opfer des Credit Suisse-Dramas | Nachricht | finanzen.net
Massiver Wertverlust
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Die Credit Suisse als eigenständiges Finanzhaus existiert nicht mehr: Die größte Rivalin UBS hat die angeschlagene Bank zum Schnäppchenpreis übernommen. Zu Lasten zahlreicher Großaktionäre - darunter auch die saudische Nationalbank, die vielen Beobachtern als Sargnagel für die Credit Suisse gilt.
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• Saudi National Bank verstärkte Talfahrt der CS-Aktie
• 80 Prozent Wertverlust für den Großaktionär
• Auch andere Investoren aus dem Nahen Osten mit Verlusten


Anleger, insbesondere im Bankenbereich, haben turbulente Handelstage hinter sich. Aus den USA schwappte die Sorge um eine neue Bankenkrise über, nachdem dort die Kryptobank Silvergate Insolvenz anmelden musste und sowohl die Silicon Valley Bank (SVB) als auch die Signature Bank zusammengebrochen waren. Auch die First Republic Bank ist in schwersten Turbulenzen. Aktien europäischer Bankhäuser wurden infolge der Ereignisse ebenfalls abgestraft - aber keines so sehr wie die Credit Suisse.

Saudischer Großaktionär verstärkt Talfahrt

Dass die durch Skandale und Misswirtschaft ohnehin stark angeschlagene Credit Suisse weiter an Anlegervertrauen verlor, fiel mit Aussagen der wichtigsten CS-Aktionärin zusammen: Von Seiten der Saudi National Bank (SNB), die erst im Herbst im Rahmen einer Kapitalerhöhung zum größten Anteilseigner aufgestiegen war und 9,9 Prozent des Aktienkapitals hielt, kamen beunruhigende Worte.

So hatte sich der Chef der Saudi-Bank, Ammar Al Khudairy, zwar zufrieden mit den Restrukturierungsplänen der Credit Suisse gezeigt, Eindruck machte aber ein anderer Kommentar des Top-Managers, der in einem Interview weitere Finanzhilfen für die Schweizer Bank ausgeschlossen hatte.

Als Grund nannte der Bankchef regulatorische Probleme, sollte man die Beteiligung auf über zehn Prozent ausbauen. Das "Nein" zu zusätzlicher Liquidität gebe es aber "aus vielen Gründen", regulatorische und gesetzliche Probleme seien "der einfachste Grund". Die Abflüsse an Kundeneinlagen verstärkten sich daraufhin weiter, die Credit Suisse-Aktie verlor massiv an Boden.

Presseangaben zufolge soll die Saudi National Bank der CS dann doch noch einen Rettungsanker zugeworfen haben: Am Sonntag - kurz bevor die Übernahme der Bank durch die heimische Konkurrentin UBS verkündet wurde - sollen die Investoren den Vorschlag gemacht haben, das Finanzhaus mit fünf Milliarden Dollar zu unterstützen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf einen Insider. Der Bundesrat habe sich gegen die Pläne gestellt, da die SNB dem Vernehmen nach die gleiche Staatsgarantie gefordert habe, die der UBS kurz darauf zugesichert wurde.

Saudische Nationalbank erleidet massiven Verlust

Nun ist die saudische Nationalbank selbst das Opfer: Gegenüber CNBC bestätigte die Bank, dass sie bei ihrer Investition in die Credit Suisse einen Verlust von rund 80 Prozent erlitten habe. Eingestiegen war die SNB bei 3,82 Schweizer Franken pro Aktie, die UBS bietet bestehenden Aktionären im Rahmen ihrer Offerte nur magere 0,76 Franken je Anteilsschein.

Dennoch sieht sich die Saudi National Bank trotz des enormen Wertverlusts der CS-Anteile selbst nicht in Turbulenzen: "Im Dezember 2022 machte die Anlage der SNB in Credit Suisse weniger als 0,5 % des Gesamtvermögens der SNB aus, und 1,7 % des Anlageportfolios der SNB", so die Bank in einer Erklärung. Aus Sicht des "regulatorischen Kapitals" habe es "keine Auswirkungen auf die Rentabilität" gegeben. Auch halte man an der Ausrichtung des Hauses weiter fest: "Änderungen in der Bewertung der Investition der SNB in die Credit Suisse haben keine Auswirkungen auf die Wachstumspläne und die zukunftsgerichteten Prognosen der SNB für 2023".

Auch andere Großinvestoren aus dem Nahen Osten betroffen

Neben der Saudi National Bank haben weitere finanzkräftige Großinvestoren der Credit Suisse aus dem Nahen Osten im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an der Großbank eine äußerst schlechte Bilanz vorzuweisen. So hatte der Staatsfonds von Katar seine Beteiligung an der CS erst zum Jahresstart ausgebaut und hielt zuletzt 6,8 Prozent an der Bank. Einem FT-Bericht zufolge soll die Qatar Investment Authority auch an der Kapitalerhöhung teilgenommen haben, im Rahmen derer die Saudi National Bank zum größten Anteilseigner aufgestiegen war.

Auch die saudi-arabische Familie Olayan hatte Anteile an der Credit Suisse, zuletzt soll die Beteiligung des Mischkonzerns Olayan Group bei rund drei Prozent gelegen haben. Deren Aktien haben im Zusammenhang mit der CS-Übernahme durch die UBS ebenfalls einen massiven Wertverlust erfahren.

Redaktion finanzen.net

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