Millionenstrafe

In Chile gibt’s ein Klopapier-Kartell

30.10.15 15:04 Uhr

In Chile gibt’s ein Klopapier-Kartell | finanzen.net

Zwei Hersteller von Toilettenpapier haben in Chile offenbar durch Kartellbildung einen ungeliebten Rivalen aus dem Markt geworfen. Die Kartellbehörde verdonnerte einen der Beteiligten zu einer satten Strafe.

In Chile haben sich zwei große chilenische Toilettenpapier-Hersteller in den Jahren 2000 bis 2011 zu einem Kartell zusammengeschlossen, um die Preise künstlich oben zu halten und einen Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Dies bestätigte die chilenische Kartellbehörde FN. Des Kartellverbrechens überführt wurden demnach die chilenischen Unternehmen CMPC Tissue und SCA Chile, die zusammen im Jahr einen Umsatz von 400 Millionen Dollar generieren und die Kontrolle über 90 Prozent des chilenischen Marktes für Toilettenpapier haben.

Mafia-Methoden

Wie es in der Anklageschrift heißt, seien die beiden Unternehmen mit Mafiamethoden vorgegangen. Um Spuren zu verwischen und Beweismittel zu vernichten, habe man Computer in Abwasserkanäle geworfen. Konspirative Geheimtreffen hätten in Feuerwachen stattgefunden, die übrige Kommunikation sei über Prepaid-Handys abgelaufen.

Strafe nur für einen Beteiligten

SCA Chile wurde nach Bekanntwerden des Klopapier-Kartells zu einer Strafe von 15,5 Millionen Dollar verurteilt. Der zweite Kartellbeteiligte, CMPC Tissue, ging dagegen straffrei aus, weil er zur Klärung des Sachverhaltes beitrug und mit den Behörden kooperierte.

Redaktion finanzen.net

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