MLP: Solide Zahlen - mit einem vorerst verschmerzbaren Makel
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Bis auf den bereits vorab gemeldeten Ertragsrückgang, den der Vorstand als temporär einstuft, lesen sich die Halbjahreszahlen des Finanzdienstleisters MLP solide. Das robuste Geschäftsmodell und die günstige Bewertung lassen die Aktie weiter attraktiv erscheinen.
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Mit insgesamt soliden Zahlen zum ersten Halbjahr 2025 kann der Finanzdienstleister MLP aufwarten. So wuchsen die Gesamterlöse um 2,9 Prozent und erreichten mit 529,1 Mio. Euro einen neuen Rekordwert. Stärkster Treiber waren die Sachversicherungen mit einem Plus von 6 Prozent, gefolgt von den Segmenten Vorsorge (Krankenversicherung und Altersvorsorge) und der Vermögensverwaltung, die wegen marktbedingt geringerer Performance-Gebühren "nur" um 2 Prozent zulegen konnte.
Etwas enttäuschend stellt sich, wie schon vorab bekannt gegeben, die Ertragsseite dar. So musste das EBIT von Januar bis Juni einen Rückgang des EBIT auf 42,7 Mio. Euro (-12,3 Prozent) hinnehmen, nachdem im Vorjahr noch ein operatives Ergebnis von 48,7 Mio. Euro zu Buche stand. Noch deutlicher fällt der Rückgang isoliert betrachtet für das zweite Quartal aus, in dem das EBIT um 57 Prozent auf 5,0 Mio. Euro einbrach.
Als Gründe nennen die Wieslocher einerseits, dass die Erlösseite unter rückläufigen Zinseinnahmen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus sowie unter deutlich rückläufigen erfolgsabhängigen Vergütungen im Asset Management gelitten habe. Zudem seien insbesondere im zweiten Quartal verstärkte Investitionen in die IT-Infrastruktur wie auch für IT-Beratungsleistungen angefallen.
Diese Effekte stuft der Vorstand jedoch als temporär ein und bekräftigte seine Jahresprognose, die ein EBIT-Wachstum auf 100 bis 110 Mio. Euro und damit im Mittel einem Anstieg von gut 10 Prozent vorsieht. Um diese noch zu erreichen, wird sich MLP im zweiten Halbjahr allerdings anstrengen müssen. Da das KGV für 2025 aber selbst am unteren Prognoseende nur bei unter 13 läge, sehen wir vorerst keinen größeren Druck auf der Aktie lasten.
Mittel- und langfristig erscheint die Gesellschaft mit ihrer breiten Diversifikation und dem Kundenfokus auf "High Potentials" wie Akademiker, Mediziner und Firmenkunden ohnehin robust aufgestellt. Der Vorstand hat dies noch einmal untermauert, indem er auch seine Mittelfristprognose, die bis 2028 ein kräftiges EBIT-Wachstum auf 140 bis 150 Mio. Euro bei Gesamterlösen von 1,3 bis 1,4 Mrd. Euro vorsieht, bekräftigt hat. Perspektivisch entspräche das bei Planerreichung einem KGV von unter 9. Die Aktie bleibt somit für Langfristanleger interessant.
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