MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

18.06.25 07:34 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

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DONNERSTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertags Juneteenth geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Ökonomen erwarten allgemein, dass die US-Notenbank bei ihrer anstehenden Sitzung die Zinspause verlängern und an ihrer Auffassung festhalten wird, dass sie es sich leisten kann, bei Zinssenkungen geduldig zu sein. Da die Inflationsrisiken nach wie vor hoch sind, hat sie deutlich gemacht, dass sie vor einer weiteren Zinssenkung deutlichere Anzeichen einer Abschwächung des Arbeitsmarktes sehen will. In den vergangenen drei Sitzungen beließ die Fed den Leitzins in der Spanne 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Geldmärkte preisen für die anstehende Zinsentscheidung zu fast 100 Prozent konstante Leitzinsen ein. Sie preisen zudem eine Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent für eine Zinssenkung im September ein. Die Fed wird ihre Projektionen zu Zinsen, Inflation und Wachstum aktualisieren. Dabei beschäftigt vor allem die Frage, inwieweit die Politik von Präsident Donald Trump, die auch eine Einschränkung der Einwanderung, Steuersenkungen und Kürzungen der Staatsausgaben vorsieht, die Preise für die US-Amerikaner erhöhen wird - und wie lange eine daraus resultierende höhere Inflation anhalten wird. Die Notenbanker sind vor allem besorgt, dass die Zölle einen anhaltenden Preisanstieg auslösen könnten und nicht nur einen einmaligen Sprung. Mit dem Angriff Israels auf den Iran besteht zudem das Risiko, dass die Ölpreise in die Höhe schießen, sollte der Krieg eskalieren.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Delivery Hero SE, HV

10:30 DE/Eckert & Ziegler AG, HV

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10:30 DE/Sto SE & Co. KGaA, HV

11:00 DE/Formycon AG, HV

Im Laufe des Tages:

- CH/Givaudan SA, Pre-close Roundtable 1H

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen Dividende

Deutsche Rohstoff 2,00 EUR

Klassik Radio 0,15 EUR

MBB 3,33 EUR (1,11 EUR + 2,22 EUR Jubiläumsdiv.)

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+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB

08:00 Verbraucherpreise Mai

PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,4% gg Vj

zuvor: +1,2% gg Vm/+3,5% gg Vj

Kern

PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,5% gg Vj

zuvor: +1,4% gg Vm/+3,8% gg Vj

- SE

09:30 Riksbank, Ergebnisse des geldpolitischen Rats

Repo Rate

PROGNOSE: k.A.

zuvor: 2,25%

- EU

11:00 Verbraucherpreise Mai

Eurozone

PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+1,9% gg Vj

Vorabschätzung: 0,0% gg Vm/+1,9% gg Vj

zuvor: +0,6% gg Vm/+2,2% gg Vj

Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak)

PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+2,3% gg Vj

Vorabschätzung: 0,0% gg Vm/+2,3% gg Vj

zuvor: +1,0% gg Vm/+2,7% gg Vj

- US

14:30 Baubeginne/-genehmigungen Mai

Baubeginne

PROGNOSE: -0,8% gg Vm

zuvor: +1,6% gg Vm

Baugenehmigungen

PROGNOSE: +0,6% gg Vm

zuvor: -4,7% gg Vm

Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

PROGNOSE: 246.000

zuvor: 248.000

20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung

Fed-Funds-Zielsatz

PROGNOSE: 4,25% bis 4,50%

zuvor: 4,25% bis 4,50%

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

zuletzt +/- %

DAX Futures 23.374,00 +0,2%

E-Mini-Future S&P-500 5.992,25 +0,1%

E-Mini-Future Nasdaq-100 21.764,00 +0,2%

Nikkei-225 (Tokio) 38.822,02 +0,7%

Hang-Seng (Hongk.) 23.715,52 -1,1%

Schanghai-Comp. 3.383,44 -0,1%

Dienstag:

DAX 23.434,65 -1,1%

DAX-Future 23.335,00 -1,5%

XDAX 23.329,63 -0,4%

MDAX 29.720,25 -1,0%

TecDAX 3.799,79 -1,3%

SDAX 16.741,01 -1,0%

Euro-Stoxx-50 5.288,68 -1,0%

Stoxx-50 4.490,76 -0,8%

Dow-Jones 42.215,80 -0,7%

S&P-500 5.982,72 -0,8%

Nasdaq Composite 19.521,09 -0,9%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer leichteren Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der DAX wird ein halbes Prozent niedriger mit 23.315 Punkten errechnet, damit ist er zurück am Tagestief vom Dienstag. Auf die Stimmung drückt weiterhin die Lage im Nahen Osten. Zwar notieren die Ölpreise am Morgen nur noch wenig verändert: "Nach 20 Prozent Plus in diesem Jahr und zusätzlichen 10 Prozent Währungsgewinn für globale Anleger aus dem Dollar-Raum reizt die Unsicherheit einfach zu Gewinnmitnahmen", meinte ein Marktteilnehmer bereits am Vortag. Daneben sei auch die Frage, wie die US-Notenbank am Abend die Entwicklung beurteile. Einerseits treibe der jüngste Ölpreisanstieg die Inflation wieder an, andererseits dämpfe er aber auch die Konjunktur. Erwartet wird, dass die Fed die Leitzinsen noch unverändert lässt und die Inflation weiter beobachtet, auch wegen der Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Zollstreit.

Rückblick Dienstag: Schwächer - Die geopolitische Verunsicherung sorgte für Verkäufe, zumal angesichts der in diesem Jahr bereits gesehenen Kursgewinne die Neigung zu Gewinnmitnahmen ausgeprägt ist. Dass US-Präsident Donald Trump die Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgerufen hatte, schürte Spekulationen über eine Ausweitung des Konflikts bzw. eine Beteiligung der USA. "Andererseits zeigen die heutigen Abschläge in Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk, dass die Marktteilnehmer eher früher als später eine diplomatische Lösung erwarten", meinte Marktexperte Jens Klatt von XTB. Ihm zufolge bremste aber auch das Warten auf die US-Notenbank am Mittwochabend. Ein starker Anstieg des deutschen ZEW-Konjunkturbarometers ging mehr oder weniger unter, außerdem hieß es, in der Erhebung sei die militärische Eskalation im Nahen Osten kaum enthalten. Bei den Stoxx-Branchen-Subindizes lagen nur der Index der Ölwerte und der Index der Immobilienaktien im Plus. Am Ende rangierten Bankaktien, deren Index um 1,9 Prozent fiel.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - Bei den Einzeltiteln im DAX stiegen MTU um 1,7 Prozent, nachdem das Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag das Umsatzziel erhöht hatte. Auf der anderen Seite verloren Fresenius Medical Care zu ihrem Kapitalmarkttag 4,5 Prozent. Analysten sprachen von ausgebliebenen positiven Überraschungen. Deutsche Telekom fielen um 2,1 Prozent. Hier belastete, dass sich die japanische Softbank Group von 21,5 Millionen Aktien der Tocher T-Mobile US trennt. Commerzbank gaben nachrichtenlos 4,3 Prozent ab. BASF gewannen 0,3 Prozent, hier stützte das Öl- und Gasgeschäft des Konzerns den Kurs, wie ein Händler sagte. Der Brillenverkäufer Mister Spex senkte wegen des hohen Wettbewerbsdrucks seine Prognose. Die Aktie verlor 7,9 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Unter den Einzelwerten legten Gerresheimer um gut 4 Prozent zu. Eine Übernahme des Unternehmens durch Warburg Pincus und KPS Capital Partners sei weiter möglich, hatte Gerresheimer mitgeteilt und widersprach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese hatte unter Berufung auf Kreise gemeldet, dass sich KPS nach Gesprächen mit Warburg Pincus und einer Due Diligence bei Gerresheimer gegen ein gemeinsames Gebot entschieden habe.

USA - AKTIEN

Schwächer - Die Sorge vor einer weiteren Eskalation des Kriegs zwischen Israel und Iran belastete. US-Präsident Trump hatte Hoffnungen auf eine Deeskalation zunichte gemacht. Er berief seine Sicherheitsberater ein und soll eine Reihe von Möglichkeiten erwägen, darunter einen US-Militärschlag gegen den Iran. Konjunkturdaten spielten kaum eine Rolle. Die US-Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion waren im im Mai deutlicher als erwartet gesunken, beide Daten dürften Zinssenkungen kaum im Wege stehen. Kein Störfeuer lieferten die US-Importpreise bei der Zinsspekulation. Von der Fed-Sitzung am Mittwoch wird aber dennoch (noch) keine weitere Zinssenkung erwartet, gleichwohl machte sich im Vorfeld wie üblich Zurückhaltung breit. Unter Druck standen Aktien des Sektors Erneuerbare Energien. Sunrun stürzten um 40 Prozent ab, Enphase Energy und First Solar folgten mit Abschlägen von 24 und 18 Prozent. Auslöser war, dass Republikaner im US-Senat Änderungswünsche an Trumps Steuer- und Ausgabengesetz veröffentlichten, die bis 2028 Steuergutschriften für Solar-, Wind- und Energie abschaffen würden. Händler sprachen von einem drohenden Ende des Geschäftsmodells für die Branche. Lennar verloren nach durchwachsenen Geschäftszahlen 4,4 Prozent. Verve Therapeutics schossen um 81 Prozent in die Höhe, der Pharmakonzern Eli Lilly (-2,0%) will Verve übernehmen.

USA - ANLEIHEN

Anleihen waren als "sichere Häfen" gefragt angesichts der Lage in Nahost. Dazu sorgten die eher schwachen Konjunkturdaten des Tages für Druck auf die Renditen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 7 Basispunkte auf 4,38 Prozent.

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June 18, 2025 01:34 ET (05:34 GMT)