MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
China behält sich offenbar vor, die Lockerung der Exporte von Seltenen Erden wieder zu verschärfen. Peking werde die Exportlizenzen von Seltenen Erden für US-Autobauer und andere Hersteller auf sechs Monate begrenzen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Chinesische Unterhändler hatten bei den Verhandlungen in London der temporären Wiederherstellung der Exportlizenzen zugestimmt. Die Einigung in London soll die Handelsspannungen der beiden Länder lockern und ein im Mai in Genf erzieltes Abkommen aufrechterhalten. Im Gegenzug hatten sich US-Unterhändler laut den Informanten bereit erklärt, einige der jüngsten Restriktionen zum Verkauf von Industrieerzeugnissen wie Flugzeugtriebwerke und damit zusammenhängende Produkte zu lockern. Das betreffe auch den Export von Ethan, welches in der Plastikherstellung benötigt wird. Details der Vereinbarung würden noch ausgearbeitet, so die Informanten. Das Weiße Haus lehnte eine Stellungnahme ab.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Die USA reduzieren angesichts der Spannungen im Nahen Osten ihre Präsenz in Teilen der Region auf das notwendigste Personal. Das Außenministerium erklärte, es habe den Abzug aller nicht benötigten Mitarbeiter aus der US-Botschaft in Bagdad angeordnet und den Abzug von nicht benötigten Mitarbeitern und Familienangehörigen aus Bahrain und Kuwait genehmigt. Gleichzeitig genehmigte Verteidigungsminister Pete Hegseth die freiwillige Abreise von Angehörigen des Militärs aus dem gesamten Nahen Osten. Die in der Region stationierten US-Truppen seien nicht betroffen. US-Präsident Donald Trump hatte im Podcast "Pod Force One" gesagt, dass er "weniger zuversichtlich" sei, eine Einigung über das iranische Atomprogramm zu erzielen, was die Befürchtung schürt, dass die diplomatischen Bemühungen scheitern könnten. Die sechste Gesprächsrunde ist für dieses Wochenende in Oman geplant. Der iranische Verteidigungsminister Amir Aziz Nasirzadeh sagte am Mittwoch, dass "einige sagen, wenn die Verhandlungen scheitern, könnte die Situation zu einem Konflikt eskalieren. Wenn uns ein Konflikt auferlegt wird, sind alle US-Stützpunkte in unserer Reichweite und wir werden sie in den Gastländern mutig angreifen", warnte Nasirzadeh.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
14:00 US/Blackrock Inc, Investorentag
22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US
14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
PROGNOSE: 246.000
zuvor: 247.000
Erzeugerpreise Mai
PROGNOSE: +0,2% gg Vm
zuvor: -0,5% gg Vm
Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie)
PROGNOSE: +0,3% gg Vm
zuvor: -0,4% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
zuletzt +/- %
E-Mini-Future S&P-500 6.010,75 -0,3%
E-Mini-Future Nasdaq-100 21.820,50 -0,3%
S&P/ASX 200 (Sydney) 8.584,70 -0,1%
Nikkei-225 (Tokio) 38.199,91 -0,6%
Hang-Seng (Hongk.) 24.183,85 -0,8%
Schanghai-Comp. 3.403,26 +0,0%
Kospi (Seoul) 2.914,94 +0,3%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Für Verunsicherung sorgte laut Marktteilnehmern die Entwicklung um den Iran. Hintergrund ist, dass am Berichtstag die von Präsident Trump gesetzte Frist von sechzig Tagen für die Zustimmung des Landes zu einem neuen Atomabkommen abläuft. Die USA haben nun alle nicht benötigten Mitarbeiter der US-Botschaft im Nachbarland Irak und nicht benötigtes Personal aus Bahrain und Kuwait zurückgerufen. Laut dem Wall Street Journal warnte der iranische Verteidigungsminister: "Wenn uns ein Konflikt auferlegt wird, sind alle US-Stützpunkte in unserer Reichweite und wir werden sie in den Gastländern mutig angreifen." Hinzu kommt als Bremsfaktor, dass laut US-Präsident Donald Trump die USA in ein bis zwei Wochen Briefe mit Bedingungen für Handelsabkommen an Dutzende von anderen Ländern verschicken wollen. Zugleich ist weiter unklar, was das in London getroffene Rahmenabkommen zwischen den USA und China konkret bedeutet, zumal seitens China dazu bislang kaum etwas zu hören ist.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 42.865,77 -0,0% -1,10 +0,8%
S&P-500 6.022,30 -0,3% -16,51 +2,1%
NASDAQ Comp 19.615,88 -0,5% -99,11 +2,1%
NASDAQ 100 21.860,80 -0,4% -81,12 +4,4%
Umsatzdaten
Mittwoch Dienstag
Umsatz NYSE (Aktien) 1,07 Mrd 1,01 Mrd
Gewinner 1.292 1.768
Verlierer 1.467 994
Unverändert 88 86
Etwas leichter - Günstige Inflationsdaten und die Rahmenvereinbarung im Handelsstreit zwischen den USA und China verpufften, zumal zu letzterem fast nichts Konkretes bekannt wurde. Händler sprachen von Ernüchterung, weil das Abkommen kaum über das früher schon einmal gefundene Genfer Abkommen hinausgehe, das nicht lange gehalten habe. Für Enttäuschung sorgte auch, dass sich China offenbar vorbehält, die Lockerung der Exporte von Seltenen Erden wieder zu verschärfen. Zudem kam negativ an, dass das Berufungsgericht in den USA die Trump'schen reziproken Zölle bis zur endgültigen Klärung bestätigt hatte. Meta verbilligten sich um 1,2 Prozent. Das Unternehmen befindet sich Kreisen zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen, rund 14 Milliarden Dollar in Scale AI zu investieren und den CEO des Startups bei sich einzustellen. Lockheed Martin verloren 4,2 Prozent. Laut einem Bericht bestellt die US-Luftwaffe wesentlich weniger F-35-Kampfflugzeuge als 2024 geplant. Der Videospielehändler Gamestop meldete sinkende Umsätze, schrieb aber schwarze Zahlen. Der Kurs des "Meme-Urgesteins" gab um 5,4 Prozent nach. Für General Motors ging es um 1,9 Prozent nach oben. Der Autohersteller gibt 4 Milliarden Dollar aus, um mehr Fahrzeuge in den USA zu produzieren und so seine Belastung durch Zölle zu reduzieren.
US-ANLEIHEN
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 6 Basispunkte auf 4,42 Prozent, nachdem die US-Verbraucherpreise im Mai etwas weniger gestiegen waren als erwartet. Das schürte Zinssenkungsfantasie.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:10 % YTD
EUR/USD 1,1524 0,3 1,1488 1,1406 +10,4%
EUR/JPY 165,77 -0,2 166,05 165,61 +1,6%
EUR/GBP 0,8482 0,0 0,8478 0,8471 +2,3%
GBP/USD 1,3586 0,3 1,3548 1,3465 +7,8%
USD/JPY 143,85 -0,5 144,54 145,19 -7,9%
USD/KRW 1.357,95 -0,9 1.369,71 1.372,88 -7,6%
USD/CNY 7,1748 -0,2 7,1865 7,1784 -0,4%
USD/CNH 7,1839 -0,2 7,1968 7,1887 -1,9%
USD/HKD 7,8486 -0,0 7,8488 7,8493 +1,0%
AUD/USD 0,6501 -0,0 0,6502 0,6508 +5,4%
NZD/USD 0,6037 0,1 0,6028 0,6026 +8,2%
BTC/USD 107.887,00 -0,6 108.536,95 109.622,35 +17,8%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Zinssenkungsfantasie nach einer unter Erwarten ausgefallenen US-Inflation im Mai drückten den Dollar. Der Dollarindex fiel um 0,4 Prozent, im Gegenzug stieg der Euro auf den höchsten Stand seit fast einer Woche. Im asiatischen Geschäft am Donnerstag sind der Yen und der Franken in ihrer Eigenschaft als sichere Häfen gesucht. Hintergrund ist eine erhöhte Bedrohungslage im Iran, weil eine von Präsident Trump gesetzte Frist für den Abschluss von Atomverhandlungen ausläuft und es neue Drohgebärden seitens Israels und des Irans gibt.
++++ ROHSTOFFE +++++
zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,95 69,12 -1,7% -1,17 -10,0%
Brent/ICE 69,49 70,78 -1,8% -1,29 -11,0%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Erdöl verteuerte sich im US-Handel massiv um über 5 Prozent. Hoffnungen auf ein Ende des Handelsdisputs zwischen China und den USA mit dann womöglich anziehender Nachfrage, die laut Trump festgefahrenen Verhandlungen um einen Atom-Deal zwischen den USA und dem Iran und deutlicher als gedacht gesunkene Rohöllagerbestände in den USA lieferten bullische Preissignale. Dazu trieb die Entwicklung im Iran, wo die von den USA gesetzte Frist zur Einigung auf ein neues Atomabkommen am Donnerstag abläuft. Im asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag kommen die Ölpreise wieder etwas deutlicher zurück.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3.374,80 3.358,45 +0,5% +16,34 +26,6%
Silber 31,62 31,57 +0,2% +0,05 +14,7%
Platin 1109,09 1096,44 +1,2% +12,65 +22,5%
Kupfer 4,83 4,81 +0,3% 0,01 +18,9%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis kletterte mit den Aussichten auf fallende Zinsen nach dafür sprechenden US-Preisdaten im Mai um 0,8 Prozent. Zusätzlicher Rückenwind kam vom schwächeren Dollar. Im asiatisch dominierten Geschäft steigt der Preis weiter. Dort ist das Gold als sicherer Hafen gesucht mit Blick auf die Spannungen um den Iran.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
USA - Handelsbeziehungen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 12, 2025 01:43 ET (05:43 GMT)