Notlandung im Reservat: Pilot verliert in den USA historische Stinson 108 an indigenen Stamm
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Darrin Smedsmos Stinson 108 nach der Landung: Das Flugzeug wurde beschlagnahmt. Darrin Smedsmo/ Facebook Bei einem Flug fällt der Motor einer Stinson 108 aus. Der Pilot landet sicher auf einer Straße. Das Flugzeug wird abgeschleppt und der Pilot angezeigt. Hintergrund ist ein Streit zwischen einem indigenen Stamm und dem US-Militär.Ein Freizeitpilot und seine historische Stinson 108 aus dem Jahr 1946 sind in den USA zwischen die Fronten von Militär und einem indigenen Stamm geraten. Darrin Smedsmo war am 15. Oktober mit seinem Flugzeug über dem Red Lake im Norden Minnesotas unterwegs, als in etwa 3500 Fuß Höhe der Motor ausfiel. Da das Gelände um den See sumpfig und für eine Notlandung ungeeignet war, entschied er sich laut eigenen Angaben für eine Notlandung auf der Straße, die den See umrundet, sagte Smedsmo gegenüber AIN.«Ich war eine halbe Meile über dem See, also hatte ich auf der einen Seite den See, auf der anderen den Sumpf und unter mir die Straße. Ich landete auf der Straße, erledigt» so der Freizeitpilot. Zufällig war ein Mitarbeiter der Verkehrsbehörde als erster am Unfallort. Gemeinsam holten die Männer das Flugzeug von der Straße.Notlandung geschafft, Flugzeug wegDie Straße gehört zum Reservat der Red Lake Band of the Chippewa Indians. Smedsmo alarmierte daraufhin die Stammespolizei und seinen Mechaniker, der das historische Flugzeug zerlegen und abtransportieren sollte. Doch so einfach gestaltete sich die Situation nicht: Ein Stammespolizist teilte ihm mit, dass der Stammesvorsitzende beschlossen habe, das Flugzeug zu beschlagnahmen.Die Begründung: Smedsmo habe gegen ein Gesetz verstoßen, das Flüge unter 20.000 Fuß über dem Reservat verbietet. Er erhielt ein Bußgeld. Seine historische Stinson 108 wurde auf einen Abschleppwagen verladen und auf einen abgezäunten Parkplatz gebracht. Dort steht das Flugzeug bis heute. «Es ist ein Flugzeug aus dem Jahr 1946, nicht viel wert – schon gar nicht mit kaputtem Motor. Aber jeden Tag wird es weniger wert. Die Elektronik darf nicht nass werden», erklärt der Freizeitpilot.Konflikt zwischen FAA und StammWeil Darrin Smedsmo sein Flugzeug retten will, wandte er sich an die Minnesota Pilots Association und die AOPA. Beide Organisationen, die lokale Pilotenvereinigung und die AOPA, geben an, von diesem Verbot zum ersten Mal zu hören. Es sei auch in keiner offiziellen Karte der US-Luftfahrtbehörde FAA verzeichnet. Das Land ist nach dem US-Recht souveränes Territorium. Die FAA ist in den USA für den gesamten US-Luftraum zuständig.Der Stammesrat hat angekündigt, am 4. November über die Zukunft des Flugzeugs abstimmen zu wollen. Der Freizeitpilot hat unterdessen Rechtsmittel eingelegt. Smedsmo sieht in der Beschlagnahmung seines Flugzeugs mittlerweile zwei Konflikte: «Der eine ist mein Kampf gegen den Stamm, um das Flugzeug zurückzubekommen. Der andere tobt zwischen der FAA und dem Stamm.»Militär wollte Trainingsflüge durchführenDie Chippewa Indians haben das Gesetz als Reaktion auf die Pläne des Militärs erlassen, «Trainingsflüge in niedriger Höhe und hoher Geschwindigkeit» durch das Reservat durchzuführen. Das Gebiet hat eine Fläche von 3.200 Quadratkilometern und eine und ist mit einer Bevölkerungsdichte von 2,4 Personen pro Quadratkilometer sehr dünn besiedelt. Der Stamm sagt, die Flüge würden die Tierwelt stören, von der die Mitglieder seiner Nation für Nahrung und kulturelle Zwecke abhängig sind.Die Minnesota Pilots Association warnt ihre Mitglieder vor neuen Flugbeschränkungen über dem Gebiet der Red Lake Band of Chippewa Indians. Bis zur Klärung der Situation rät die Vereinigung ihren Mitgliedern, Flüge in oder über dem Reservatsgebiet besonders vorsichtig zu planen oder zu vermeiden.Damit wir auch in Zukunft unabhängig einordnen können, braucht es Sie. Unser Team aus spezialisierten Journalistinnen und Journalisten verfolgt internationale Entwicklungen, analysiert und prüft Fakten. Schon für den Preis eines Kaffees im Monat lesen Sie aeroTELEGRAPH ohne Werbung und geben uns Rückenwind. Jetzt hier klicken und abonnierenWeiter zum vollständigen Artikel bei aeroTELEGRAPH
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Quelle: aeroTELEGRAPH