OTS: Deloitte / Zollpolitik beschleunigt Abwanderung der Industrie / Firmen ...

27.11.25 08:14 Uhr

Zollpolitik beschleunigt Abwanderung der Industrie / Firmen zieht es

vor allem in andere europäische Länder, in die USA und nach Asien

Wer­bung

München (ots) -

- Jedes fünfte Unternehmen hat seine Produktion bereits verlagert.

- Auch Forschung, Entwicklung und Verwaltungsfunktionen werden zunehmend

verlegt.

- Lieferketten lassen sich nur noch mit deutlich höheren Kosten absichern.

Die Zollpolitik der vergangenen Monate hat die Abwanderung der Industrie aus

Deutschland beschleunigt: Deutlich mehr Firmen als vor zwei Jahren haben

wesentliche Teile ihrer Wertschöpfung verlagert, wie die aktuelle Ausgabe des

Wer­bung

Supply Chain Pulse Check von Deloitte und vom Bundesverband der deutschen

Industrie (BDI) zeigt. So gibt fast jedes fünfte Unternehmen an, nicht mehr in

Deutschland zu produzieren (19%). Das sind acht Prozentpunkte mehr als vor zwei

Jahren. Die Abwanderung findet zunehmend auch in anderen Bereichen statt: Ihre

Entwicklung haben 17 Prozent der Unternehmen verlagert (2023: 12%), auf die

Forschung triff das bei 13 Prozent zu (2023: 10%). Die Endmontage ist bei 18

Wer­bung

Prozent abgewandert (2023: 11%).

Dieser Trend wird sich voraussichtlich noch verstärken, da künftig deutlich mehr

Unternehmen eine Verlagerung planen. In den kommenden zwei bis drei Jahren

wollen 43 Prozent ihre Produktion neu verorten; bei einer vergleichbaren

Befragung vor zwei Jahren lag dieser Anteil bei 33 Prozent. Ihre Entwicklung

planen 30 Prozent der befragten Firmen zu verlagern (2023: 24%), die Forschung

sehen 35 Prozent außerhalb Deutschlands (2023: 23%). Eine ähnliche Entwicklung

zeigt sich bei Funktionen wie Einkauf, Vertrieb und Marketing.

Für die aktuelle Ausgabe des Supply Chain Pulse Check wurden im September und

Oktober 148 Lieferketten-Verantwortliche des produzierenden Gewerbes befragt,

insbesondere in den Branchen Automobil, Technologie, Maschinenbau, Energie und

Chemie.

Die Firmen zieht es vor allem in andere europäische Länder (30%), in die USA

(26%) und nach Asien (19%, ohne China). 16 Prozent geben an, nach China zu

verlagern, 14 Prozent nach Indien (Mehrfachnennungen möglich). "Kurzfristig

können die Unternehmen anderswo zwar kostengünstiger produzieren, aber dadurch

werden sie nicht unbedingt resilienter", sagt Dr. Jürgen Sandau, Partner und

Lieferkettenexperte bei Deloitte. "Wenn sich der neue Standort nicht als

sicherer Hafen erweist, macht ein Lieferstillstand sehr schnell alle

Einsparungseffekte zunichte." Eine Rückverlagerung von China beziehungsweise aus

den USA nach Europa fand bei 9 Prozent beziehungsweise 7 Prozent der Befragten

statt.

Kaum verborgene Schwachstellen in den Lieferketten

Zugleich können die Lieferketten angesichts des wachsenden Protektionismus nur

noch mit erheblichem Aufwand abgesichert werden. Bei 53 Prozent der Unternehmen

sind die entsprechenden Ausgaben etwas gestiegen, bei 39 Prozent sind sie stark

oder sehr stark angestiegen. Bei zwei von drei Firmen (66%) hat die Zollpolitik

der vergangenen Monate die Beschaffungskosten in die Höhe getrieben. Bei rund

jedem Zweiten sind die Verwaltungskosten gestiegen (52%) und die Margen gesunken

(53%).

Künstliche Intelligenz kann hier zwar Abhilfe schaffen. So sagen 54 Prozent der

Befragten, dass KI die Lieferkette stark oder sehr stark optimieren kann. Für 58

Prozent kann sie die betriebliche Effizienz stark oder sehr stark steigern, für

65 Prozent hat sie großes oder sehr großes Potenzial, das Bestandsmanagement zu

verbessern, und 46 Prozent sehen in der KI eine große oder sehr große Hilfe bei

der Entscheidungsfindung.

Doch weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen (41%) setzt neue

Technologien zur Früherkennung von Lieferschwierigkeiten ein und nur 34 Prozent

nutzen KI, um ihre Supply Chain zu planen. "Umfassend digitalisierte und

diversifizierte Lieferketten können helfen, Produktionsstopps und Lieferengpässe

zu vermeiden. Für die Resilienz der Unternehmen ist das eine wesentliche

Voraussetzung", sagt Jürgen Sandau.

Zur aktuellen Befragung (https://www.deloitte.com/de/de/Industries/industrial-co

nstruction/research/supply-chain-pulse-check.html) von Deloitte und BDI

Pressekontakt:

Christian Gressner

Head of Media | Corporate Communications

Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Phone: +49 89 29036 5101

mailto:cgressner@deloitte.de

Über Deloitte

Deloitte bietet führende Prüfungs- und Beratungsleistungen für nahezu

90% der Fortune Global 500®-Unternehmen und Tausende von privaten

Unternehmen an. Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal

erbracht. Unsere Mitarbeitenden liefern messbare und langfristig

wirkende Ergebnisse, die dazu beitragen, das öffentliche Vertrauen in

die Kapitalmärkte zu stärken, und unsere Kunden bei Wandel und

Wachstum unterstützen. Deloitte baut auf eine 180-jährige Geschichte

auf und ist in mehr als 150 Ländern tätig. Erfahren Sie mehr darüber,

wie die rund 460.000 Mitarbeitenden von Deloitte das Leitbild "making

an impact that matters" täglich leben: http://www.deloitte.com/de.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL),

ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen

Unternehmen (zusammen die "Deloitte-Organisation"). DTTL (auch

"Deloitte Global" genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie

ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und

unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig

verpflichten oder binden können. DTTL, jedes

DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für

ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der

anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Kunden.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.deloitte.com/de/UeberUns.

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/60247/6167139

OTS: Deloitte