German Blockchain Report - Wie weit die Krypto-Adoption in Deutschland 2025 ist

Der deutsche Blockchain-Sektor sortiert sich neu: Während die Investitionssummen auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gefallen sind, deutet sich ein Strategiewechsel an.
• Berlin vereint 73,2 Prozent aller Blockchain-Investments in Deutschland auf sich
• Durchschnittliche Dealgröße sinkt auf 3,4 Millionen US-Dollar
• Regulierte Infrastruktur, digitale Identität und Tokenisierung als bevorzugte Investmentbereiche
Qualität statt Quantität lautet die neue Devise - und Berlin festigt seine Position als unumstrittene Krypto-Hauptstadt. Die aktuellen Zahlen aus dem German Blockchain Report zeigen, wohin die Reise geht.
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Berlin dominiert mit über 70 Prozent der Investments
Die Hauptstadt hat sich als klarer Spitzenreiter im deutschen Blockchain-Ökosystem etabliert. Wie aus dem aktuellen German Blockchain Report von CV VC hervorgeht, flossen zwischen dem dritten Quartal 2024 und dem zweiten Quartal 2025 insgesamt 44,7 Millionen US-Dollar in deutsche Blockchain-Unternehmen. Davon entfielen beeindruckende 73,2 Prozent - entsprechend 32,7 Millionen US-Dollar - auf Berliner Projekte. Die Konzentration in der Hauptstadt verdeutlicht, dass sich technologisches Know-how und Investorenvertrauen zunehmend an einem Ort bündeln.
Auch bei der Anzahl der Deals liegt Berlin vorne: 53,8 Prozent der insgesamt 13 Finanzierungsrunden fanden in der Hauptstadt statt. Diese Dominanz ist kein Zufall, sondern Resultat einer gewachsenen Infrastruktur aus Entwicklern, Investoren und Blockchain-affinen Unternehmen. Nach einem schwachen ersten Quartal 2025 legte der Berliner Markt im zweiten Quartal 2025 deutlich zu und wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 180 Prozent.
Rückgang signalisiert Qualitätsfokus statt Masseneuphorie
Auf den ersten Blick wirken die Zahlen ernüchternd: Die Blockchain-Finanzierung in Deutschland fiel im Vergleich zu früheren Perioden um 57,5 Prozent beim Kapital und um 23,5 Prozent bei der Anzahl der Deals. Während der gesamte deutsche Venture-Markt um 10,4 Prozent auf 9,3 Milliarden US-Dollar wuchs, blieb die Blockchain-Branche deutlich dahinter zurück. Doch diese Entwicklung ist weniger Krisenzeichen als vielmehr Ausdruck einer Neuausrichtung.
Wie aus dem German Blockchain Report hervorgeht, setzen Investoren mittlerweile verstärkt auf die Qualität von Projekten statt auf große Stückzahlen. Die durchschnittliche Dealgröße sank auf 3,4 Millionen US-Dollar - ein Indiz dafür, dass Finanzierungsrunden selektiver und strategischer werden. Risikoreiche Experimente weichen zunehmend tragfähigen Geschäftsmodellen mit klarem regulatorischen Rahmen. Besonders gefragt sind Projekte in den Bereichen regulierte Infrastruktur, digitale Identität und Tokenisierung.
Europa und globaler Markt legen zu - Deutschland vor Aufholphase
Während Deutschland mit seinem Rückgang zu kämpfen hat, zeigt sich das globale Bild deutlich freundlicher. Europa verzeichnete laut dem German Blockchain Report einen Anstieg der Blockchain-Finanzierung um 16,7 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar. Weltweit legte das Blockchain-Funding sogar um 33,1 Prozent zu. Deutschlands schwächere Entwicklung erscheint in diesem Kontext eher als lokale Delle innerhalb eines globalen Aufschwungs.
Die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) hat auf europäischer Ebene zwar für Klarheit gesorgt, schafft in Deutschland jedoch Reibungspunkte aufgrund unterschiedlicher bankaufsichtsrechtlicher Anforderungen. Kleinere Finanzierungsrunden und höhere Compliance-Anforderungen belasten besonders frühe Projektphasen. Dennoch bleibt Deutschland ein attraktiver Standort mit starkem unternehmerischem Talent und institutionellem Engagement. Die Basis für den nächsten Investitionsschub ist gelegt - entscheidend wird sein, wie schnell sich regulatorische Hürden abbauen lassen und ob das Momentum aus dem zweiten Quartal 2025 sich fortsetzt.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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