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Pressemitteilung zum vbw Index Frühjahr 2025
München (ots) -
- vbw "Weißbier-Index" bleibt unverändert bei 78 von 200 Punkten
- Stagnation der bayerischen Wirtschaft setzt sich fort
- Konjunkturelle Bodenbildung ist erreicht, strukturelle Probleme bleiben
- Die neue Bundesregierung muss jetzt schnell liefern
Aus Sicht der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. verharrt die
bayerische Wirtschaft im Stillstand. "Die wirtschaftliche Lage im Freistaat hat
sich seit Herbst leider nicht geändert. Bayern aber auch Deutschland stecken
fest. Wir gehen zwar davon aus, dass bei der Konjunktur die Bodenbildung
erreicht ist, die tiefgreifenden strukturellen Probleme bestehen aber weiter.
Das schwierige außenwirtschaftliche Umfeld hat diese Herausforderungen vielmehr
noch verstärkt. Der so dringend benötigte wirtschaftliche Aufschwung bleibt
dadurch vorerst aus. Gleichzeitig sind wir hoffnungsvoll : Wir setzen auf die
neue Bundesregierung, die eine priorisierte Umsetzung der Wirtschaftswende
verfolgt", erläuterte vbw Präsident Wolfram Hatz bei der heutigen Vorstellung
des aktuellen vbw "Weißbier-Index".
Der Index ist gegenüber dem Herbst 2024 unverändert bei 78 Punkten geblieben.
Damit liegt der Index weiterhin deutlich unter dem Normalniveau von 100 Punkten
. Auch liegen alle Teilindizes weiterhin unter dem Normalniveau. "Fakt ist:
Unser Weißbierglas ist nach wie vor zu wenig gefüllt. Der Lageindex Wachstum,
der die allgemeine Konjunkturlage beschreibt, stieg leicht um drei Punkte auf 71
Punkte. Der Lageindex Beschäftigung fiel dagegen um weitere vier Punkte auf nun
87 Punkte. Der Prognoseindex Beschäftigung blieb unverändert bei 73 Punkten.
Der Prognoseindex Wachstum stieg leicht um drei auf 84 Punkte. Wir erwarten für
2025 eine wirtschaftliche Stagnation. Das zeigt: Wir brauchen dringend einen
Politikwechsel - nur so schaffen wir den wirtschaftlichen Aufbruch", so Hatz.
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren der bayerischen Wirtschaft führte Hatz
weiter aus: "Seit dem Herbst hat sich wenig getan. In der Industrie und im
Baugewerbe sank die Produktion in den ersten Monaten dieses Jahres um rund fünf
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz in der Gastronomie ging ebenfalls
zurück. Nur Großhandel und Einzelhandel konnten einen Zuwachs verzeichnen. Die
wirtschaftliche Schwäche belastet zunehmend den Arbeitsmarkt : Allein von Januar
bis April kamen 11.000 neue Arbeitslose im Freistaat dazu. Gleichzeitig werden
kaum neue Beschäftigte eingestellt. Wir sehen aber Anzeichen, dass der
konjunkturelle Tiefpunkt erreicht ist. Sowohl in der Industrie als auch beim Bau
sehen wir seit Jahresbeginn wieder eine steigende Auftragslage. Das macht
Hoffnung."
"Einerseits müssen wir unsere hausgemachten Standortprobleme endlich lösen: Die
Energie- und Arbeitskosten sowie Steuern und Abgaben sind zu hoch, die
überbordende Bürokratie und Regulierung erdrückt unsere Betriebe. Andererseits
sehen wir tiefe außenwirtschaftliche Verwerfungen. Die erratische Zoll- und
Handelspolitik unseres größten Absatzmarktes, den USA, belastet den gesamten
Welthandel und die Weltwirtschaft. Die stark exportorientierte bayerische
Wirtschaft bekommt das besonders zu spüren. Wichtig ist jetzt, den von der EU
eingeschlagenen Weg einer Verhandlungslösung mit den USA - aus einer Position
der Stärke - weiterzuführen. Zudem brauchen wir mehr Handelspartner durch neue
Freihandelsabkommen - De-Risking ist hier das entscheidende Wort", erklärte
Hatz.
Die vbw hat eine Liste von Maßnahmen erstellt, die die neue Bundesregierung
jetzt sofort anpacken sollte. "Von degressiven Sonderabschreibungen, Maßnahmen
zur Senkung der Energiepreise, einem zügigen Bürokratieabbau bis hin zur
Flexibilisierung der Arbeitszeiten - die Bundesregierung ist jetzt gefordert.
Tatsache ist aber auch: Wir müssen wieder mehr arbeiten. Eine Erhöhung des
Mindestlohns auf 15 Euro gebietet sich aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen
Lage dagegen derzeit nicht. Wir sind überzeugt: Wenn die angekündigten Maßnahmen
entschlossen angegangen werden, bleiben wir zukunftsfähig und meistern die
Wirtschaftswende dauerhaft", betonte Hatz abschließend.
Eine grafische Darstellung des vbw Index finden Sie unter:
http://www.vbw-bayern.de/vbw-index
Das vbw Papier mit den Maßnahmen, die die Bundesregierung jetzt sofort anpacken
muss, finden Sie hier: vbw Maßnahmenpapier (https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/
Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/ibw/Downloads/Neue_Koalition_Was_muss_20
25_noch_passieren_.pdf)
Pressekontakt:
Felix Fend, Tel. +49 (0) 89-551 78-335, E-Mail: mailto:felix.fend@ibw-bayern.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58439/6032757
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