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15.12.25 09:02 Uhr

KfW Research: Unternehmen in Deutschland investieren weniger, auch in

den Klimaschutz

Frankfurt am Main (ots) -

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- Unternehmen reduzieren ihre Klimaschutzinvestitionen auf 80 Milliarden Euro,

nach 85 Milliarden Euro ein Jahr zuvor

- Rückgang auf ähnlichem Niveau wie bei den Gesamtinvestitionen

- Mittelständische Unternehmen erhöhen ihre Klimaschutzinvestitionen

preisbereinigt um 7,8 Prozent, Großunternehmen fahren sie um 18,5 Prozent

zurück

- Häufig Investitionen in die Erzeugung und Speicherung von erneuerbaren

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Energien, die energetische Sanierung von Gebäuden und die klimafreundliche

Mobilität

Die Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger für den

Klimaschutz ausgegeben als ein Jahr zuvor. Das aggregierte Volumen ihrer

inländischen Klimaschutzinvestitionen sank um 5,5 Prozent auf 80 Milliarden

Euro, preisbereinigt lag das Minus sogar bei 7,8 Prozent. Die

Klimaschutzinvestitionen entwickelten sich damit ähnlich wie die

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Gesamtinvestitionen des deutschen Unternehmenssektors, so dass sie anteilig auf

vergleichbarem Niveau blieben wie 2023: 16,5 Prozent aller

Unternehmensinvestitionen entfielen 2024 auf den Klimaschutz, nach 17,0 Prozent

im Jahr 2023. Trotz des volumenmäßigen Rückgangs liegt der Klimaschutzanteil

damit weiterhin über den Werten der Jahre 2021 und 2022.

Das sind Ergebnisse des KfW-Klimabarometers, das KfW Research in diesem Jahr zum

vierten Mal erhoben hat. Es liefert die bislang einzige repräsentative

Datenbasis für das Investitionsverhalten deutscher Unternehmen, vom

Kleinstunternehmen bis zum Großkonzern, im Bereich des Klimaschutzes. Unter

Klimaschutzinvestitionen werden Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung oder

Verminderung von Treibhausgasemissionen im jeweiligen Unternehmen verstanden.

Der Rückgang der Klimaschutzinvestitionen ist auf die Großunternehmen

zurückzuführen. Sie gaben im vergangenen Jahr nur 42 Milliarden Euro für

treibhausgasmindernde Maßnahmen aus, nach 50 Milliarden Euro im Jahr 2023 - ein

reales Minus von 18,5 Prozent. Die mittelständischen Unternehmen dagegen

erhöhten ihre aggregierten Klimaschutzinvestitionen um drei Milliarden Euro auf

38 Milliarden Euro. Das entspricht einem beachtlichen realen Zuwachs um 7,8

Prozent und übertrifft damit die Entwicklung der gesamten

Bruttoanlageinvestitionen dieses Segments (real minus 1,3 Prozent).

"Die schwierige weltwirtschaftliche Entwicklung und steigender internationaler

Wettbewerbsdruck belasten viele Großunternehmen und reduzieren ihre Spielräume,

in den Klimaschutz zu investieren. Mehr Großunternehmen als zuvor berichten,

dass andere Themen Vorrang für sie haben vor dem Klimaschutz. Die Unternehmen

nehmen auch wahr, dass ihre Kunden einen Beitrag zum Klimaschutz weniger stark

von ihnen einfordern, und reagieren entsprechend", sagt Dr. Dirk Schumacher,

Chefvolkswirt der KfW.

Erfreulich ist aber, dass auch bei den Großunternehmen der Anteil der in

Klimaschutzmaßnahmen investierenden Unternehmen weiter gestiegen ist und im Jahr

2024 mit 86 Prozent einen Höchstwert erreicht hat (plus drei Prozentpunkte im

Vergleich zum Vorjahr). Dass das aggregierte Investitionsvolumen der

Großunternehmen dennoch geschrumpft ist, liegt an einem deutlich gesunkenen

durchschnittlichen Investitionsvolumen pro Unternehmen.

Auch im Mittelstand stieg die Zahl der aktiven Investoren: 15 Prozent

investierten in den Klimaschutz und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr.

Zwar ging auch die durchschnittlich aufgebrachte Investitionssumme pro

mittelständische Unternehmen von 146.000 im Jahr 2023 auf 91.000 Euro im Jahr

2024 zurück. Dennoch führte in diesem Unternehmenssegment die deutlich

gestiegene Zahl der investierenden Unternehmen zu einem insgesamt höheren

Investitionsvolumen.

Bei den Maßnahmen, die die Unternehmen umsetzten, dominieren solche zur

Erzeugung oder Speicherung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Im

Jahr 2024 hat mehr als jedes zweite (52 Prozent) der investierenden Unternehmen

entsprechende Projekte umgesetzt - ein sprunghafter Anstieg um 17 Prozentpunkte

zum Vorjahr.

An zweiter Stelle folgen Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz in

bestehenden Gebäuden, etwa durch Wärmedämmung oder die Installation von

Wärmepumpen. 35 Prozent der investierenden Unternehmen waren in diesem Bereich

aktiv, was einem deutlichen Anstieg um 11 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr

entspricht. Auf dem dritten Rang der beliebtesten Klimaschutzmaßnahmen steht die

klimafreundliche Mobilität, etwa durch die Anschaffung von Elektrofahrzeugen

oder den Aufbau der Ladeinfrastruktur. 32 Prozent der Unternehmen setzten

entsprechende Projekte um - nach knapp 50 Prozent ein Jahr zuvor.

"Um die Klimaziele zu erreichen, sind deutlich höhere Investitionen als bislang

erforderlich. Unsere Erhebung zeigt: Die Unternehmen brauchen für ihre

Klimaschutzinvestitionen einen verlässlichen Rahmen. Auch sehen sie lange

Planungs- und Genehmigungsverfahren als ein großes Hindernis für ihre

Aktivitäten. Um mehr Klimaschutzinvestitionen im Unternehmenssektor anzuregen,

sollten diese Hemmnisse von der Politik gezielt adressiert werden", sagt Dr.

Dirk Schumacher.

Für das KfW-Klimabarometer wurde abgefragt, welche politischen Maßnahmen zur

Unterstützung von Klimaschutzinvestitionen sich die deutschen Unternehmen

wünschen. An erster Stelle rangiert dabei eine Senkung der Strompreise, die für

die wirtschaftliche Attraktivität der Elektrifizierung von Wärme und Mobilität

von hoher Bedeutung ist - 70 Prozent der Unternehmen gaben dies an. 67 Prozent

der Unternehmen plädierten für vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren,

65 Prozent für steuerliche Anreize für Klimaschutzinvestitionen und 63 Prozent

für einen Ausbau der Energieinfrastruktur, wie zum Beispiel von Stromnetzen.

Das Klimabarometer von KfW Research finden Sie unter

http://www.kfw.de/klimabarometer

Zum Datenhintergrund:

Die Unternehmensbefragung für das KfW-Klimabarometer wurde von der GfK GmbH im

Auftrag der KfW Bankengruppe durchgeführt. An der Befragung, die im Zeitraum vom

10.02.2025 bis 20.06.2025 lief, beteiligten sich insgesamt 13.272 Unternehmen,

davon 13.079 mittelständische Unternehmen und 193 Großunternehmen.

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen

Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Wir stärken den Mittelstand

(https://www.kfw.de/s/dekB40H3)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 69 7431 41336

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