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Nordzucker-Jahresabschluss 2024/25: Positives Ergebnis trotz starken
Preisverfalls im EU-Zuckermarkt (FOTO)
Braunschweig (ots) - Die Nordzucker AG hat das Geschäftsjahr 2024/25 trotz eines
angespannten Marktumfelds mit einem positiven operativen Ergebnis abgeschlossen.
Das operative Ergebnis - kurz EBIT - lag bei 100 Millionen Euro nach 421
Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz sank von 2,923 Milliarden Euro auf 2,770
Milliarden Euro. Hauptursache für den Rückgang bei Umsatz und Ergebnis waren
stark gefallene Zuckerpreise in Europa. Mit Nachhaltigkeits- und
Exzellenzinitiativen im bestehenden Geschäft sowie weiterer Diversifizierung der
Geschäftsfelder strebt Nordzucker für die Zukunft stabile Ergebnisse und
Dividenden an.
Aufgrund der sehr umfangreichen Rübenernten und der daraus resultierenden großen
produzierten Zuckermenge ist der Zuckerpreis in Europa gefallen - deutlich
stärker als ursprünglich erwartet", erklärte Lars Gorissen, Chief Executive
Officer, bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Braunschweig. Zudem wirkten
sich eine verhaltene Verbrauchernachfrage und Zuckermengen, die aus der Ukraine
in den europäischen Markt eingeführt wurden, aus. "Dennoch haben wir im
Geschäftsjahr 2024/25 ein deutlich positives Konzernergebnis erzielt. Daher
werden wir auf der Hauptversammlung am 10. Juli 2025 gemeinsam mit dem
Aufsichtsrat eine Dividende von 0,40 Euro je Aktie vorschlagen."
In der überdurchschnittlich langen und ertragreichen Kampagne hat Nordzucker
unter guten Produktionsbedingungen rund drei Millionen Tonnen Zucker aus Rüben
erzeugt, mehr als jemals zuvor. Der Jahresüberschuss vor Fremdanteilen lag bei
84 Millionen Euro nach 326 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBIT-Gewinnmarge lag
bei 3,6 Prozent (Vorjahr 14,4 Prozent). Die australische Tochter Mackay Sugar
Ltd. trug 14 Millionen Euro zum operativen Ergebnis bei.
"In den ersten Monaten profitierte Nordzucker noch von hohen Verkaufspreisen, ab
Oktober 2024 entwickelte sich das operative Ergebnis hingegen wie erwartet
rückläufig", sagte Alexander Bott, Chief Financial Officer bei Nordzucker.
"Aufgrund unserer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur und unserer guten
Marktpositionierung, insbesondere in Skandinavien, sowie aufgrund des guten
Ergebnisbeitrags unserer australischen Aktivitäten bei Mackay Sugar Ltd. können
wir für das Geschäftsjahr 2024/25 ein positives Ergebnis präsentieren", so Bott.
Neben der Marktentwicklung belasteten weiter hohe Rohstoff- und Logistikkosten
sowie Sondereffekte das operative Ergebnis.
Für das Geschäftsjahr 2025/26 hat Nordzucker derzeit ein negatives Ergebnis im
unteren zweistelligen Millionenbereich budgetiert. "Wir haben bereits 2024
verschiedene Kostenoptimierungen gestartet und unsere Exzellenzprogramme
intensiviert, um unser Ergebnis angesichts der Marktlage zu stabilisieren. Durch
die zu erwartende Preiserholung kombiniert mit unseren umfassenden
Optimierungsmaßnahmen könnten wir das Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr
gegenüber der Budgetierung noch verbessern", ergänzte Bott.
Stabilisierung des Marktes erwartet
In der EU ist zu beobachten, dass in diesem Jahr die Rübenanbaufläche reduziert
wurde. Auch Nordzucker hat die Rübenverträge entsprechend angepasst. "Gemeinsam
mit unseren Anbauern leisten wir einen Beitrag, den Markt zu entlasten", sagte
Gorissen. "Wegen der geringeren Anbauflächen in der EU deutet sich bereits eine
Entspannung an. Die Zuckerpreise stabilisieren sich aktuell auf niedrigem Niveau
- die preisliche Talsohle sehen wir deshalb bereits als durchschritten an",
sagte Alexander Godow, Chief Operating Officer. Mit spürbaren Preissteigerungen
sei aber erst ab Oktober 2025 zu rechnen, mit Beginn des neuen
Zuckerwirtschaftsjahres.
Strategie: Fields for Growth
Mit dem Ziel, die Abhängigkeit von Preisschwankungen im Zuckermarkt der EU zu
verringern und das Konzernergebnis sowie die Dividende zu steigern und zu
stabilisieren, hat das Unternehmen die Strategie weiterentwickelt und
konkretisiert.
Unter dem Titel Fields for Growth fokussiert sich Nordzucker zukünftig auf zwei
Schwerpunkte, die ineinandergreifen. "Wir stärken die Wirtschaftlichkeit unseres
Geschäfts durch Investitionen in Nachhaltigkeit und optimieren unsere
Kostenstruktur mittels Exzellenz-Projekten. Darüber hinaus vergrößern und
diversifizieren wir unser Unternehmen weiter", so Gorissen. Ziel des
Unternehmens ist es, so die Kosten um mehr als 100 Millionen Euro zu senken.
Nordzucker hat sich über die Science Based Targets initiative verpflichtet bis
2030 50 Prozent der CO2-Emissionen der Produktion in Bezug auf das Basisjahr
2018 zu reduzieren. Zusätzlich hat das Unternehmen festgelegt, auch die
Emissionen aus der Landwirtschaft und -nutzung bis 2030 um 36 Prozent zu
verringern. Diese sogenannten FLAG*-Ziele wurden von der Science Based Targets
initiative im Mai 2025 bestätigt. Erste Pilotprojekte hat Nordzucker gemeinsam
mit Anbauern bereits erfolgreich gestartet, wie die Kooperation mit dem
Hersteller Yara im Bereich CO2-reduzierter Mineraldünger. Ziel ist es, den
CO2-Fußabdruck der Rüben zu verringern. "Das Erreichen unserer
unternehmensweiten Nachhaltigkeitsziele erfordert für die kommenden Jahre
weiterhin ein erhöhtes Investitionsvolumen", erklärte Godow.
Zucker aus Zuckerrohr: Potenzial für stabilere Profitabilität
"Wir brauchen Wachstum, um unsere übergeordneten Ziele wie stabilere Ergebnisse
und Dividenden erreichen zu können. Deshalb werden wir unsere
Zuckerrohr-Aktivitäten deutlich ausweiten", betonte Gorissen. Die australische
Tochtergesellschaft habe gezeigt, dass Nordzucker globale Wachstumschancen
erfolgreich nutzt. Seit mehr als fünf Jahren leistet Mackay Sugar einen
positiven Beitrag zum Gesamtergebnis.
"Die Zuckerproduktion aus Zuckerrohr bietet in einigen Regionen der Welt das
Potenzial einer höheren und resilienteren Profitabilität im Vergleich zur
Zuckerherstellung aus Zuckerrüben in der EU. Dies kann Schwankungen
ausgleichen", erklärte Gorissen weiter.
Ein weiterer möglicher Markt für Diversifizierung ist der Bereich der
alternativen Proteine. "Wir sehen nach wie vor großes Potenzial für alternative
Proteine", sagte Gorissen. Die geplante Erbsenprotein-Fabrik in Groß Munzel,
Niedersachsen, wird Nordzucker aber nicht bauen - unter den aktuellen
Bedingungen sei die Profitabilität nicht gegeben. Stattdessen würde geprüft, wie
der Markt mit Kooperationen und Akquisitionen erschlossen werden kann.
Klimawandel bringt besondere Herausforderungen im Rübenanbau
Der Klimawandel hat einen erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft und den
Rübenanbau. Ein Beispiel ist hier die Schilf-Glasflügelzikade. Dieser Schädling
überträgt Krankheiten, die sich auf den Zuckergehalt der Rüben und ihre
Verarbeitungsqualität auswirken. Gemeinsam mit Verbänden und Anbauern sowie der
Politik, Züchtern und Forschungseinrichtungen arbeitet Nordzucker intensiv an
Lösungen. "Zuckerrüben sind ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und
Grundlage für eine sichere Lebensmittelversorgung; sie bleiben für unsere
Anbauer wirtschaftlich attraktiv und wichtig in der Fruchtfolge", betonte Lars
Gorissen.
*FLAG = Forest (Forstwirtschaft), Land (Landnutzung) and Agriculture
(Landwirtschaft)
Nordzucker
Nordzucker ist einer der weltweit führenden Hersteller von Zucker aus
Zuckerrüben und Zuckerrohr. Der Konzern gewinnt Zuckerprodukte in verschiedenen
Formen, wie Weißzucker, Rohzucker, Raffinade, Biozucker, Spezialitäten und
flüssige Zucker. Darüber hinaus produziert Nordzucker Futtermittel, Melasse,
Düngemittel und Kraftstoffe sowie Strom. Im Geschäftsjahr 2024/25
erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro.
Mit der überarbeiteten Strategie Fields for Growth setzt Nordzucker zwei
Schwerpunkte: Zum einen ist dies die Stärkung der Wirtschaftlichkeit des
bestehenden Geschäfts mit Investitionen in Nachhaltigkeit und einer Optimierung
der Kostenstruktur. Zum anderen strebt Nordzucker weitere Diversifizierung im
Rahmen des geplanten Wachstums außerhalb des EU-Zuckermarkts an.
Nordzucker setzt sich für Nachhaltigkeit ein, vom Landwirt bis zum Verbraucher,
und macht Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil des Unternehmens.
Nordzucker legt in der Verarbeitung und in der Wertschöpfungskette Wert auf
regionalen Anbau, mit kurzen Transportwegen, unter höchsten Qualitäts- und
Sozialstandards und mit vollständiger Verwertung der Ackerfrüchte. Ziel ist es,
bis spätestens 2050 die gesamte Produktion in den Werken CO2-neutral zu
gestalten.
Hochwertige Produkte und Dienstleistungen, Wachstumsperspektiven und
kontinuierliche Verbesserungen sind die treibende Kraft hinter einem engagierten
und internationalen Team von rund 4.100 Mitarbeitern an 21 europäischen und
australischen Standorten.
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Aufsichtsratsvorsitzender: Jochen Johannes Juister
Vorstand: Dr. Lars Gorissen (Vors.)
Alexander Bott | Alexander Godow
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