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11.06.25 08:25 Uhr

Aktuelle Kleinunternehmerstudie der VR Smart Finanz / Trotz

verbesserter Stimmung: Kleinunternehmen blicken skeptisch auf

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Regierungswechsel (FOTO)

Eschborn (ots) - Kleinunternehmen scheinen ihr Stimmungstief allmählich zu

überwinden, das zeigt die aktuelle Studie von VR Smart Finanz und der Steinbeis

Hochschule aus dem Juni 2025. Ihre geschäftliche Entwicklung schätzen sie im

Vergleich zu vor 12 Monaten zwar nur leicht verbessert ein, für die Zukunft sind

die Unternehmen aber wieder optimistischer. So verzeichnet der

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Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz für den 12-Monatsrückblick einen

Anstieg um drei Punkte zur Vorbefragung im Herbst 2024. Mit einem Wert von 0

liegt er aber immer noch auf niedrigem Niveau. Für den Zukunftsblick zeigt der

Index einen Anstieg um 6 Punkte auf +19. Der Regierungswechsel und das

Koalitionspapier tragen nur unwesentlich zu den positiven Zukunftserwartungen

bei, auch wenn die Befragten die Pläne zu Steuerentlastungen und Bürokratieabbau

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begrüßen.

Verbesserte Stimmung bei Kleinunternehmen

Zwar beurteilen die kleinen Unternehmen sowohl ihre wirtschaftliche Situation

als auch die Umsatz- und Gewinnentwicklung der vergangenen 12 Monate als leicht

verbessert. Die Liquiditätsengpässe liegen allerdings mit 53 % immer noch auf

hohem Niveau und mehr als drei Mal so hoch wie im letzten Vorkrisenjahr 2019.

Für die Zukunft sind die Unternehmen wieder zuversichtlicher gestimmt und

erwarten mehrheitlich (rd. 44 %) eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen

Situation und steigende Aufträge.

Gemischter Blick auf den Wechsel in Berlin

Ob der Regierungswechsel zum Stimmungsaufschwung beiträgt, bleibt unklar.

Lediglich ein Drittel (32 %) der Kleinunternehmen gibt an, aufgrund der neuen

Regierung zuversichtlicher in die Zukunft zu schauen. Allerdings erwartet über

die Hälfte (53 %), dass Deutschland wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren

wird. Dafür äußern die Unternehmen klare Erwartungen an die neue Regierung:

Bürokratieabbau, Senkung der Energiekosten und Infrastrukturinvestitionen sind

die größten Handlungsfelder. Lediglich 3 % der Befragten sehen hier keinen

Handlungsbedarf.

Neuverschuldung für Verteidigungsfähigkeit und Infrastrukturverbesserungen wird

begrüßt

Ähnlich groß wie die Erwartungen sind die Herausforderungen, denen

Kleinunternehmen sich gegenübersehen. Neben Kostensteigerungen (55 %) machen

ihnen Nachfragerückgänge (46 %) und rechtliche Rahmenbedingungen (38 %) die

größten Sorgen. Ein möglicher Arbeitskräftemangel ist hingegen nur noch für 22 %

relevant (-4 Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst 2024). Daneben geben auch die

geopolitischen Krisen Anlass für Verunsicherung. Durch den Zollkonflikt mit den

USA und den Ukraine-Krieg fühlen sich rund drei Viertel der Befragten

beunruhigt. In diesem Kontext hält die Mehrheit die geplante Neuverschuldung für

Verteidigungsfähigkeit und Infrastrukturverbesserungen für notwendig. 55 % der

Befragten haben allerdings Bedenken, dass dadurch die wirtschaftliche Stabilität

Deutschlands gefährdet sein könnte.

Skeptischer Blick auf Koalitionsvertrag

Im Umfeld der vielschichtigen Problematiken beurteilen Kleinunternehmen den

Koalitionsvertrag mit Skepsis. Lediglich ein Fünftel der Befragten (22 %)

erwartet konkrete Vorteile für das eigene Unternehmen, auch wenn die Pläne zu

Entbürokratisierung und Steuerentlastungen begrüßt werden. Sie vermissen aber

Maßnahmen, die spezifischer auf ihre Belange eingehen, und wünschen sich noch

mehr Nachdruck im Thema Bürokratieabbau.

Bürokratie ist größtes Investitionshemmnis

Beim Thema Bürokratie besteht ein hoher Leidensdruck bei Kleinunternehmen. 66 %

der Befragten halten den deutschen Rechts- und Bürokratierahmen für eine

schwerwiegende Belastung, jedes vierte Kleinunternehmen beurteilt die Situation

sogar als "katastrophal". 90 % der Befragten fühlen sich vor allem durch

Steuerpflichten belastet, mehr als zwei Drittel kosten Datenschutz und

Genehmigungsverfahren Zeit und Ressourcen. Bürokratie ist gleichzeitig das

größte Investitionshemmnis für Kleinunternehmen (74 %), neben Marktunsicherheit

(74 %) und Wirtschaftspolitik (68 %). In diesem Rahmen hat sich der Trend zur

Investitionszurückhaltung weiter fortgesetzt: Nur 46 % der Kleinunternehmen

investierten in den vergangenen 12 Monaten wie geplant, 43 % haben Investitionen

verschoben oder ganz abgesagt.

Investitionen sollen wieder steigen - hauptsächlich für Geschäftsausbau

Für die Zukunft gibt es positive Signale: 61 % der Befragten signalisieren

Investitionsbedarf. Gleichzeitig plant die Mehrheit konkrete Investitionen,

hauptsächlich in Geschäftsausstattung (71 %), Produkt- und Serviceerweiterungen

(62 %), Digitalisierungs-/ Automatisierungsvorhaben (61 %) und Energieeffizienz

/Nachhaltigkeit (50 %). Im Fokus stehen dabei nicht nur Ersatzinvestitionen,

sondern mehrheitlich Pläne zur Erweiterung des Geschäftsbetriebs. Einen klaren

Investitionsanreiz sieht ein knappes Viertel der Befragten (23 %) in den

geplanten höheren Abschreibungsmöglichkeiten der Regierung.

Klare Botschaft an die Politik

Die Studie macht deutlich, dass die Herausforderungen zwar vielfältig sind,

Kleinunternehmen aber dennoch zuversichtlich in die Zukunft schauen. Sie

erwarten nicht nur mehr Wachstum in Deutschland, sondern wollen auch selbst

wieder investieren. Die Politik ist jetzt gefordert, um das entsprechende

investitionsfreundliche Klima für Kleinunternehmen zu schaffen. Die im

Investitionssofortprogramm der Bundesregierung vorgesehenen Maßnahmen sind

bereits ein erster wichtiger Schritt. Darüber hinaus gilt es aber auch, das

Thema Entbürokratisierung konsequent voranzutreiben, um die

wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Kleinunternehmen nachhaltig zu

verbessern.

Zur Studie: Das Stimmungsbarometer ist eine regelmäßige Studie, die die VR Smart

Finanz seit 2019 gemeinsam mit CFin - Research Center For Financial Services der

Steinbeis-Hochschule zur Situation und zu den Bedürfnissen von Kleinunternehmen

erhebt. Die Befragung fand vom 28. März bis 9. April 2025 unter 300

Geschäftskunden, Gewerbekunden, Soloselbständigen sowie Unternehmen aus dem

kleineren Mittelstand mit einem Jahresumsatz bis zu sechs Millionen Euro statt.

Im Nachgang wurde eine zusätzliche Befragung von 150 Kleinunternehmen zwischen

dem 23.04.2025 und dem 30.04.2025 zur aktuellen Einwertung des

Koalitionsvertrags erhoben.

Weitere Details zur Studie und ihre Ergebnisse finden Sie unter

https://www.vr-smart-finanz.de/stimmungsbarometer-2025-06.

Pressekontakt:

Annette Spiegel

Leiterin Vermarktung & Kommunikation

Telefon +49 6196 99 4385

mailto:annette.spiegel@vr-smart-finanz.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/170303/6052732

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