Berichtssaison 2010 – Jetzt geht’s los!

„Jetzt geht’s los!“ skandierten am Freitagabend Fans des FC Bayern München, als der Ball im ersten Spiel der Bundesliga-Rückrunde endlich wieder rollte.
„Jetzt geht’s los!“ gilt inzwischen auch für Börsianer, kommt doch nach der nachrichtentechnischen „Winterpause“ die US-amerikanische Berichtssaison jetzt so richtig in Fahrt.
Nicht weniger als 50 Unternehmen aus dem S&P 500 berichten in dieser Woche über ihre Geschäfte im Jahr 2009. Zwei Branchen verfolgen Finanzmarktakteure besonders aufmerksam: Banken und Technologietitel. Von Citigroup, Morgan Stanley, Bank of America, Wells Fargo und Goldman Sachs erhoffen sich Beobachter Aufschluss darüber, ob und wie sich die US-Finanzbranche aus der Krise herausarbeitet. IBM, Ebay und Google sollten mit ihren Berichten dokumentieren, dass die an Technologietitel verteilten Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind.
Experten erwarten insbesondere im Bankensektor meist schlechte Zahlen, garniert mit vorsichtigen, aber etwas zuversichtlicheren Ausblicken für 2010. Bei den Industrieunternehmen sind wir gespannt, ob Gewinnzuwächse auch durch Umsatzsteigerungen zustande kamen, nachdem zuletzt hauptsächlich Restrukturierungen und Kostensenkungsmaßnahmen positive Gewinnbeiträge geliefert hatten. Die Kursreaktionen auf die eher enttäuschenden Zahlen von JP Morgan und der Citigroup zeigen, wie nervös die Aktienmärkte noch immer auf Nachrichten aus dem Bankensektor reagieren.
Am Ende dieser ersten „richtigen“ Berichtswoche werden wir ein besseres Bild davon haben, ob die aktuellen Gewinnschätzungen der Analysten zu anspruchsvoll sind oder nicht. Und dieser Befund wird wiederum wichtige Fingerzeige liefern, ob der Übergang von der bisher überwiegend liquiditätsgetriebenen Rally zu einer gewinngetriebenen Hausse überhaupt gelingen kann.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.