Pressestimme: 'Stern' zum Losverfahren für den Wehrdienst
HAMBURG (dpa-AFX) - "Stern" zum Losverfahren für den Wehrdienst:
"Die Personalprobleme der Bundeswehr wird die Freiwilligkeit nicht beheben. Um die Vorgaben der Nato (die "Fähigkeitsziele") zu erfüllen, brauchte es ab 2030 eine Zahl von 240.000 bis 260.000 Soldaten und Soldatinnen. Doch nicht einmal die von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) 2018 ausgegebene Zielgröße von 203.000 bis 2025 wird bislang auch nur annähernd erreicht. Derzeit zählt die Truppe rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten und ist schon froh, den Schwund gestoppt zu haben. Mit Extraanreizen wie einem kostenlosen Führerschein, Sprachkursen oder einem Einsteigergehalt von 2.300 Euro netto sowie mehr Werbung um Frauen wird man diese Zahl vielleicht geringfügig steigern können. Die große Trendwende beim Personalmangel kann damit aber nicht gelingen. Daran wird auch das Losverfahren nichts ändern. Es täuscht nur noch ein bisschen länger darüber hinweg, dass sich Deutschland der Realität stellen muss."/DP/jha