ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Verhaltener Handelsstart
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Mittwochmorgen mit neuen Engagements zurückgehalten. Der DAX sank am Morgen um 0,1 Prozent auf 23.593 Punkte. Auch der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,1 Prozent auf 30.241 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ebenfalls um 0,1 Prozent abwärts.
Mit dem anhaltenden Pendeln um die Marke von 23.600 Punkten bleibt der deutsche Leitindex auf Richtungssuche und auch unter der 21-Tage-Linie, deren Überqueren ein kurzfristig positives charttechnisches Signal senden würde. Seit Ende August ist ihm dies aber nicht mehr gelungen.
Von der Wall Street kommen zunächst keine positiven Impulse mehr, denn die US-Börsen mussten am Vorabend ihrer jüngsten Rekordjagd etwas Tribut zollen. Laut den Experten der NordLB haben zurückhaltende Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell zur künftigen Geldpolitik in New York die Kurse unter Druck gesetzt. Von Gewinnmitnahmen war die Rede.
Hierzulande sind die Blicke auf das Ifo-Geschäftsklima gerichtet. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September überraschend eingetrübt. Das ist ein schwaches Signal für die Lage der Wirtschaft in der größten Volkswirtschaft der Eurozone.
Einmal mehr stehen die deutschen Rüstungswerte mit deutlichen Gewinnen im Fokus. Fehlende Verhandlungsbereitschaft des Kreml im Ukraine-Krieg und Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russland haben nach Angaben der US-Regierung auch bei US-Präsident Donald Trump eine Kehrtwende ausgelöst. Unter anderem hatte er sich für den Abschuss russischer Flugzeuge in Nato-Territorium ausgesprochen und sich optimistisch zu den Siegchancen der Ukraine im Krieg mit Russland geäußert.
Die Aktien von Rheinmetall zogen an der Dax-Spitze um 2,0 Prozent an und nähern sich damit wieder ihrem Rekord von Mitte September. Die Papiere von RENK und HENSOLDT verteuerten sich um 3,6 beziehungsweise 4,0 Prozent.
Die Anteilsscheine von LANXESS waren mit einem Kursabschlag von 4,9 Prozent schwächster MDax-Wert. Zuvor hatte Deutsche Bank Research die Aktien des Spezialchemiekonzerns von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 27 auf 23 Euro gesenkt. Die Kölner seien der beste Chemiewert des Jahres, ein wichtiger Kurstreiber sei nun aber vom Tisch, während massive Ergebnisrisiken durch schrumpfende Absatzvolumina blieben, begründete Analyst Tristan Lamotte die Neubewertung.
Die Titel von Evonik büßten 2,4 Prozent ein, nachdem Deutsche Bank Research die Papiere von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 22 auf 16 Euro reduziert hatte. Analystin Virginie Boucher-Ferte schraubte ihre Ergebnisschätzungen für den Spezialchemiekonzern ab dem zweiten Halbjahr 2025 deutlich nach unten. Sie begründete dies mit zyklischem und strukturellem Gegenwind.
Die Aktien von SFC Energy profitierten von weiteren Bestellungen und stiegen um 3,7 Prozent auf den höchsten Stand seit April. Anfang August waren die Papiere nach einer überraschenden Gewinnwarnung des beim Brennstoffzellen-Anbieters in der Spitze um fast ein Drittel abgestürzt./edh/jha/