ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

15.04.25 13:29 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

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Banken straffen Firmenkreditstandards weniger als erwartet

Die Banken des Euroraums haben ihre Standards für Unternehmenskredite im ersten Quartal 2025 nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) weniger als erwartet gestrafft, wobei zugleich die Kreditnachfrage etwas sank. Zugleich nahm die Nachfrage nach Unternehmenskrediten leicht ab. Wie die EZB im Rahmen ihres Quartalsberichts zur Kreditvergabe mitteilte, gab es 3 Prozent mehr Banken, die ihre Kreditstandards strafften als solche, die sie lockerten. Die Banken selbst hatten im Januar für das erste Quartal einen Straffungssaldo von 10 Prozent erwartet. Für das zweite Quartal wird eine weitere Straffung um 5 Prozent erwartet. Netto 3 Prozent der Banken meldeten eine höhere Nachfrage nach Unternehmenskrediten im ersten Quartal, nachdem die Nachfrage im vierten Quartal um 3 Prozent gestiegen war.

Euroraum-Industrieproduktion steigt unerwartet und kräftig

Die Industrieproduktion im Euroraum ist im Februar entgegen den Erwartungen gestiegen, und zwar kräftig. Wie Eurostat mitteilte, erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und lag um 1,2 (Januar: minus 0,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen monatlichen Rückgang um 0,3 Prozent prognostiziert. Der ursprünglich für Januar gemeldete Anstieg von 0,8 Prozent wurde auf 0,6 Prozent revidiert.

ZEW-Index fällt im April deutlicher als erwartet

Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland sind im April deutlicher als erwartet gefallen. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf minus 14,0 (März: plus 51,6) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf plus 10,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage erhöhte sich dagegen auf minus 81,2 (minus 87,6) Punkte. Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 86,8 Punkte erwartet.

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IEA senkt wegen Handelsstreit Prognosen für Ölnachfrage

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage nach unten korrigiert. Grund dafür sind die eskalierenden globalen Handelsspannungen, die durch die von US-Präsident Trump verhängten Zölle ausgelöst wurden und die Weltwirtschaft belasten. Die IEA revidierte die ihren Ölnachfrageprognosen zugrunde liegenden Prognosen für das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2025 auf 2,4 (bisher: 3,1) Prozent und für 2026 auf 2,5 (3,1) Prozent. Infolgedessen wird das Wachstum der täglichen Ölnachfrage 2025 nun bei nur noch 0,73 (1,03) Millionen Barrel gesehen. Die Nachfrage läge dann bei 103,5 Millionen Barrel pro Tag.

Japan signalisiert Bereitschaft zur Kooperation im Handelsstreit

Japan ist nach den Worten von Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa bereit, die USA bei der Erreichung ihrer wirtschaftlichen Ziele zu unterstützen, jedoch auf eine Weise, die für beide Seiten von Vorteil ist. Premierminister Shigeru Ishiba hege "den starken Wunsch, die USA auf eine Win-Win-Weise bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen, und zwar durch Investitionen statt Zölle. Diese Einschätzung teile ich voll und ganz", sagte Akazawa im Vorfeld von Handelsgesprächen mit der Trump-Administration, die er von japanischer Seite leiten wird. Akazawa, der von Mittwoch bis Freitag Washington besuchen wird, um US-Finanzminister Scott Bessent und den Handelsbeauftragten Jamieson Greer zu treffen, erklärte, er sei offen für Forderungen der Trump-Administration.

Chinas Airlines sollen keine Boeing-Maschinen annehmen - Agentur

Peking hat die chinesischen Fluggesellschaften einem Agenturbericht zufolge angewiesen, die Annahme weiterer Lieferungen von Boeing-Flugzeugen zu stoppen. China habe als Antwort auf die Zölle von US-Präsident Donald Trump außerdem die Airlines aufgefordert, die Käufe von Flugzeug-Equipment und -Teilen von US-Unternehmen auszusetzen, berichtet Bloomberg. Die chinesischen Behörden erwägen dem Bericht zufolge zudem, die Airlines zu unterstützen, die Boeing-Maschinen leasen und mit höheren Kosten zu kämpfen haben.

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Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/hab

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April 15, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)