ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Tariflohnwachstum verlangsamt sich im 1Q deutlich
Die Lohndynamik im Euroraum hat sich zu Jahresbeginn deutlich abgekühlt. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, ist der von ihr selbst erhobene Tariflohnindex im ersten Quartal mit einer Jahresrate von nur noch 2,38 Prozent gestiegen. Im vierten Quartal 2024 waren es noch 4,12 Prozent gewesen. Die Daten sind für die EZB wichtig, weil die bisher vorgenommene geldpolitische Lockerung auf der Annahme beruht, dass sich der Rückgang der Inflation auf 2 Prozent fortsetzen wird. Analysten rechnen damit, dass die EZB ihren Leitzins im Juni erneut um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent senken wird.
EZB dürfte Leitzinsen und Inflationsprognosen senken
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung der HSBC-Volkswirte Fabio Balboni und Simon Wells in der nächsten Woche eines Senkung ihres Leitzinses um 25 Basispunkte beschließen und zudem niedrigere Inflationsprognosen veröffentlichen. "Da sich die Inflation im Mai nach dem überraschend starken Anstieg im April verringert haben dürfte und die neue EZB-Prognose ein leichtes Unterschreiten des 2-Prozent-Ziels erwarten lässt, rechnen wir mit einer weiteren Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte im Juni, wodurch der Leitzins auf 2,00 Prozent fallen würde", schreiben sie in ihrem Ausblick.
Commerzbank hebt deutsche BIP-Prognose an
Die Commerzbank hebt nach Veröffentlichung unerwartet guter BIP-Zahlen für das erste Quartal ihre Wachstumsprognose für Deutschland 2025 etwas an. "Auch wenn dieser unerwartet starke Zuwachs teilweise auf Sondereffekte zurückzuführen sein dürfte, zeichnen die heute veröffentlichten Zahlen doch ein etwas positiveres Bild", schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einem Kommentar. Für das Gesamtjahr seien die Chancen gestiegen, dass die Wirtschaft zum ersten Mal seit drei Jahren wieder etwas zugelegt hat. "Wir heben unsere Wachstumsprognose für 2025 leicht von 0,0% auf 0,2% an."
Inflationsdaten könnten BoJ Zuversicht in Inflation geben
Die am Morgen veröffentlichten Daten zur Entwicklung der japanischen Verbraucherpreise im April könnten der Bank of Japan (BoJ) nach Einschätzung der Societe-Generale-Analysten Reo Sakida und Jin Kenzaki etwas mehr Zuversicht geben, dass sich die Inflation auf einem nachhaltigen Aufwärtstrend befindet. In einem Kommentar verweisen sie darauf, dass 75 Prozent der "Kern-Dienstleistungen" des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vormonat gestiegen seien, so viele wie zuletzt währen der Corona-Krise. Der monatliche Anstieg habe im Median bei 0,69 Prozent gelegen, was der höchste Anstieg seit 2021 gewesen sein.
Opec+ dürfte Fördermenge erneut deutlich erhöhen
Die Opec+ dürfte nach Einschätzung der Analysten von DNB Markets im Juli zum dritten Mal in Folge ihre Fördermenge deutlich erhöhen, da Kasachstan weiterhin die Quoten überschreitet. "Kasachstan produziert weiterhin massiv über seine Opec+-Quote, und Saudi-Arabien kann seine Drohungen, die Betrüger zu bestrafen, nicht zurücknehmen, ohne seine Glaubwürdigkeit zu verlieren, so dass Saudi-Arabien keine andere Wahl bleibt", erklären Helge Andre Martinsen und Tobias Ingebrigtsen. Wichtige Mitglieder der Opec+-Gruppe werden sich am 1. Juni treffen, um die Produktionsmengen für Juli zu erörtern.
MAHA-Bericht der US-Regierung weniger scharf gegenüber Pestiziden
Die US-Regierung nimmt gegenüber Pestiziden in der Landwirtschaft eine weniger scharfe Position ein als zunächst vermutet. Der "Make America Healthy Again"-Bericht des Weißen Hauses, der von einer Kommission unter Leitung von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. erstellt und am Donnerstag veröffentlicht worden ist, kritisiert Lebensmittelzusatzstoffe, Lobbyisten und Impfstoffe, geht aber mit Pestiziden vergleichsweise schonend um.
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)