ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Deutscher Auftragseingang steigt im März deutlich
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im März besser als erwartet entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 3,6 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im Februar noch 0,2 Prozent darunter gelegen hatten. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg um nur 1,0 prognostiziert. Die für Februar vorläufig gemeldete monatliche Stagnation wurde bestätigt. Ohne Großaufträge erhöhten sich die Auftragseingänge im März um 3,2 Prozent.
Deutscher Industrieumsatz steigt im März kräftig
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im März kräftig gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent. Der für Februar vorläufig gemeldete monatliche Anstieg von 0,2 Prozent wurde auf 0,3 Prozent revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz im März kalenderbereinigt um 0,4 Prozent niedriger.
Chinas Notenbank senkt Zinsen und Mindestreservesatz
Die chinesische Notenbank senkt die Zinsen und will ihre Wirtschaft als Reaktion gegen die Zölle damit stützen. Die Notenbank kündigte an, dass der durchschnittliche Mindestreservesatz für Banken, den Finanzinstitute als Reserve halten müssen (RRR - Reserve Requirement Ratio), um 50 Basispunkte reduziert wird. Eine Reduzierung des RRR schafft günstiges langfristiges Kapital für Banken und ermöglicht ihnen, mehr Kredite an Unternehmen und Verbraucher zu vergeben. Die Senkung wird dem Finanzsystem rund eine Billion Yuan, umgerechnet 122,46 Milliarden Euro, an Liquidität zuführen. Die Zentralbank senkte zudem mehrere Zinssätze, die sie seit letztem Jahr schrittweise reduziert hat, darunter den Satz für 7-tägige Reverse-Repo-Geschäfte, den sie um 0,1 Prozentpunkte herabsetzte. Dies werde zu einer gleichstarken Senkung des Referenzzinssatzes für Kredite (Loan Prime Rate) führen, sagte Pan Gongsheng, Gouverneur der People's Bank of China (PBoC).
US-Finanzminister und Chinas Vizepremier treffen sich am Wochenende
Die USA und China werden am Wochenende in der Schweiz womöglich den Weg für umfassendere Handelsgespräche zwischen den beiden Ländern ebnen. US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer reisen am Donnerstag in die Schweiz, um den führenden Wirtschaftsvertreter Pekings zu treffen. Das chinesische Außenministerium bestätigte in einer Erklärung, dass He Lifeng, Chinas stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsbeauftragter von Staatschef Xi Jinping, vom 9. bis 12. Mai die Schweiz besuchen und während dieser Zeit Gespräche mit US-Regierungsvertretern führen wird.
Trump bekräftigt Festhalten an Zöllen gegenüber Kanada
Beim Besuch des kanadischen Premierministers Mark Carney im Weißen Haus am Dienstag hat US-Präsident Donald Trump bekräftigt, dass er an den Zöllen gegen Kanada festhalten werde. Auf die Frage, ob es etwas gebe, was Carney sagen könne, um Trump zur Aufhebung der US-Zölle gegenüber Kanada zu bewegen, antwortete Trump: "Nein" und fügte hinzu: "Es ist einfach so, wie es ist".
EIA senkt Ölpreisprognosen wegen erwarteter Lageraufstockungen
Die US-Energy Information Administration (EIA) hat ihre Schätzungen für die Rohölpreise in diesem und im nächsten Jahr gesenkt. Die staatliche Behörde geht davon aus, dass der Produktionsanstieg die Nachfrage übersteigt, was zu einem Anstieg der weltweiten Lagerbestände führt. Die EIA erwartet nun, dass Brent-Rohöl im Jahr 2025 durchschnittlich 66 US-Dollar pro Barrel kosten wird, nachdem sie zuvor 68 Dollar pro Barrel veranschlagt hatte. Die Prognose für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) senkte die Behörde von 64 auf 62 Dollar pro Barrel. Für das Jahr 2026 rechnet die EIA mit durchschnittlichen Spotpreisen von 59 Dollar pro Barrel für Brent und 55 Dollar pro Barrel für WTI.
Indien bombardiert Pakistan - indische Flugzeuge abgeschossen
Indien hat nach eigenen Angaben als Vergeltung für einen tödlichen militanten Angriff auf Touristen in Kaschmir Militärschläge gegen neun Ziele in Pakistan durchgeführt. Damit verschärft sich der Konflikt zwischen den beiden Atommächten. Der Sprecher der pakistanischen Armee, Ahmed Sharif Chaudhry, sagte, mindestens acht Menschen seien getötet und 35 verletzt worden. Der pakistanische Verteidigungsminister sagte einem lokalen Nachrichtensender, Pakistan habe fünf indische Flugzeuge abgeschossen. Das indische Außenministerium reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
Deutsche-Bahn-Finanzvorstand Holle wechselt ins Bundeskanzleramt
Nach der Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler wechselt der bisherige Finanzvorstand der Deutschen Bahn, Levin Holle, mit sofortiger Wirkung ins Bundeskanzleramt. Holle werde auf Bitte von Merz persönlicher Beauftragter des Bundeskanzlers für die G7/G20-Gipfel mit Zuständigkeit für die Wirtschafts-, Finanz- und Energiepolitik im Bundeskanzleramt, teilte der Bahnkonzern mit.
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May 07, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)