ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

22.07.25 08:59 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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Trumps Zollwende lässt EZB im Dunkeln tappen

Es sei schwer zu sagen, ob die Zolldrohungen von Präsident Donald Trump ernst gemeint oder ein Verhandlungsinstrument sind, was den weiteren Weg für die Zinssetzer der Europäischen Zentralbank (EZB) unklar macht, schreibt Claus Vistesen von Pantheon Macroeconomics. Es wird erwartet, dass der EZB-Rat seinen Leitzins diese Woche bei 2,00 Prozent belassen wird. Einige Ratsmitglieder könnten sich auf die 30-prozentigen Zölle konzentrieren, mit denen Trump gedroht hat, europäische Importe zu belegen, und die die Wirtschaft der Eurozone hart treffen würden, so Vistesen. "Aber das Problem für die politischen Entscheidungsträger ist, dass sie nicht sicher sein können, ob der US-Präsident tatsächlich beabsichtigt, solche Zölle zu verhängen, geschweige denn sie für einen längeren Zeitraum beizubehalten", schreibt er in einer Researchnote an die Anleger.

Nachrichten um Powell beruhigen Märkte

Die US-Finanzmärkte sind nach Aussage von Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid von der wachsenden Zuversicht gestützt worden, dass Fed-Chairman Jerome Powell nicht entlassen werden dürfte. In der vergangenen Woche hatten aggressive Aussagen von US-Präsident Donald Trump für Aufregung gesorgt. Finanzminister Scott Bessent sagte am Montag, "wir müssen die gesamte Organisation Federal Reserve überprüfen, und ob sie erfolgreich war", aber das wurde Reid zufolge nicht als besonders offensiv wahrgenommen.

Frankreichs Kreditkosten dürften die Italiens bald übersteigen

Die Kosten für die Kreditaufnahme der französischen Regierung werden nach den Erwartungen von Capital Economics bald die Italiens übersteigen, was die schlechtere Schuldendynamik Frankreichs widerspiegelt. "Dies mag angesichts der höheren Schuldenlast und der niedrigeren Trendwachstumsrate Italiens überraschen", schreibt der Chefvolkswirt für Europa, Andrew Kenningham, in einem Kommentar. "Aber es spiegelt die Tatsache wider, dass die Schuldendynamik Frankreichs schlechter und seine Politik weniger stabil ist." Capital Economics prognostiziert, dass die Rendite 10-jähriger französischer OATs bis zum Jahresende 3,75 Prozent erreichen wird, während die Renditen 10-jähriger italienischer BTPs wahrscheinlich bei etwa 3,50 Prozent bleiben werden.

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Chinas Deflation erfordert mehr als Abbau von Überkapazitäten

Pekings Absicht, Überkapazitäten abzubauen, werde nicht ausreichen, um Chinas Deflation zu beheben, schreiben Analysten von Morgan Stanley in einem Kommentar. Chinas Überkapazitäten seien in erster Linie auf übermäßigen Wettbewerb zwischen den Produzenten in mehreren Sektoren zurückzuführen, was zu aggressiven Preissenkungen und sinkenden Renditen führe. Die politischen Bemühungen, Chinas Problem der Überkapazitäten anzugehen, könnten sich in den kommenden Monaten intensivieren. Eine Angebotsreduzierung allein reiche jedoch nicht aus. Im Zentrum von Chinas Deflationsproblem stehe Pekings anhaltendes Bemühen, sein Wachstumsziel mit Investitionsschüben zu verteidigen.

Chinas Politik befindet sich noch in der Komfortzone

Chinas politische Entscheidungsträger befinden sich nach wie vor in ihrer Komfortzone, schreiben die Volkswirte von BofA Securities in einem Kommentar. Das Treffen des Politbüros Ende Juli werde als entscheidender Termin für die Kalibrierung der Wirtschaftsstrategie für das zweite Halbjahr angesehen. "Unserer Ansicht nach scheinen die politischen Entscheidungsträger mit der aktuellen makroökonomischen Lage weitgehend zufrieden zu sein und dürften keine sofortigen politischen Anreize zur Wachstumsförderung auf den Weg bringen", schreiben die Ökonomen.

Japan-Wahlergebnis könnte Haushaltskonsolidierung bremsen

Das Ergebnis der Wahlen zum japanischen Oberhaus könnte die Fortschritte der Regierung bei der Haushaltskonsolidierung nach der Pandemie behindern, meint Christian de Guzman, Senior Vice President und Manager bei Moody's Ratings. Die Regierungskoalition von Shigeru Ishiba müsse nun bei der Gesetzgebung mit anderen Parteien zusammenarbeiten, was die Aussicht auf eine fiskalische Expansion erhöhe, um den Forderungen der Opposition gerecht zu werden. Insbesondere die öffentliche Besorgnis über die Inflation könnte zu höheren Ausgaben führen, um die Lebenshaltungskosten zu senken, schreibt de Guzman. Dennoch schätzt er die Position der Koalition als stark genug ein, um größere Änderungen bei den Verbrauchssteuern zu verhindern.

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+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 12. Jan +10,4% auf 210,5 (Vorwoche: 190,6)

US/MBA Purchase Index Woche per 12. Jan +9,2% auf 162,2 (Vorwoche: 148,6)

US/MBA Refinance Index Woche per 12. Jan +10,8% auf 471,2 (Vorwoche: 425,4)

Malaysia Verbraucherpreise Juni +1,1% (PROG: +1,2%) gg Vorjahr

Malaysia Verbraucherpreise Juni +0,1% gg Vormonat

DJG/DJN/apo

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July 22, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)