Manager von Monsanto seien mit der Art, wie
Bayer die Affäre aufklären wolle, unzufrieden und hätten mit Rücktritt gedroht, berichtet das "Handelsblatt" (Donnerstag) unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Bayer hatte sich nach dem Bekanntwerden einer Monsanto-Liste in Frankreich mit rund 200 Namen von Wissenschaftlern, Journalisten und Politikern entschuldigt und eine umfassende Untersuchung durch eine externe Anwaltskanzlei angekündigt. "Es ist uns wichtig, die Aufklärung des Sachverhaltes voranzutreiben," hatte Bayer-Chef Werner Baumann in der Folge in einem offenen Brief an den Deutschen Bundestag geschrieben. Nach aktuellem Stand gibt es Listen in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien.
Kurz nach der Entschuldigung aus Leverkusen reagierten Monsanto-Manager laut dem "Handelsblatt" auf einem Führungskräftetreffen der Agrarsparte mit Unverständnis auf dieses Vorgehen und drohten teils mit Rücktritt. Darunter seien Manager aus der Geschäftsleitung von Crop Science gewesen, denen wichtige Rollen bei der Integration des Saatgutherstellers zukämen. Aus Sicht der Manager sei Baumanns Kurs zu offensiv und die Bewertung des Vorgangs zu hoch gehängt, schreibt das Handelsblatt. Ein Bayer-Sprecher räumte gegenüber der Zeitung ein, dass es intern unterschiedliche Positionen und Diskussionen gegeben habe.
Die Bayer-Chefetage steht nach drei verlorenen US-Gerichtsprozessen um Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter unter Druck. Investoren fürchten Milliardenschäden und werfen Konzernchef Baumann vor, die Risiken des Monsanto-Kaufs unterschätzt zu haben. Baumann braucht gleichzeitig erfahrene Monsanto-Manager, die Integration der beiden Konzerne vorantreiben und das eigentlich gut laufende operative Geschäft von Monsanto weiter vorantreiben.
Die Aktie von Bayer sank am Donnerstag zwischenzeitlich mehr als drei Prozent. Zum Handelssschluss verlor sie 2,94 Prozent auf 54,21 Euro.
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DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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