US-Aktien-Tipp

Hot Stock der Wall Street: Rite Aid

07.10.10 12:00 Uhr

Unsere Aktien-Empfehlungen stehen zum Teil kräftig im Plus. Das könnte sich bald auch bei der Drogeriemarktkette Rite Aid abzeichnen, die eine schöne spekulative Wette auf eine Übernahme bietet.

Werte in diesem Artikel
Aktien

52,02 EUR -0,35 EUR -0,67%

5,22 EUR 0,20 EUR 3,99%

0,66 EUR -0,09 EUR -12,00%

Indizes

44.502,4 PKT 179,4 PKT 0,40%

17.362,5 PKT 67,1 PKT 0,39%

3.100,8 PKT -7,8 PKT -0,25%

6.309,6 PKT 4,0 PKT 0,06%

von Tim Schäfer, New York

Die Empfehlungen in unserer Rubrik "Hot Stock der Wall Street" können sich sehen lassen. So legte der kanadische Explorer Global Alumina, den wir vorige Woche vorstellten, von 1,04 auf 1,40 Dollar zu. Das Plus beträgt mehr als 30 Prozent. Auch der Kurs des Portals Local.com schnellte in vier Wochen von 3,51 auf 4,09 Dollar nach oben. Viele der hier besprochenen Goldaktien haben sich außerdem exzellent entwickelt. Demnach zog Novagold seit der Empfehlung Ende April von 5,94 auf zuletzt mehr als 9 Dollar an.

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Leider gab es zugegebenermaßen auch die eine oder andere Enttäuschung: Das Papier des New Yorker Internetportals TheStreet.com sank beispielsweise seit Mitte März von 3,70 auf 2,80 Dollar. Bleibt zu hoffen, dass die "schlechten" Tipps die Ausnahme bleiben. Es geht in dieser Serie darum, spekulative Aktien mit Phantasie vorzustellen. Die meisten kosten weniger als 5 Dollar beziehungsweise sind sogar Pennystocks. Alle Unternehmen haben aber alle ein etabliertes Geschäft oder aber es handelt sich um aussichtsreiche Juniorexplorer mit wertvollen Bodenschätzen.

Heute geht es um die Drogeriemarktkette Rite Aid. Mit 4742 Filialen in 31 Bundesstaaten ist das Imperium neben Walgreen und CVS der drittgrößte Drogeriemarktriese in den USA. Der 1927 gegründete Betrieb stand jedoch im Gegensatz zu den Rivalen in den vergangenen zwei Jahren schon mehrmals auf des Messers Schneide. Eine erdrückende Schuldenlast von mehr als sechs Milliarden Dollar macht der Gruppe zu schaffen. Die Aktie stürzte im Februar 2009 bis auf 20 Cent ab.

Doch die damalige Vorstandschefin Marry Sammons gab nicht auf und kämpfte sich aus der Krise heraus. Sie senkte die Kosten, schloss Filialen, baute Mitarbeiter ab und verhandelte mit den Gläubigern über neue Konditionen. Das Maßnahmenpaket wirkte. Sammons Nachfolger, John Standley, sagte jetzt auf einer Analystenveranstaltung, dass für Rite Aid alle Optionen offen stünden. Damit spielte er auf einen möglichen Verkauf an. „Wir haben uns nicht auf einen Weg festgelegt. Wir müssen uns durch diese Lage manövrieren.“ Vor kurzem hatte Walgreen den hochverschuldeten Konkurrenten Duane Reade übernommen. Offenbar gibt es in dem Sektor weiteren Konsolidierungsbedarf. Gut möglich, dass Standley Gespräche mit CVS oder Walgreen führt.

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Mit einem Umsatz von zuletzt 25,7 Milliarden Dollar hat Rite Aid genügend Substanz zu bieten. Attraktiv ist vor allem die gerade eingeführte Kundenkarte. Mit der will Standley das Geschäft ankurbeln. Er erhoffte sich zunächst nur 15 Millionen Mitglieder. Doch es meldeten sich 22 Millionen Menschen an. „Nur sechs Monaten nach der Einführung einen so großen Zuspruch zu erhalten, zeigt, dass die Menschen es einfach lieben“, freute sich Standley auf einer Bankenkonferenz in New York.


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Wer 500 Punkte mit der Rabattkarte sammelt, genießt den Silber-Status. Das bringt dem Kunden immerhin einen Rabatt auf alle Produkte von zehn Prozent für ein Jahr lang ein. Damit kann Rite Aid bei den Konsumenten vor allem deshalb punkten, weil die Programme der Wettbewerber geringe Preisnachlässe von um die zwei Prozent bieten. Wer bei Rite Aid 1000 Punkte sammelt, erhält als „Gold“-Kunde sogar einen Rabatt von 20 Prozent für ein Jahr. Der Vorteil für den Einzelhändler ist, dass dieses Stammklientel mehr Einkäufe erledigt als bisher. Mittlerweile hat jeder zweite Kunden eine Mitgliedskarte.

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In 36 Test-Läden setzt Standley auf die Ein-Dollar-Strategie. Ähnlich wie die boomenden Discounter vertickern die Pennsylvaniaer mehr und mehr Billigartikel. Neben diesen sogenannten Value-Stores testet die Führungsspitze jetzt auch Filialen mit einem umfassenden Sortiment, wo es neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten, Kosmetika, Grußkarten und Reinigungsmitteln auch Getränke und Nahrungsmittel gibt. Milch und Eier eingeschlossen.

Trotz der neuen Konzepte und der Kundenkarte ist klar zu erkennen, dass das Kerngeschäft noch angeschlagen ist. Im zweiten Quartal lief ein Verlust von 197 Millionen Dollar auf. Vor Jahresfrist musste lediglich ein Minus von 116 Millionen verdaut werden. Der Umsatz fiel um 2,5 Prozent auf 6,16 Milliarden Dollar. Vor allem leidet die Branche unter der sinkenden Zahl der Rezepte, die über die Ladentheken gehen. Die Konsumenten gehen einfach seltener zum Arzt. Zudem bevorzugen Patienten immer häufiger kostengünstigere Generika statt dem teuren Originalpräparat, was ebenfalls sinkende Umsätze zur Folge hat. Auf vergleichbarer Fläche (also solche Filialen, die mindestens ein Jahr lang bestehen), fiel der Umsatz um 1,5 Prozent.

Tim Schäfer, US-Aktienexperte für Euro am Sonntag, empfiehlt Rite Aid
Außer Frage steht: Aufgrund des hohen Schuldenbergs ist die Zinsbelastung horrend. Da zu den neuen Kreditgebern mit General Electric ein verlässliche Partner zählt, dürfte der Vorstand unter Schützenhilfe der Gläubiger alles unternehmen, um eine Insolvenz abzuwenden. Gelingt ein Deal, hätte der Kurs beträchtliches Potential. Beim aktuellen Kurs von 0,94 Dollar beträgt der Börsenwert lausige 831 Millionen Dollar. Sollte in ein paar Jahren ein Profit von 250 Millionen Dollar in der Kasse klingeln, was nicht ausgeschlossen ist, entspräche dies einem KGV nur drei. Bis dahin ist jedoch noch ein langer, steiniger Weg. Rite Aid ist eine schöne spekulative Wette auf eine Übernahme. Allerdings ist die Aktie nicht frei von Nebenwirkungen und Risiken.

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.

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Nachrichten zu Rite Aid Corp Registered Shs

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Analysen zu Rite Aid Corp Registered Shs

DatumRatingAnalyst
04.12.2017Rite Aid HoldDeutsche Bank AG
06.10.2017Rite Aid NeutralMizuho
19.09.2017Rite Aid Sector PerformRBC Capital Markets
20.07.2017Rite Aid NeutralMizuho
08.04.2016Rite Aid HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
27.05.2015Rite Aid BuyMizuho
16.12.2014Rite Aid BuyUBS AG
05.12.2014Rite Aid BuyEvercore ISI
27.10.2014Rite Aid BuyISI Group
22.12.2006Update Rite Aid Corp.: OverweightLehman Brothers
DatumRatingAnalyst
04.12.2017Rite Aid HoldDeutsche Bank AG
06.10.2017Rite Aid NeutralMizuho
19.09.2017Rite Aid Sector PerformRBC Capital Markets
20.07.2017Rite Aid NeutralMizuho
08.04.2016Rite Aid HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
05.01.2007Update Rite Aid Corp.: Underweight HSBC Securities
06.04.2005Update Rite Aid Corp.: UnderperformRaymond James

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