Verbraucher kaufen wieder mehr fair gehandelten Kaffee

24.07.25 12:54 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr wieder mehr fair gehandelten Kaffee getrunken. Die Absatzmenge stieg um 5,5 Prozent auf rund 27.600 Tonnen, wie das Forum Fairer Handel mitteilte. "Damit sind wir endlich wieder bei einem Marktanteil von vollen 6 Prozent", sagte Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forums. In den Jahren 2022 und 2023 war die Absatzmenge zurückgegangen.

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Auch fair gehandelte Schokolade wird bei den Deutschen immer beliebter: 2024 wurden dem Forum zufolge 6.277 Tonnen verkauft - 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Starke Preisschwankungen am Weltmarkt

Sowohl Kaffee als auch Schokolade und Kakao sind in den vergangenen Monaten in Deutschland deutlich teurer geworden. Das liegt vor allem an stark schwankenden weltweiten Preisen. "Der Kakao-Markt bleibt im Ausnahmezustand", sagte Fütterer. Lange lag der Preis für eine Tonne Kakao bei etwa 2.500 US-Dollar. In den vergangenen beiden Jahren ging es steil nach oben, zeitweise auf bis zu 12.000 US-Dollar. Aktuell koste eine Tonne Kakao mehr als 8.100 US-Dollar, sagte Fütterer.

Auch beim Kaffee gingen die Preise hoch, zuletzt entspannten sie sich wieder etwas. "Wir gehen definitiv davon aus, dass die Erntemengen für Kaffee und Kakao generell zurückgehen werden, einfach weil der Klimawandel so voranschreitet", sagte Fütterer. Dann dürften beide Produkte langfristig noch teurer werden.

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Auch Gesamtumsatz fair gehandelter Produkte gestiegen

Der Gesamtumsatz mit fair gehandelten Produkten ist im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Damit setzt sich der seit dem Jahr 2021 andauernde Aufwärtstrend fort. Von 2020 bis 2024 wurde der Gesamtumsatz um rund 800 Millionen Euro gesteigert.

In den Zahlen sind aber auch die Preissteigerungen enthalten. Fast 38 Prozent des Gesamtumsatzes mit fair gehandelten Produkten entfallen auf Kaffee, 7,7 Prozent auf Schokolade.

Pro-Kopf-Werte trüben die Statistik

"Es war ein wirtschaftlich wirklich gutes Jahr für den fairen Handel", sagte Forum-Geschäftsführer Matthias Fiedler. Ein kleiner Wermutstropfen sei aber der Pro-Kopf-Verbrauch von 31 Euro. Zum Vergleich: In Österreich lag der Pro-Kopf-Wert 2024 bei 77 Euro, in der Schweiz bei umgerechnet 120 Euro./nif/DP/nas