29.03.2019 17:48

FT legt gegen Wirecard erneut nach - Konzern wehrt sich - Aktie dennoch unter Druck

Vorwürfe gehen weiter: FT legt gegen Wirecard erneut nach - Konzern wehrt sich - Aktie dennoch unter Druck | Nachricht | finanzen.net
Vorwürfe gehen weiter
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Wirecard-Anleger durchleben in dieser Woche ein Wechselbad der Gefühle. Auch am Freitag bleibt die Aktie im Blickpunkt der Investoren: Ein erneuter Bericht der "Financial Times" setzt den Anteilsschein zum wiederholten Mal unter Druck.
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Es ist gerade erst drei Tage her, dass der Zahlungsdienstleister Wirecard die Ergebnisse einer externen Prüfung veröffentlicht hat, durch die sich der DAX-Konzern von Vorwürfen der fehlerhaften Buchung von Umsätzen weitgehend entlastet sah. Anleger reagierten erleichtert, die Wirecard-Aktie schoss am Dienstag um 26 Prozent nach oben. Doch die Geschichte um Betrugsvorwürfe nimmt kein Ende: Die "Financial Times" zeigt sich von den Untersuchungsergebnissen offenbar unbeeindruckt.

FT legt mit weiterem Bericht nach

Am Freitag legt das Blatt mit einem weiteren Bericht über Wirecard nach und wartet mit schweren Vorwürfen auf. Dieses Mal nimmt die "FT" Partner des deutschen Konzerns ins Visier, konkret "ConePay". "ConePay ist eines von mehr als einem Dutzend Unternehmen, die im Rahmen einer Untersuchung der Financial Times identifiziert wurden, die zumindest auf dem Papier offensichtlich erhebliche Geschäfte mit Wirecard gemacht zu haben scheinen", heißt es in dem Presseartikel. Wirecard komme oft an den Punkt, dass aufgrund fehlender Lizenzen mit Online-Unternehmen keine Zahlungen abgewickelt werden könnten - in solchen Fällen verweise man die Kunden an Drittfirmen, die ihre Provision mit Wirecard teilen. Dem Artikel zufolge sei dies ein durchaus lukrativer Geschäftszweig, Whistleblowern zufolge soll das sogenannte Referring-Geschäft für die Hälfte der Umsätze im Jahr 2018 verantwortlich sein.

ConePay sei ein solcher Drittanbieter und soll dem Blatt zufolge Provisionseinnahmen in Millionenhöhe generiert haben. Für die FT sind die Geschäftsgebahren des Wirecard-Partnerunternehmens fragwürdig, dessen Glaubwürdigkeit stellt das Blatt in Frage. Denn die Buchhaltung von Wirecard sei jahrelang nicht in der Lage gewesen, Gelder von den ConePay-Konten einzuziehen. Die langjährigen und hohen Schulden, die Partner wie ConePay Wirecard schulden, würden Fragen nach der Robustheit der Umsätze und Gewinne aufwerfen, die ihnen zugeschrieben werden.

Weitere Wirecard-Partner im Visier

Darüber hinaus nimmt die FT noch weitere Partner von Wirecard unter die Lupe: Centurion, PayEasy und Maxcone, mit denen die Deutschen auf dem asiatischen Markt zusammenarbeiten. Diese machten Geschäfte im großen Stil mit der Porno- und Glücksspielindustrie, heißt es im Bericht.

Wirecard wehrt sich

Wirecard hat am Freitag auf den jüngsten Pressebericht reagiert und die FT beschuldigt, Informationen "absichtlich falsch zitiert" zu haben, "um Tatsache und Fiktion weiter zu verzerren". Unterdessen bestreitet das Unternehmen nicht, dass Geschäfte über externe Partner zum Geschäftsmodell gehören. Mehr als 50 Prozent des Transaktionsvolumens von Wirecard stamme aus Regionen "wie den USA, Lateinamerika und Asien, in denen das Unternehmen derzeit keine eigenen Acquiring- oder Issuing-Lizenzen besitzt, sondern mit Partnern wie lokalen Finanzinstituten und Dienstleistern zusammenarbeitet", hieß es vom Unternehmen.

Klage gegen die FT eingereicht

Unterdessen läuft eine Klage gegen das Blatt und den Autor der kritischen Berichte. Wirecard hatte am Donnerstag am Landgericht München Klage eingereicht und dabei den Vorwurf "wiederholt falsche Darstellung von "vertraulichen Informationen und Betriebsgeheimnissen" erhoben.

Die Wirecard-Aktie gab im Freitagshandel erneut nach, auch wenn die Kursbewegungen weniger massiv ausfallen als bei beiden vorangegangenen FT-Berichten. Zum Handelsschluss verbuchten die Papiere ein Minus von 8,74 Prozent auf 111,70 Euro.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images, Wirecard AG

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