Die Erfolgsstory von Reinhold Würth - Vom Zweimannbetrieb zum zweistelligen Milliarden-Umsatz

Der Aufbau, des im süddeutschen Künzelsau gegründeten Schrauben-Unternehmens, zählt zu den größten Erfolgsgeschichten der deutschen Wirtschaft. Die Würth-Gruppe beschäftigt aktuell rund 70.000 Mitarbeiter und ist in über 80 Ländern vertreten.
Der Vater von Reinhold Würth gründete im Jahr 1945 die Adolf Würth GmbH & Co.KG. Das Unternehmen war zu diesem Zeitpunkt lediglich auf den Handel mit Schrauben spezialisiert. Schon neun Jahre nach der Unternehmensgründung verstarb Adolf Würth im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt. So war der junge Reinhold Würth schon mit 19 Jahren, gemeinsam mit seiner Mutter Alma Würth für das Unternehmen verantwortlich. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Würth GmbH lediglich aus einem Zweimannbetrieb. In den darauffolgenden Jahrzenten gelang es Reinhold Würth, das kleine Handelsunternehmen zu einem Global Player auszurichten.
Vom Vater gedrillt
Die schulische Laufbahn von Reinhold Würth endete schon im Alter von 14 Jahren, da es sein Vater bevorzugte, ihn im eigenen Betrieb auszubilden und nicht in der Schule. So wurde Reinhold schon von klein auf an die harte Arbeit gewöhnt. Er war zu dieser Zeit erst der zweite Mitarbeiter des Schraubenhandels. Doch diese frühen Anfänge haben sein Leben sehr stark geprägt. Über seinen Vater sagt Würth heute rückblickend: "Er hat mich gedrillt, ab und an gab´s etwas hinter die Löffel, aber heute bin ich dankbar".Der Schraubenkönig Würth
Sein außerordentlicher Erfolg hat Reinhold Würth vielerorts den Spitznamen Schraubenkönig eingebracht. Er selbst kann mit diesem Begriff nicht wirklich viel anfangen und meint: "Ein König braucht Untertanen. Und Schrauben leben ja nicht. Die sind tot. Ich will kein König sein." Selbst mit einem geschätzten Vermögen von rund 9 Milliarden US-Dollar, gibt sich Reinhold Würth noch ganz bescheiden. Dieses gewaltige Vermögen macht ihn zum zwölft reichsten Menschen in Deutschland. Reinhold Würths Schraubenimperium gehört zu einem der bedeutendsten Familienbetriebe des Landes. Mit einem Sortiment von weit über 125.000 unterschiedlichen Produkten, dreht sich schon lange nicht mehr alles nur um Schrauben. Die Würth-Gruppe offeriert in ihrer Produktpalette auch Dübel, Werkzeuge, Arbeitsschutzbekleidung, Elektroinstallationsmaterialien, chemische Produkte und sogar Finanzdienstleistungen. Zu den Kunden zählen Betriebe aus der Baubranche, dem holz- und metallverarbeitenden Handwerk und der Industrie. Hierbei erzielte die Würth-Gruppe allein im ersten Halbjahr 2016 einen Umsatz von 5,9 Milliarden Euro. Damit ist Würth Weltmarktführer für Montage- und Befestigungsmaterial.Tochter Bettina Würth
Bettina Würth wurde 1961 geboren und ist das zweite der drei Kinder von Carmen und Reinhold Würth. Seit 2001 ist sie Mitglied der Konzernführung und seit dem 1. März 2006 ist sie die Vorsitzende des Würth-Beirates. Reinhold Würth zog sich schon Anfang 1994 aus der Geschäftsführung zurück, besetzte aber noch bis 2006 den Vorsitzt des Beirates.Durchschnittlich 39 Würth-Patente pro Jahr
Selbst nach dem Ausscheiden von Reinhold Würth ist der Tatendrang des Unternehmens ungebrochen. Mit über 60 verschiedenen Patentanmeldungen wurden 2007 neue Rekordwerte erreicht. Dabei werden schon jährlich durchschnittlich 39 neue Patente angemeldet. Vielleicht ist auch diese Fülle an neuen Innovationen für den weltweiten Erfolg verantwortlich.Würths Firmenportfolio
Die Würth-Gruppe ist aktuell in über 80 Ländern vertreten und beschäftigt in über 400 verschiedenen Gesellschaften rund 70.000 Mitarbeiter, wobei die Adolf Würth GmbH & Co.KG als Mutterkonzern fungiert. Die zahlreichen Tochterunternehmen werde in zwei Kategorien eingeteilt, die Würth-Linie und die Allied Companies. Die Würth-Linie beinhaltet alle Firmen, die Würth im Firmennamen tragen. Die Allied Companies umfassen einen weiteren Verband an Unternehmen, wobei es sich dabei mehrheitlich um zugekaufte Betriebe handelt.Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Adolf Würth GmbH & Co. KG