Homann Holzwerkstoffe - Starker Track Record, Kupon 6,50%-7,50% p.a.
Die Homann Holzwerkstoffe GmbH emittiert eine neue siebenjährige Anleihe mit einem Volumen von bis zu 120 Mio. Euro und plant die ausstehende Anleihe 2021/26 vorzeitig zu refinanzieren. Die neue Anleihe 2025/32 hat einen Kupon von 6,50% bis 7,50%. Der finale Zinssatz wird nach Ende der Angebotsfrist auf Basis der erhaltenen Zeichnungsaufträge festgelegt und per Preisfestsetzungsmitteilung publiziert. Vieles spricht dafür, dass Homann mit der neuen Anleiheemission an den starken Track Record anknüpfen kann und die neue Anleihe wieder ein Erfolg wird.
Transaktionsstruktur
Die Inhaber der Anleihe 2021/26 (WKN A3H2V1, ISIN DE000A3H2V19) können ihre Schuldverschreibungen 1:1 in die neue Anleihe 2025/32 tauschen. Sie erhalten die aufgelaufenen Stückzinsen sowie eine Umtauschprämie von 20 Euro je umgetauschter Anleihe, also einmalig 2,0%. Zudem besteht eine Mehrerwerbsoption. Das Umtauschangebot läuft bis 15.05.2025.
Das öffentliche Angebot in Luxemburg und Deutschland wird über die Zeichnungsfunktionalität der Deutschen Börse abgewickelt. D.h. Anleger können die neue Anleihe wie gewohnt via Kauforder am Börsenplatz Frankfurt voraussichtlich bis 19.05.2025,12:00 Uhr MESZ zeichnen (vorbehaltlich einer vorzeitigen Beendigung oder einer Verlängerung des Angebotszeitraums).
Mittels Privatplatzierung werden die Schuldverschreibungen darüber hinaus in Deutschland, Luxemburg und in bestimmten weiteren Staaten angeboten.
Vorgesehen ist die Notierungsaufnahme im Open Market Frankfurter Wertpapierbörse und innerhalb von sechs Monaten nach dem Begebungstag im Nordic ABM der Osloer Börse. Die Transaktion wird von der IKB Deutsche Industriebank AG und der Pareto Securities AS, Frankfurt Branch als Joint Lead Manager begleitet.
Mittelverwendung
Die Homann Holzwerkstoffe GmbH beabsichtigt, den Emissionserlös in Höhe von 78 Mio. Euro zur Refinanzierung und Rückzahlung der Anleihe 2021/26 zu verwenden. Der danach verbleibende Nettoemissionserlös soll bis zu 20 Mio. Euro für die Anfang 2024 begonnene Modernisierung und Automatisierung des Werkes am Produktionsstandort Losheim am See verwendet werden, insbesondere um eine neue 6.000 m2 große Lager- und Versandhalle zu errichten, Logistikwege zu optimieren und die Abluftreinigung auf den modernsten Stand zu bringen. Bis zu 22 Mio. Euro des nach Refinanzierung der Umtauschschuldverschreibungen verbleibenden Nettoemissionserlöses ist für sonstige noch nicht feststehende Ausgaben vorgesehen. Falls der Gesellschaft der Emissionserlös nicht vollständig zufließen sollte, wird vorrangig die Refinanzierung der Umtauschschuldverschreibungen priorisiert, die anderen beiden Verwendungszwecke sind gleichrangig.
Geschäftsentwicklung
Um die starke Marktposition weiter auszubauen, hat die Homann Holzwerkstoffe Gruppe im Jahr 2024 umfangreiche Investitionen in die Produktionskapazitäten getätigt. Am deutschen Produktionsstandort in Losheim am See wurden die zentralen Anlagen zur Herstellung und Veredelung der Holzfaserplatten vollständig erneuert.
Ein wichtiger Meilenstein war zudem der Start des vierten Werks in Litauen, der sich im vergangenen Jahr verzögert hatte. Nach Erhalt der endgültigen Genehmigungen zu Beginn des Jahres 2025 konnte das Werk in der Nähe der Hauptstadt Vilnius in Betrieb genommen werden. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in der Umsetzung der internationalen Expansionsstrategie von Homann Holzwerkstoffe dar. Darüber hinaus ist in naher Zukunft geplant, in den USA Fuß zu fassen und im Südosten des Landes einen weiteren Produktionsstandort aufzubauen.
Die Gesellschaft hat im Jahr 2024 trotz der Verzögerung des Produktionsstarts in Litauen eine robuste Geschäftsentwicklung verzeichnet. Der Umsatz ist um 15,4 Mio. Euro auf 369,9 Mio. Euro gestiegen. Das um Sondereffekte aus Währungskursschwankungen bereinigte operative EBITDA lag mit 56,3 Mio. Euro leicht über dem Vorjahreswert und entsprach damit den Erwartungen des Unternehmens. Der Konzernjahresüberschuss betrug 14,2 Mio. Euro (Vj.: 23,7 Mio. Euro).
Das Eigenkapital erhöhte sich auf 197,1 Mio. Euro (Vj.: 179,7 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote stieg damit bei leicht erhöhter Bilanzsumme deutlich auf 33,2% an (Vj.: 31,1%).
Für das Jahr 2025 zeigt sich die Homann Holzwerkstoffe GmbH optimistisch. Zum Ende des vergangenen Jahres konnte eine Stabilisierung des Preisniveaus für MDF-/HDF-Platten festgestellt werden, die voraussichtlich auch im laufenden Jahr anhalten wird. Das Unternehmen erwartet durch weitere Effizienzsteigerungen in den Bestandswerken und den erfolgreichen Produktionsstart in Litauen einen moderaten Umsatzanstieg. Allerdings wird das neue Werk in Litauen im Jahr 2025 noch keinen positiven Ergebnisbeitrag leisten, weshalb das Unternehmen ein operatives EBITDA auf Vorjahresniveau erwartet.
Stärken
- starker Track Record am Anleihemarkt seit 2012
- starke Marktposition in einer attraktiven Nische und langfristige Kundenbeziehungen
- starke Cashflow-Generierung nach Investitionsphasen (Litauen, USA)
- in den kommenden Jahren wird entsprechend eine deutliche Verbesserung der Kennzahlen erwartet
- attraktiver Kupon, attraktive Umtauschprämie
Schwächen
- konjunkturelle Risiken
- kapitalintensives Business, hohe Investitionstätigkeit und aktuell hohe Netto-Verschuldung
- schlanke Strukturen / Schlüsselpersonenrisiko
Fazit:
Der aktuelle Nettoverschuldungsgrad von knapp 5,0x ist vergleichsweise hoch. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass dies auf hohe Investitionen von 384 Mio. Euro in den letzten vier Jahren und den damit verbundenen Bau des neuen Werks in Litauen zurückzuführen ist. Nach den für Homann typischen Investitionszyklen reduziert sich der Nettoverschuldungsgrad aufgrund des hohen Cashflow-Generierungspotenzials auf ein sehr moderates Niveau.
Für das aktuelle Jahr wird aus dem Werk in Litauen ein Umsatzbeitrag von 24 Mio. Euro erwartet, im kommenden Jahr von ca. 54 Mio. Euro und 2027 von ca. 81 Mio. Euro. Ab 2017 wird ein positiver EBITDA-Beitrag von ca. 9 Mio. Euro erwartet, der in den Folgejahren deutlich ansteigen dürfte.
Homann blickt auf einen starken Track Record, die Wachstumsstory ist schlüssig. Die neue Homann-Anleihe dürfte vermutlich zu den interessanten Anleihen zählen, die in diesem Jahr öffentlich platziert werden.
Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org
Homann Holzwerkstoffe – Geschäftsentwicklung
| 2022 | 2023 | 2024 | 2025e | 2026e | 2027e |
Umsatz | 394,9 | 354,5 | 369,9 | 406,4 | 450,3 | 487,7 |
EBITDA | 74,9 | 62,9 | 56,9 | 58,2 | 65,8 | 80,6 |
Jahresüberschuss | 44,6 | 23,7 | 14,2 | 6,8 | 11,7 | 22,2 |
Eigenkapitalquote | 30% | 31% | 33% | 31% | 34% | 36% |
Net Debt / EBITDA | 2,8x | 4,1x | 4,7x | 4,9x | 4,3x | 3,2x |
EBITDA Interest Coverage | 6,5x | 3,8x | 3,1x | 2,7x | 3,3x | 4,2x |
Angaben in Mio. Euro; Quelle: Pareto Research
Eckdaten der Homann Holzwerkstoffe-Anleihe
Emittent | Homann Holzwerkstoffe GmbH |
Status | nicht nachrangig, nicht besichert |
Kupon | 6,50%-7,50% p.a. |
Zinszahlung | halbjährlich |
Zeichnungsfrist | 09.05.-19.05.2025, 12:00 Uhr |
Umtauschangebot für Anleihe 2021/26 | 30.04.-15.05.2025 |
Umtauschprämie | 20 Euro (2,0%) |
Valuta | 02.06.2025 |
Laufzeit | 02.06.2032 (7 Jahre) |
ISIN / WKN | NO0013536169 / A4DFTR |
Ausgabepreis | 100% |
Stückelung | 1.000 Euro |
Listing | Open Market und Nordic ABM der Osloer Börse |
Joint Lead Manager | IKB Deutsche Industriebank, Pareto Securities |
Internet / Wertpapierprospekt | https://www.homann-holzwerkstoffe.de/investor-relations/anleihe-20252032/ |