Aktien im Rentenalter

Warum sich Aktien auch noch für Rentner lohnen

30.01.22 16:21 Uhr

Warum sich Aktien auch noch für Rentner lohnen | finanzen.net

Das anhaltende Zinstief treibt viele Anleger aufgrund der Renditechancen zwangsweise an den Aktienmarkt. Auch viele Rentner stehen vor der Herausforderung, ihr Geld bestmöglich anzulegen. Dabei können auch Aktien eine wichtige Rolle spielen.

Für viele Deutsche ist das gute alte Sparbuch noch immer die beliebteste Sparmethode. Laut einer Umfrage der Markt-Media-Studi VuMA ist das Sparbuch mit 56 Prozent nach wie vor die beliebteste Möglichkeit der Geldanlage in Deutschland, Aktien kommen demnach mit rund 10 Prozent nur auf den vorletzten Platz. Dies berichtet Statista.

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Aktieninvestment für Rentner

Auch für Rentner kann eine Investition am Aktienmarkt lohnend sein, doch viele schrecken dabei vor den Risiken einer solchen Geldanlage zurück. Mit einer durchdachten Anlagestrategie kann sich auch im gehobenen Alter ein Einstieg am Aktienmarkt lohnen.

Das Ziel vorm Ruhestand sollte sein, sich ein finanzielles Polster angeschafft zu haben. Wer dann auf der Suche nach einer renditestärkeren Anlagemöglichkeit ist, kann sein Geld in Aktien und zinssichere Anlageformen investieren. Vor allem während der aktuellen Niedrigzinsphase könnte dies lohnend sein, da zinsbasierte Formate wie Sparbücher nahezu keine Rendite mehr erwirtschaften und auch die staatliche Rente in den meisten Fällen nicht viel abwirft.

Zusätzliche Rente mit einem Auszahlplan

Laut der deutschen Rentenversicherung lag die monatliche Standardrente in Deutschland bei rund 1.517 Euro. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes lag das durchschnittliche Nettoeinkommen im Jahr 2019 bei 2.075 Euro, was einer Lücke von 558 Euro entspricht. Für die Bevölkerung bedeutet dieser Fehlbetrag ein Absinken des eigenen Lebensstandards, der durch weitere Vorsorgemaßnahmen aufgeholt werden muss.

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Bei Jungen liegt die durchschnittliche Lebenserwartung laut dem Statistischen Bundesamt aktuell bei rund 79 Jahren, Mädchen kommen sogar auf über 83 Lebensjahre. Ab dem Eintritt in die Rente verbleiben also noch mindestens 10 bis 15 Sparjahre. Wer sich beispielsweise zum Rentenbeginn 100.000 Euro angespart hat, kann dies in aktiv oder passiv gemanagte Aktienfonds investieren und auf ein verzinstes Tagesgeldkonto legen. Je nach Risikobereitschaft kann eine Mischung zwischen 50/ oder auch 75/25 sinnvoll sein.

Laut der Stiftung Warentest sollten Anleger ihr Vermögen dann über einen Auszahlplan mit einem Anlagehorizont von rund 30 Jahren aufteilen, um sicherzugehen, dass das Geld auch bis zum Lebensende reicht. Zwar sind bei dieser Strategie die anfänglichen Auszahlungsraten niedriger, allerdings steigen diese im Laufe der Jahre durch die erwirtschafteten Renditen.

Wer sich für solch eine Strategie entscheidet sollte sich im Klaren darüber sein, dass Teile des investierten Kapitals verloren gehen können. Aber: Je länger der Anlagehorizont, desto höher die Wahrscheinlichkeit, mit einem guten Ertrag sein Rentenleben aufzubessern.

Redaktion finanzen.net

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