Kosten im Homeoffice

Diese Zusatzkosten sind im Home-Office zu erwarten

01.05.20 22:09 Uhr

Diese Zusatzkosten sind im Home-Office zu erwarten | finanzen.net

Der soziale Lockdown, welcher aufgrund der Corona-Pandemie das öffentliche Leben seit einigen Wochen bedeutend einschränkt, hat zur Folge, dass viele Arbeitnehmer aktuell im Home-Office arbeiten müssen. Hierdurch können für den Einzelnen zusätzliche Kosten entstehen.

Home-Office kann teuer werden

Der gesellschaftliche Lockdown, der die Folgen der Corona-Pandemie eindämmen soll, führt dazu, dass viele Arbeitnehmer zu Hause bleiben und von dort aus arbeiten müssen. Für viele Menschen ist das gleichbedeutend mit mehr Freiheiten und Komfort. Doch die Arbeit im Home-Office birgt auch mehr Stress und zum Teil steigende Kosten für den Arbeitnehmer. Dementsprechend sollte man auf höhere Nebenkosten und weitere Mehrkosten vorbereitet sein.

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Zusätzliche Stromkosten halten sich in Grenzen

So muss beispielsweise Hardware in Form von Laptop, Drucker und weiteren Gerätschaften angeschafft werden. Auch ein passender Schreibtisch mit Bürostuhl ist für einen langen Arbeitstag unerlässlich. Um das Home-Office möglichst professionell einzurichten, können in manchen Fällen so schnell relativ hohe Kosten auf den Arbeitnehmer zukommen.

Gesetzlich ist allerdings der Arbeitgeber dazu verpflichtet, das Home-Office eines jeden Mitarbeiters vollständig einzurichten. Das heißt, der Arbeitgeber muss die Kosten für Computer/Laptop und Zubehör sowie für die Büromöbel tragen. In der Theorie müssen auch sämtliche Arbeitsschutzauflagen im Home-Office erfüllt werden. So ist es beispielsweise Pflicht, Kabel ordentlich zu verlegen und für Tageslicht im Arbeitszimmer zu sorgen. In der Praxis ist dies jedoch nicht realisierbar.

Neben den Anschaffungskosten für Büromaterial sind auch höhere Nebenkosten zu beachten, wenn über einen längeren Zeitraum zu Hause gearbeitet wird. Die Höhe der Stromkosten ist dabei von der Art und Anzahl der benutzten Geräte abhängig. Das Energieportal Verivox hat diesbezüglich die konkreten Kosten berechnet. Demnach kostet die Nutzung eines Laptops pro Arbeitstag circa 15 Cent. Kommt ein Computer mit externem Bildschirm zum Einsatz, kostet dies etwa 50 Cent pro Arbeitstag. "Die zusätzlichen Stromkosten durch das Home-Office dürften in der Regel bei unter einem Euro pro Arbeitstag liegen", erklärt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox - und zwar auch dann, wenn die Zusatzkosten für Küchengeräte und das Smartphone eingerechnet werden.

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Kosten an Arbeitgeber übertragen

Da der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, für einen angemessenen Arbeitsplatz zu sorgen, muss er auch die nötigen Mittel für das Home-Office bereitstellen. Der Arbeitnehmer sollte also in der Regel erst gar nicht in Vorleistung treten müssen. "Stellt der Arbeitgeber keine Arbeitsmittel zur Verfügung, besteht grundsätzlich ein Anspruch des Arbeitnehmers auf Erstattung der mit der Einrichtung des Arbeitsplatzes verbundenen Kosten", erläutert Fachanwalt Volker Görzel gegenüber RTL.

Da es sich in den meisten Fällen jedoch kompliziert gestaltet, die tatsächlichen Mehrkosten zu ermitteln oder bereits im Vorfeld Arbeitsgeräte anzuschaffen, kann der Arbeitnehmer seine privaten Geräte zur Verfügung stellen und diese anschließend pauschal abrechnen. "Ich empfehle meinen Mandanten, eine monatliche Aufwandspauschale in Höhe von 50 Euro zu vereinbaren", so Görzel. Hierfür kann eine Abmachung mit dem Arbeitgeber getroffen werden, welche schriftlich festgehalten wird.

Bezüglich der Stromkosten erklärt Verivox-Experte Vogel: "Diese Kosten bekommen die Arbeitnehmer in den meisten Fällen nicht erstattet. Durch kleine Änderungen im alltäglichen Verhalten können die Stromkosten aber insgesamt deutlich gesenkt werden."

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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