All-inclusive-Weihnachtsmärkte: Lohnt sich das Prinzip?

Weihnachtsmärkte werden immer teurer. Doch seit wenigen Jahren gibt es Versuche, Weihnachtsmärkte mit All-Inclusive-Angebot zu etablieren. Nun wird das Konzept weiterentwickelt und mit neuen Attraktionen erweitert. Ein Blick nach Berlin zeigt, für wen sich ein Besuch finanziell lohnt.
Ein junges Konzept mit Erweiterungen
Der Berliner Weihnachtsmarkt "Weihnachten an der Spree" existiert erst seit 2020 und hebt sich bewusst vom klassischen Modell der Weihnachtsmärkte ab. Es handelt sich um ein einfaches Prinzip: Zu Beginn zahlen Besucher einen Eintrittspreis, für den dann so viel gegessen und getrunken werden kann, wie man möchte.
Neu in diesem Jahr sind zusätzliche Show-Elemente, eine erweiterte Auswahl an Speisen sowie eigene Themenbereiche, die das Fest noch stärker inszenieren. Auch das "exklusive Indoor-Weihnachtsdinner" steht dieses Jahr erstmals auf dem Programm, so die Veranstalter auf der eigenen Webseite. Damit positioniert sich der Markt als Event-Erlebnis mit kalkulierbarem Preisrahmen statt als reiner Bummelmarkt.
Erlebnis oder Aufpreis?
Die Erweiterungen in diesem Jahr machen den Markt vor allem für Besucher interessant, die Wert auf ein umfangreiches Angebot legen. Wer mehrere Gänge, Getränke und Shows genießen möchte, kann die Eintrittskosten schnell wieder ausgleichen. Sparsame Besucher oder Familien, die nur wenig verköstigen, zahlen dagegen oft mehr als auf einem traditionellen Weihnachtsmarkt.
Erfahrungsberichte eines Mitarbeiters von Business Insider zufolge sei der All-Inclusive-Weihnachtsmarkt leerer als die üblichen Märkte. Zu essen gibt es alles, was der Weihnachtsmarkt-Besucher liebt: Nackensteaks, Bratwürste, Pilzpfannen, Crêpes, gebrannte Mandeln und vieles mehr. Auch bei den Getränken bleiben keine Wünsche offen, jedoch muss man für Glühwein mit Schuss einen Aufpreis zahlen, ausschließlich mit Kartenzahlung. Zudem bemerkt der Test-Besucher, dass die Portionen etwas kleiner sind als üblich. Bei einer Flatrate spielt das jedoch eigentlich keine Rolle. Ein Nachteil: Wer auf dem All-inclusive-Weihnachtsmarkt nach Handwerk oder Dekoration sucht, wird enttäuscht. Hier geht es rein um die Verköstigung.
Kostenpunkt
Ab 29,90 Euro erhalten Besucher Zutritt zum Weihnachtsmarkt zu festgelegten Einlass-Zeiten, inklusive Speisen und Getränke. Ab 18 Uhr erhält man hier günstigere Tickets, da der Markt lediglich bis 22 Uhr geöffnet hat. Besucher sollten jedoch das geringere Ticketkontingent an den Wochenenden beachten. Außerdem gibt es wochenends keine Tickets für den Einlass ab 20 Uhr.
Wer bei seinem Weihnachtsmarktbesuch zwischendurch das Warme sucht und ab 17 Uhr unbegrenzten Zugang zum Markt wünscht, kann ab 65 Euro auch das beheizte VIP-Zelt nutzen. Das Indoor-Weihnachtsdinner ist ab 79 Euro buchbar. Hier kostet der Zutritt zum Weihnachtsmarkt jedoch zehn Euro zusätzlich, wobei sich ebenfalls nicht an Zeitslots gehalten werden muss.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Roberto Machado Noa/LightRocket via Getty Images, Pasko Maksim / Shutterstock.com